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Mittwoch, 10. Oktober 2018

Eile mit Weile oder zurück auf Nummer 1…


Kununurra - Melbourne
Darwin – Litchfield NP – Pine Creek - Edith Falls – Nitmiluk NP – Kathrine – Timber Creek – Kununurra –Purnululu NP – Kununurra – Kathrine – Stuart HWY – Adelaide – Hampton Park (Melbourne)
Darwin mit ca.140`000 Einwohnern ist die nördlichste Grossstadt Australiens, Hauptstadt des Northern Territory und wird gilt als Tor nach Asien.
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von hier wäre es nach Papua – Neuguinea ein Katzensprung
Wir jedoch wollen in Darwin so einiges erledigen und hoffen, ua eine Lösung für den leckenden Tank zu finden. Der Campingplatz liegt schon mal günstig: mit Busstation und Garage in unmittelbarer Nähe, letztere kann oder will jedoch nur den überfälligen Ölwechsel ausführen. Praktisch ist die Busstation in nur 600m Entfernung, eine Fahrt ins Zentrum oder einen der Vororte dauert 1/2 Std. und ermöglicht uns gewisse Einkäufe ohne den Camper zu tätigen.


Besuch auf dem Campingplatz:

 
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ein Angestellter des  Crocodylus Parks wirbt für seine Institution und bringt eine Schlange mit, die man anfassen und sich um den Hals legen kann was die beiden Mädchen hier schaudernd fasziniert.
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Fredi dagegen interessiert sich für das 2. Mitbringsel: ein eineinhalb Jahre altes “Saltie”
Das Krokodil scheint Fredis Glücksbringer zu sein, übers Internet findet er schliesslich einen Reparatur Service in Darwin, Chris der Besitzer will einen Tank bestellen und diesen in spätestens 2 Wochen in seiner Zweigstelle in Kathrine  montieren.
Das passt gut und wir können in der Zwischenzeit die am Weg liegenden Nationalparks besuchen.
Der Litchfield NP liegt 128 km südlich von Darwin, umfasst 1461 km2, als Besonderheiten werden: Buschland, Wasserfälle, Felsformationen und die Magnetic und die Magnetic Termite Mounds aufgeführt: letztere sind flache, exakt in der  Nord-Süd-Richtung errichtete Termitenhügel, die welteit nur hier vorkommen.
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ein Feld mit lauter Termitenhügeln
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Florence Falls ein herrlicher Badesee - “krokodilsicher”
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unterwegs zur “verlorenen Stadt”
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ein neugieriges Wallaby
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Wanderung zu den Tolmer Falls
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Cycaden (Cycas calcicola) Urpflanzen die es schon vor 280 Mio Jahren gab,
diese Spezie hat sich in den letzten 12 Mio Jahren entwickelt und kommt vereinzelt im nördlichen Northern Territory vor
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Wangi Falls eine weiterere Bademöglichkeit

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eine Zinnmine die in den 50 iger Jahren wegen widrigen Umständen aufgegeben wurde.
Auch wir verlassen die Mine und Litchfieldpark und rollen auf dem Stuart Highway weiter südwärts. In Pine Creek überlegen wir kurz, nochmals den Kakadu NP zu besuchen, entscheiden uns dann doch für die Weiterfahrt und den Nitmiluk Nationalpark 
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auf dem Campingplatz bewerben wir uns für einen Schattenplatz unter den Bäumen, weil jedoch den meisten Bäumen die Blätter fehlen, bleibt der erhoffte Schatten aus und wir müsssen wieder einmal  basteln. Heiss bleibt es trotzdem und weil wir immer noch kein Thermometer haben sind es geschätzte 40 Grad eine Temperatur die vor allem Mücken und Sandfliegen lieben…
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Mit seinen ca 28 Grad bringt der See immerhin etwas Abkühlung.

Für die Rundwanderung zu den oberen kleineren Seen warten wir daher bis zum Morgen
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und um halb Sieben ist die Welt dann wirklich noch in Ordnung. Doch schon bald heizt die Sonne wieder ein und lässt mich ahnen, dass es die Notfall Telefone hier oben nicht ohne Grund gibt .
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10 Tage nach unserer Tankbestellung  sind wir in Kathrine und suchen die Garage doch der Tank wurde noch nicht geliefert. Mittlerweile haben wir noch andere Probleme: im Camper sind Lampen und der Dampfabzug ausgefallen, das ist weiter kein Problem, die nicht mehr funktionierenden Rücklichter links sind problematischer, dass der Kühlschrank spinnt und nun trotz Strom nicht mehr anspringt ist echt unangenehm.
Über die Reception erhalte ich die Adresse von einem Autelektriker und der gibt uns den nächst möglichen Termin: am nächsten morgen um 7 h.
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Die Begrüssung durch einen Dobbermann und die Werkstatt sind etwas gewöhnungsbedürftig, doch Niall mit schottischen Wurzeln findet die Ursachen wie versteckte durchgescheuerte Kabel, marode Steckerverbindungen nur für den Kühlschrank hat er keine Zeit mehr und schickt uns zu Jonny einem Kollegen der Ersatz haben könnte. Nein mit unserer Marke handelt Jonny nicht und schickt uns eine Strasse weiter, wo wir eine weitere Adresse erhalten und da bei Gremlin einem jungen Familienvater sind wir richtig.

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Die Werkstatt ist voller elektronischer Geräte die repariert werden und auch unser Kühlschrank kann mit einem neuen Temperaturgeber wieder zum laufen gebracht werden. Wir freuen uns daher schon auf ein kaltes Bier in der Kathrine Gorge dem Südteil des Nitmiluk NP.
IMG_5892Dieser Teil verfügt zu unserer Überraschung über einen gemütlichen, von der Infrastuktur her geradezu luxuriösen Campingplatz (mit Stromanschlüssen, Waschmaschinen, Swimmingpool etc). Im VisitorCenter könnte man zudem Rundflüge, Bootfahrten mit und ohne Dinner buchen, Kajaks mieten und erhält Informationen zu den verschiedenen Wanderwegen. Wir entscheiden uns für die mittlere Distanz von 12 km zu der Butterfly Gorge, deren Schwierigkeit wird im australischen “Walking Track Grading System” mit Grade 3 = Moderate bezeichnet und gilt, als für die meisten Altersklassen und Fitnessstufen geeignet.
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Um halb sieben vor Sonnenaufgang sind wir mit einigen Litern Wasser bewaffnet unterwegs
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trotz Mücken ist es (noch) angenehm 
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beeindruckend die Stille an der Butterfly Gorge,
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weiter geht es erst zurück durch den Regenwald, dann hinauf zur Krete mit wunderbarer Aussicht über den Kathrine River
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da jedoch wirds happig, es geht über Stock und Stein, die Sonne brennt runter sodass   man auf den Steinplatten gut und gerne Spiegeleier braten könnte. Wir nutzen jeden möglichen Schattenplatz für eine kurze Pause und sind froh, dass wir beim Wassertank unterwegs unsere Wasserflaschen auffüllen können.

Zurück in Kathrine hoffen wir, dass der Tank nun angekommen sei – vergeblich – es dauert weitere 3 Tage bis es soweit ist
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und wir endlich wieder auf der Strasse sind, durch die Buschlandschaft  gehts endlich auf dem Victoria Hwy Richtung Kununurra. Wir übernachten im Roadhouse von Timber Creek und besuchen den Gregory’s Tree.
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Dieser Boab- oder Affenbrotbaum hier hat eine doppelte Bedeutung zum einen ist es für die “Ngarinyman people” der Ureinwohner ein heiliger Ort, den sie als Treffpunkt und Zeremonienort nutzten. Zum andern erinnert der Baum an einen der australischen Entdecker. Sir August Charles Gregory diente dieser Ort bei seiner 3. Entdeckungsreise als Basecamp: von wo er während 8 Monaten das Landesinnere, den Verlauf der Flüsse sowie Kultur und Gebräuche der Aboriginal People erkundete. Aufbruchdatum 20. Oktober1855 und Rückkehrdatum 2. Juli 1856 dieser Expedition wurden in den Baum geschnitzt und sind immer noch gut lesbar. Neben der Abschrankung weist heute ein Schild darauf hin: das Einritzen der Bäume zu unterlassen.
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Ursprünglich wollten wir noch zur Zebra Rock Mine und entecken im letzten Moment, dass diese schon geschlossen ist. die Grenze zum Western Territory ist nur noch wenige Kilometer entfernt und weil da wegen der Fruchtfliegen die Einfuhr von Gemüse, Früchten, Körnern etc. verboten ist verarbeite ich ganz schnell Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Äpfel zu Salat und habe Glück damit, der Beamte schaut sich zwar alles gut an und hat nichts dagegen einzuwenden. Mit der Grenzüberquerung gewinnen wir mit einem Schlag auch noch  eineinhalb Stunden.
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In Kununurra wollen wir uns für die Gibb River Road, eine 600 km lange offroad Piste vorbereiten. Vorher aber noch die “Bienenstöcke” im 250 km entfernten Purnululu NP sehen.
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Die Wellblechpiste in den Park ist absolut grässlich, selbst mit wenig Luft in den Pneus und Versuchen schneller als 30km/h zu fahren – es rüttelt erbärmlich. Dann mit einem Mal fällt die Kraft zurück und wir bleiben stehen, der Motor hustet zwar noch, springt aber nicht mehr an und am Treibstoff kanns nicht liegen… Das nächste Fahrzeug mit einem deutsches Ehepaar stoppt und bietet an mich ins VisitorCenter wo es Telefonverbindung gibt mitzunehmen. Auf dieser Fahrt in einem Toyota mit Dachzelt, können wir uns normal unterhalten und ich beginne zu ahnen, dass unser Fahrzeug ev gar nicht offroad-tauglich ist.
Jeff einer der Ranger lässt sich die Situation erklären, erkundigt sich nach dem Trebstoffstand, packt noch Werkzeug in seinen Wagen und begleitet mich die 12 km zurück...
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…und findet bald heraus, dass die Dieselzufuhr unterbrochen ist. Eine Trägerschiene unter  dem Aufbau ist eingeknickt und hat die Zuleitung durchgeschnitten. Jeff schafft es die Leitung provisorisch zu verbinden, fährt hinter uns her zum VisitorCenter und kann dort ein geeignetes Zwischenstück auftreiben - und freut sich, dass er uns helfen konnte!
Da wir jetzt schon mal hier sind möchten wir auch die Bungle Bungle sehen, eine weltweit einzigartige Sandstein-Erscheinungsform.

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Morgens um 5h verschwindet der Mond und die Sonne steigt langsam auf
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Cathedral
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Ganz erstaunlich diese Landschaft, welche erst 1983 entdeckt wurde, obwohl Aborigines in dieser Region vermutlich seit über 40000 Jahren gelebt haben.
Das ist ja der Reiz von Offroadstrecken, erst fährt man stundenlang durch Einöden wie Buschland und auf Schotterpisten und dann öffnet sich mit einem Mal ein Fenster und lässt dich wie in eine andere Wirklichkeit blicken und staunen.
Wir jedoch müssen zurück nach Kununurra und versuchen dort als Erstes eine Werkstatt zu finden, was gar nicht so einfach wird. Am einen Ort gibt es keine Möglichkeit den Aufbau von der Ladefläche zu nehmen, der nächste Garagist könnte helfen, hat jedoch eine Wartefrist von mindestens 2 Wochen.
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Bei einem weiteren Blick unter die Ladefläche sehen wir dass sich die Schrauben für die Längsträger-Schiene links sich gelöst haben, die Last hat sich verschoben und  damit wahrscheinlich die rechteTrägeger-Schiene geknickt und die Halterung abgedrückt .            Der Aufbau ist durch weitere Schraubverbindungen immer noch mit dem Fahrzeug verankert und es kann auch damit gefahren werden.

Es fällt uns extrem schwer, dennoch beschliessen wir den Norden zu verlassen und zurück nach Hampton Park bei Melbourne zu fahren.

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Nach endlos scheinenden Kilometern über den Stuart Hwy kommen wir ohne weitere Probleme in Hampton Park bei Doris und Mark an.


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finden Platz in der Garage, warten jetzt auf die Reparatur der Ladebrücke und entscheiden dann über die nächsten Schritte.



Euch allen wünschen wir einen goldenen Herbst

Jeannette und Fredi


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