Der erste Schritt, die Fahrt von Kununurra nach Melbourne, rund 4000 km auf dem Stuart Highway, liegt hinter uns. Die Wohnkiste, der Wombat, steht auf seinen Rollfüssen in einer Garage in Melbourne. Das ist der zweite Schritt, auch gut. Nun ist unser Leben wieder ein gutes Stück bequemer und einfacher, in einer Garage.
Schritt drei bedeutet die Reparatur der Ladebrücke unseres Mitsubishi Triton, wieder in der Garage 4 x 4 0ffroadclinic.
Vor der Überstellung zur Reparatur wird unser fahrbarer Untersatz gut geputzt. In der Werkstatt erhalte ich von Damien eine Reparatur Offerte von AU $ 1500.00, nicht billig, doch etwa der gleichen Betrag den mir der Mechaniker oben in Katherine nannte. Nun müssen wir auf schritt 4 warten.
Es ist Wochenende, wir nutzen die Zeit für einen Ausflug nach St. Kilda. Mit der Bahn und dem Bus bewegen wir uns gemütlich zur Stadt.
Bei einem wunderschönen Morgen geniessen wir auf dem Pier Cafe Breakfast und die Aussicht auf Melbourne.
St. Kilda ist ein Vorort mit coolen Beizen, Shops und einer Backpackerszene. Sonntags findet entlang der Esplanade ein Trödlermarkt statt. Wir schlendern durch St. Kilda und reiben uns die Augen.
Was ist das?
Oktoberfest in St. Kilda, down under.
Am Montag müssen wir einkaufen und informierem uns über den Stand des Progress der Reparatur in der 4 x 4 Offroadclinic. Doch das was wir sehen motiviert nicht. Die Reparatur hat noch nicht begonnen.
Die Befestigung der Platform am Profil und Verbindungsteil zum Fahrwerk ist mit leichter Schrauvbverbindungstechnik realisiert.
Die Fahrt über Gravel Road und Knüppelpisten generiert Vibrationen, die die ungesicherten Veraubungen zum Fahrwerk lösten.
Es wird mir leicht übel wenn ich die Tragfähigkeit der Konstruktion abschätze die eine Last von grösser 1000 kg auf der Ladefläche ohne seitliche Führungen mit 4 M 10 Schrauben sichert. Die Ladebrücke selbst ist mit Leichtbau Elementen am Fahrwerk verschraubt. Werden die Vorspannkräfte der M 10 Befestigungsschrauben genutzt verbiegt sich das Aluminium der Leichtbaukonstruktion an der Ladebrücke. Bei einer leichten Auffahrkollision fliegt uns die Wohnkiste um die Ohren. Was habe ich gekauft?
Auf meine Frage ob dieses Fahrzeug überhaupt “off road” tauglich sei bemerkt Damien der off road Doktor abwehrend, eigentlich nicht, doch er benötige nochmals 10 Tage um es zu reparieren. Er muss es wissn, denn er führt im Auftrag des Road Traffic Licensing Department Victoria die technische Zulassung, bei uns Strassenverkehrs-amt, durch. Diese Situation wirft weitere Fragen auf.
Wir sind nun voll informiert und betroffen. Zu Hause, in der Garage setzen wir uns zusammen und halten Kriesensitzung.
Mein Fehler war ein Fahrzeugkauf in ”down under” in Auftrag geben zu haben, ohne das Objekt vor Ort zu beurteilen. Ob ich die Mängel erkannt hätte, ohne Fahrerfahrung in diesem Land auf Gravelroad, sei dahingestellt.
Durch eine morphologische Analyse versuchen wir die grosse Frage, wie geht es weiter, zu beantworten.
Bei diesen Gesprächen erinnere ich mich an den Ratschalg eines Freundes der mir riet: Wenn die Probleme zu gross werden, gehe einfach nach Hause. Doch soweit sind wir noch nicht.
Unsere Analyse stellt 4 grundsätzlichen Fragen.
1. Camper verkaufen – Heimreise
2. Reisen auf guter Strasse – Camper verkaufen – Heimreise
3. Reisen auf guter Strasse – Camper verkaufen – Off Road Fz mieten – Heimreise
4. Camper austauschen – alle Strassen befahren – Camper verkaufen – Heimreise
Diese Argumente werden mit ihren Vor und Nachteilen beschrieben und gewichtet.
Dann werdren sie mit folgender Fragestellung und Werteskalen beurteilt und gewichtet.
- Finanzieler Aufwand Verlust klein 1- 10
- Keine Soziale Spannungen 1 - 10
- Reiseerlebnis 1 - 10
- Reisekomfort 1 - 5
- Fahrsicherheit 1 - 5
- Risiko 1 - 5
- Geringste Wertabschreibung 1 - 5
- Immer eine Bleibe zu haben 1 - 5
Unter dem Strich war erstaunlicherweise klar. Argument 1 mit Total 19 Punkten, Camper verkaufen und nach Huse reisen, kommt gar nicht in Frage. Danke Lukas!
Die Fragen 2, 3, und 4 lagen punktemässig sehr dicht zusammen. Wir entschieden uns für Aspekt 4 Camper tauschen - alle Strassen befahren - Camper verkaufen - heimreisen.
Eine Entscheidung die es in sich hat. Nach langen Gesprächen und gutgedachten Ratschlägen sind wir keinen Schritt weiter. Durch einen Kraftakt von Jeannette, sie inseriert auf Ebay und im Wanderer eine Camperzeitschrift, bringen wir den Stein zum rollen. Als nach 3 Tagen die ersten Anfragen eintraffen erwuchs Vorfreude. Es waren alles Dealer die ihre Webseitenplätze ergänzten. Dann geschah nichts mehr. Nach einer kurzen Wartezeit stand für uns fest, wir reisen weiter rmit dem Wombat auf guter Strasse und warten kommend Ereignisse ab.
Nachdem der 4 x 4 off road Mech. auch noch das letzte defekte Bauteil den Betriebsstofftank Sensor geliefert bekam konnte er die Reparatur erfolgreich beenden. Sie kostete aber nicht AU $ 1500 sonder AU $ 1900, autsch. Das sind eben diese kleinen Unschönheiten die uns Australien nicht so einfach als Traum Reiseland sondern ab und zu als Albtraum Reiseland erscheinen lassen.
Nun steht er wieder in ”alter” Frische da und wartet darauf beladen zu werden.
Wenn unsere Wombi Wohnkiste die Beine verlängert, kann sie elgant auf den Mitsubishi Triton aufgestzt und befestigt werden.
Nun verabschiedn wir uns von unserer Garagenwohnung und rollen gegen Nordosten, ins Yarra Valley, in ein Weingebiet.
Das Wetter ist gewöhnungsbedürftig. Da sind sonnige, angenehme, warme Tage mit kühlen Nächten. Doch sobald es stürmt wird es empfindlich kalt und dennoch behaubten Leute es werde um Weihnanchten im Süden bis 40 Grad C warm.
Auf dem Mount Dandenong, der Ütliberg von Melbourne.
Nach Lilydale im Yarra Valley, über Bendigo erreichen wir Ballarat, die alte Goldgräberstadt in der Zeit des Goldrusches. Als man im Jahr 1851 das erste Gold in Victoria fand, strömten tausende Glücksritter in der Hoffnung auf schnellen Reichtum ins Land. Das rapide Wachstum führte noch im selben Jahr zur Gründung der Stadt Ballarat. Heute ist die Stadt eine schmucke Kleinstadt mit sehenswerten viktorianischen Gebäuden und vielen Parks.
Das historische Ballarat von vor 160 Jahren kann im Freilichtmuseum Sovereige Hill erlebt werden. Mit Laienschaustellern wird das Leben der Goldgräber Stadt zu dieser Zeit nachvollzogent.
Postkutschen stellen die Verbindung zu Geelong dem nächsten Hafen und anderen Nachbarorten sicher.
Das Leben geht auch hier zu Ende.
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Die Ballarat Times, die Werkstatt des Schriftsetzers.
iiiiiiNatürlich müssen Digger, wenn sie Gold finden, verkaufen.
Die Gesellschaft war schottisch geprägt, Auswanderer.
iiiiiiPete erzählt uns viel von seinem Land ,während er die eisenstäbe glüht und daraus alles herstellt was rund ums Haus schön ausschauen soll.
Seine Werkstatt.
Hier prägt ein anderer Handwerker aus Rundblech Platten Schüsseln, auch die zum Goldwaschen.
Die eingewanderten Glücksritter lebten zum Teil in sehr einfachen Verhältnissen.
Hier wird uns gezeigt wie das kostbare Metall auf über 1100 Grad C erhitzt und flüssig zu einem Barren von rund 3 kg vergossen wird. Nach der Erstarrung der Schmelze ist der Goldbarren tatsächlich gelblich glänzend, ohne Oxydschicht und ca.160'000 AU $ wert. Die Schulkinder dürfen ihn erwartungsvoll in die Hände nehemen, doch mir bleiben Fragen.
Die stillgelegte Goldmine.
iiiDer Dampfantrieb des Waschkorbes. Hier wird das gebrochene Erz gewaschen um die frei gelegten Goldpartikel dann im Waschschlamm auszuwaschen.
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Auf Bild rechts sind keine Stollenstützbalken zu sehen. Das sind Bewegungssensoren. Sobald der Berg sich an dieser Stelle bewegte knarren oder brechen sei. Solten es die Bergleute dann aber auch sahen oder hörten, können sie aus dem Stollen rennen und ihr Leben retten, vieleicht.
Auf dem Bild links ist eine Goldader markiert.
Obwohl das Edelmetall Gold auf der Welt nur äusserst selten vorkommt ist es doch fast überall auf dem Globus in der 16 km dicken Erdkruste vorhanden. Es werden zwei Arten von Gold unterschieden: Primäres Gold aus Minen und Bergwerken und sekundäres Gold, Waschgold, Nuggets. Die Förderung von primärem Gold ist mit einigem Aufwand verbunden. Um die fest im Erz sitzenden Goldpartikel aus ihrem Gesteinsmantel zu befreien existieren verschiedene Methoden.
Das Amalganverfahren ist das älteste technische Verfahren zur Goldgewinnung und wurde so bereits in der Antike praktiziert. Die geförderten Gesteinsmengen werden zu Erzmehlen zerrieben, dannanch mit Quecksilber versetzt. Gold bestitzt die Eigenchaft dass es mit Quecksilber eine Verbindung eingeht und sich an dessen Oberfläche festsetzt. Das mit gold angereicherte Quecksilber bildet eine flüssige silbrig glänzende Legiereung das Amalgan. Es sammelt sich am Boden des Mischbehälters und kann dort sehr einfach von den übrigen Mineralien extrahiert werden. Anschliessend wir das Amalgan erhitzt bis das Quecksilber verdampt, zurück bleibt reines Rohgold. Ein sehr schädlicher Prozess.
Zur Goldgewinnung werden das Anodenschlammverfahren und das Borax-Verfahren im weitern angewendet.
In Ballarat wurde mit dem Amalganverfahren Goldgewonnen.Man versuchte mit Stahlkndensatorgefäsen das Quecksilber abzukühlen und rückzugewinnen.
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Das sind die Camps der Glücksritter, sehr einfach.
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Er zeigt wie man die Goldwaschpfanne handeln muss. Hat sie etwas gefunden?
Im Goldmuseumin Ballarat können die wichtigen Dinge aus der Region zur Zeit des Goldrausches angesehn werden.
Die Goldklumpen die Nuggets nennt haben meist eine interessente Geschicht. Das hier ist eine Nachbildung.
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Unser nächstes Ziel ist die Great Ocean Road, doch in Gellong machen wir einen Halt und besuchen ein Konzert von Leo Sayer zu seinem 70. Geburtstag.
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Das Tor zur Great Ocean Road.
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Wenn der Hunger gross ist muss man essen, das passt hier beim Griechen perfekt.
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Irgendwann bekommen wir ein SMS von Cindee. Sie teilt uns mit das sie den Wombat haben will. Zuerst kneiffe ich mich in die Nase, nein ich träumen nicht, jemand wil unseren Camper kaufen. Nun haben wir ein Problem, verkaufen oder nicht verkaufen?Nach harten Diskusionen entscheiden wir auf verkaufen und kehren um, zurück nach Melbouerne. Nach verschiedenen SMS und Telefon`s hin und her einigen wir uns auf den Übernahmetreffpunkt in Mury Bridge ca 100 km vor Adelaide.
In Melbourne, wieder in der Gragewohnug putzen wir den Wombi auf Hochglanz. Doch was soll es, wenn wir verkaufen müssen wir uns um einen andern kümmern. Ok, zu Apollo Rent Car. Die haben sogar einen Camper der uneren Vordtellungen entspricht.
iiiiDas ist unser neuer Toyota Pathfinder.
Mit unserem Wombi nehmen wir die letzten Kilometer auf dem Western Highway unter die Räder und fahren nach Murray Bridge. Dort werden wir von Cindee und Ron erwartet, eine positive Begegnung. Zum Schluss erreichen wir einen guten Deal und übergebn unseren Wombi. Wir haben ihn trotz allem geschätzt, vor allem wegen seinem grossen Wohngraum.
Nun wollen wir mit dem Indian Paific Train nach Melbourne zurück reisen.
Doch der fährt nur an Samstagen und Montagen, heute ist Dienstag. Dann eben mit dem Nachtbus. Wir kommen am frühen Morgen in Melbourne an.
Nun übernehmen wir unseren Neuen, den Pathfinder ,putzen ihn innen und aussen und sind nach einer Woche bereit für die Fortsetzung unserer Tour nach Westen.
Danke Lukas für deinen Tritt mein Bein, der Blog ist fertig.
Euch allen wünschen wir ruhige und glückliche Festtage.
Fredi und Jeannette
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