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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Belize - Guatemala - Honduras



Belize Santa Elena – Belize City – Dangriga – Barton Creek – Guatemala Tikal – Coban – Huehetenango – Laguna Chikabal – Fuentes Georgina – Lago Atitlan – Antigua – Honduras Copan Ruinas – Gracias – Lago de Yojoa - Trujillo


Belize ist mit seinen 23000 km² ist es das zweitkleinste Land Zentralamerikas und das Einzige in dem Englisch Amtssprache ist. Ursprünglich von den Maya besiedelt wurde die Gegend im 16. Jh. von den Europäern erobert. Die unwegsamen Küsten boten den englischen Piraten ein ideales Rückzugsgebiet. Durch einen Vertrag zwischen Spanien und England kam die Piraterie 1670 zum Erliegen und die ehemaligen Freibeuter fanden eine neue Einnahmequelle im Handel mit Tropenhölzern. Für die anstrengende Waldarbeit wurden ab dem 18. Jh. vermehrt afrikanische Sklaven eingesetzt. Das Land blieb vorerst im Einflussbereich der Spanier, kam 1798 definitiv unter britische Herrschaft und wurde 1862 zur britischen Kronkolonie „British Honduras“. 1981 erreichte das Land die Unabhängigkeit und ist Mitglied des Commonwealth of Nations. Die Bevölkerungsgruppen der 2013 geschätzten 332‘000 Einwohner sind: Mestizen 44%, Kreolen 30%, Maya 11 %, Garifuna 7%, Mennoniten 4%, Inder 2%, andere 3% wie Chinesen, Araber etc.
Der Name Belize wurde 1677 von einem Dominikaner Priester erwähnt, kommt von Belize River oder Rio Balis und ist wahrscheinlich abgeleitet vom Maya Wort belix = schlammig, trübes Wasser.      


Nun sind wir also auf Belize Strassen von denen es insgesamt 2872 km geben soll, 488  km davon asphaltiert und haben ein kleines Problem.  Noch in Mexiko hatten wir versucht die GPS Karten zu aktualisieren und müssen nun  feststellen, dass das GPS nur noch gewillt ist die Luftlinie der eingegebenen Strecke anzuzeigen. Kartenlesen ist angesagt und „Überland“ weiter kein Problem und solange es nur eine Strasse gibt, schwieriger wird es in Ortschaften mit Einbahnstrassen, Umleitungen und fehlenden Wegweisern. 


Ausser Schlaglöchern fordert der old Northern Highway kaum Schwierigkeiten  
und wir finden das Baboon Sanctuary (Brüllaffen Reservat) fast auf Anhieb.

Spannend wird es durch Belize City: das GPS sieht das Ziel, den Hafen von old Belize ca. 10 Meilen südlich der Stadt und schlägt eine Umfahrung von 60 Meilen vor. Natürlich gibt es eine Alternative und die führt mitten durch den Stadtfriedhof. 



Am nächsten Tag steigen wir in den öffentlichen Bus um in die Stadt zu fahren und hoffen ein Geschäft zu finden, wo sich jemand mit  GPS Karten auskennt. Mit Hilfe eines Taxifahrers finden wir einen Informatiker der weiss was ein GPS ist, jedoch behauptet, dass es in Belize keine Abdeckung dafür gebe.

Daraufhin kaufen wir uns Tickets für eine Bootsfahrt zu den vorgelagerten Koralleninseln Caulker Caye und San Pedro. Fahrten zum Riff im Glasbodenboot müssen wir feststellen gibt es in der Nebensaison nur sehr wenige und die werden erst durchgeführt, wenn es genügend Teilnehmer gibt. Schade die Suche nach dem schönsten Strand mit dem Buggy ist nicht wirklich ein Ersatz. Entweder sind die Strandzugänge versperrt, privado oder es herrscht Bautätigkeit.
 
Dafür ist der Belize Zoo eine Überraschung, es ist eine liebevoll eingerichtete Anlage mit einheimischen Tieren in ihrer natürlichen Umgebung. Gegründet 1982 von einer Dokumentarfilmerin, die Ende der Filmaufnahmen beschloss die 20 zum Teil zahmen Tiere nicht einfach zurückzulassen, sondern diese einheimischen Tiere der Bevölkerung näherzubringen und Mythen zu widerlegen:
Ein „Harpy“  Eagle hat also mit denselben Vorurteilen zu kämpfen wie einst unsere Bartgeier.


Heute werden vor allem verletzte, kranke und ausgestossene Tiere im Zoo aufgenommen, aufgepäppelt und wenn immer möglich wieder freigelassen, manchmal ist dies nicht möglich ist, z. B wenn sich die Tiere zu stark an die Menschen gewöhnt haben
  Tapir
 der verspielte Ozelot fand als 2 Wochen altes Baby Aufnahme
 
Lucky Boy wurde mehr tot als lebendig im Zoo abgegeben und erfolgreich wieder aufgepäppelt.
Über den Costal Highway geht’s nach Dangriga an der Küste und da kommen wir doch noch zu einem Bootsausflug
Captain Dawgie wie er sich nennt ist gerne bereit den Tobacco Caye anzufahren – er muss nur erst tanken und braucht dafür Vorschuss – Cash flow eben. Als er nach einer guten halben Stunde zurückkommt, bringt er gleich noch Schnorchel Ausrüstung für uns mit und 2 Einheimische die auch mitfahren wollen.
Den Motor dreht er voll auf -  bis dieser mitten auf See zu stottern beginnt und den Geist aufgibt… mit etwas klopfen, schrauben und Geduld läuft der Motor schliesslich wieder an und es geht vorerst mit reduzierter Tourenzahl weiter.
Unterwegs wird noch das Netz ausgeworfen und ein paar Sardinen zum Fischen gefangen.
 Tobacco ist eine kreisrunde Insel vor einem Riff. 

Die Idylle trügt allerdings, das Paradies von Ferne ist praktisch zugebaut und die Korallengärten vermutlich auch nicht mehr was sie einmal waren, aber zum Schnorcheln öffnet sich immer noch eine erstaunliche Welt


Rückfahrt ohne Probleme!

Entlang des Hummingbird Highway bekommen wir zwar keine Kolibris zu sehen, dafür abwechselnde Landschaft, Agrarland und kleine Ortschaften.
Ein Abstecher zum Barton Creek wo Höhlentouren angeboten werden, bringen uns gratis Unterbodenwäsche auf den Flussdurchfahrten.

Die sympathische Alternative zu den vielen, meist von Chinesen betriebenen Läden.
Schneller als erwartet sind wir schon an der Grenze zu Guatemala. Diesmal müssen wir zuerst die Räder desinfizieren lassen, dann Ausreiseformalitäten erledigen, die restlichen Belize Dollar in Quetzal tauschen und für die Einreiseformalitäten ins nächste Gebäude. Elvin ein freundlicher Zollbeamter kontrolliert die Papiere sehr genau, hat und nimmt sich Zeit, auch nach dem woher und wohin zu fragen,  dann  braucht  es 3fach Kopien der Papiere des Fahrers, diese sind im Kleinstladen nebenan zu besorgen.
 

Der Zöllner begleitet uns zum Wagen, wirft einen kurzen Blick hinein, bringt den Kleber an der Windschutzscheibe an und wünscht uns gute Fahrt.

Und die führt uns nach Tikal eine der bedeutenden Mayastätte.
Vor den Toren von Tikal werden wir von einem Guide angesprochen, der uns eine Sonnenaufgangstour für den nächsten Tag verkaufen möchte und uns verrät, dass man auch neben dem Jaguar Inn campieren kann mit free WiFi und Elektrizität. So stehen wir am nächsten Morgen unterm Sternenhimmel und lassen uns von Luiz durch den Wald führen, zu hören ist Grillengezirpe und unsere Schritte – ab und zu reflektiert eine Ruine im Taschenlampenlicht. Gegen 5 Uhr erklimmen wir die 200 Stufen zur höchsten Pyramide, sitzen auf den Stufen und lauschen ins Dunkel.



So ganz langsam werden die Konturen der Bäume sichtbar, erste Vögel stimmen ins Grillengezirpe mit ein und dann erwachen auch die Brüllaffen und verteidigen lautstark ihr Revier. Statt der erwarteten Sonne steigt langsam Nebel auf und es entsteht eine absolut mystische Stimmung.

 Wo ist der TucanAuf dem Weg zurück führt uns Luiz über Pfade abseits der Hauptrouten und da sehen wir einen Tucan, Spinnenaffen, Tarantel etc.  

Blue Morpho 
Nach einem währschaften Frühstück mit Tortillas, Eiern, Schinken, Frijoles (Bohnenpüree) etc machen wir uns erneut auf den Weg die Ruinen auf eigene Faust zu entdecken und werden dabei tüchtig verregnet.







 
Auf Guatemalas Strassen unterwegs zu sein ist für Fahrer und Beifahrer auf unterschiedliche Art  absolut spannend. Überall lauern Hindernisse, da sind die berüchtigten „Verkehrsberuhigungen“ die heissen jetzt Tumulos und nicht mehr Topes wie in Mexico und sind meist eingangs von Ortschaften angebracht, manchmal aber auch völlig überraschend vor Seitenstrassen.
Da kann es von Vorteil sein hinter einem Bus herzufahren, die schwarze Rauchwolke deutet ganz klar auf ein zu überwindendes Hindernis!

Schlaglöcher in asphaltierten wie Naturstrassen gibt es zu Hauf, ab und zu fehlt eine Brücke, vielleicht gibt es ein Ersatz oder der Weg führt eben durch den Fluss.

Was mich immer wieder fasziniert und manchmal mit Schaudern erfasst ist wie die Fahrzeuge für Personentransporte genutzt werden und auch auf schlechten Strassen mit ordentlicher Geschwindigkeit unterwegs sind. 


Auch Motorräder sind Familienfahrzeuge darauf finden bis zu 5 Personen Platz!
Erst einmal wurden wir  durch einen Unfall aufgehalten, bei dem wir vermuteten, dass der Mann von der Brücke des Pickups gestürzt sein könnte.
Bis die Strasse wieder freigegeben wurde setzte die Dämmerung ein und wir bekamen einen Begriff davon wie schlecht manche Fahrzeuge beleuchtet sind, vor allem Fahrräder sind grundsätzlich ohne Licht unterwegs. Wir waren daher froh, als bald eine Tankstelle kam bei der wir tanken und um „Nachtasyl“ nachfragen konnten.
An Übernachtungsplätze haben wir eine ganze Liste eines früheren Reisenden, manchmal hilft auch der Zufall mit, so fanden wir in Coban anstatt  der gesuchten Kaffee Finca eine Campingmöglichkeit in einem Naturschutz Park.
Coban von El Calvario
El Calvario 
mit indigenem und katholischem Altar

Die Kaffee Finca Dieseldorff fanden wir anderntags zu Fuss und Arnoldo ein langjähriger Mitarbeiter führt uns trotz Regen durch die Anlage die 1888 von Deutschen gegründet wurde.
Kaffeebeeren schmecken süss
Wie ich verstanden habe, wirft die eigene Produktion pro Jahr 500 kg Kaffeebohnen ab.
In der Rösterei werden mit der 60 Jahre alten Maschine auch die Bohnen von umliegenden Kaffeebauern verabeitet, verpackt und als Spezialität verschickt.

Unterwgs nach Huehuetenango
da wäre indigener Marktag, den ich liebend gerne besuchen würde,
doch die Stadt ist so verstopft und unübersichtlich, dass wir froh sind als wir endlich hinausfinden. Ohne sauber funktionierendes GPS sind grössere Ortschaften eine echte Herausforderung. Meist fehlen zudem Wegweiser und ich muss oft mehrmals nach dem Weg fragen: todo derecho heisst geradeaus – mindestens bis zur nächsten Einbahnstrasse…
 
Im Vulkangebiet von Quetzeltenango ist der erloschene Vulkan Chikabal 2900 m relativ einfach zu erreichen. Die Gegend scheint ausserordentlich fruchtbar wir fahren auf über 2000m üM durch nicht enden wollende Gemüsegärten.



Die Strasse könnte noch weiter befahren werden, aber wir möchten die Lehmpiste dem Sprinter nicht unbedingt zumuten und gehen zu Fuss weiter


und staunen nicht schlecht, dass da oben auf 2800m in Steilhängen noch Gemüse angebaut, Kartoffeln geerntet und mühsam durch kleine Wege zur Strasse gebuckelt werden.
Das Gebiet um die Laguna Chicabal ist Naturschutzgebiet, für die Maya ist die Lagune ein heiliger Ort am Ufer zeugen Spuren, dass regelmässig Zeremonien abgehalten werden.

 Es ist absolut mystisch am Ufer zu stehen und zu  beobachten wie sich der dichte Nebel langsam etwas verzieht, das gegenüberliegende Ufer sichtbar wird und sich dann der Vorhang  wieder langsam über die Szenerie leg

 
Ganz in der Nähe in Fuentes Georgina gibt es heisse Quellen und da zieht es uns an diesem trüben Nachmittag hin. Also zurück durch den Gemüsegarten und hinauf zu den warmen Wassern. Wir geniessen das Baden so richtig, über Nacht können wir auf dem Parkplatz stehen bleiben und sind gleich nach Tagesanbruch wieder im Wasser.

Beim Frühstück steht auf einmal ein Sprinter neben uns, er gehört Britt und Inge aus Schweden und das ist ein wahrer Glücksfall für uns, nicht nur dass wir uns auf Anhieb gut verstehen, auch sie wollen nach dem Baden hinunter zum Atitlan See und wir können einfach hinterherfahren – es ist kaum zu
 glauben, wie entspannend eine Fahrt im dichten Nebel sein kann!
Lago Atitlan mit den Vulkanen Aititlan und San Pedro

In Panajachel auf dem Campingplatz am See treffen wir noch weitere Reisende: Christa und Peter aus Deutschland mit ihrem Fiat Reisemobil, sie nehmen z. Zt. Spanischunterricht im Ort.
Die nächsten 2 Tage sind wir zu 4 unterwegs, in Panajachel und den umliegenden Dörfern und fangen Impressionen ein. 




 
 

Frauen tragen vorwiegend traditionelle, handgewobene und bestickte Kleidung, auch Männer sieht man verschiedentlich, vobei Muster und Farben Auskunft geben über den Ort aus dem der Trägerin stammt und den Dialekt den sie/er spricht
 

mit Handelsware auf dem Kopf

Frauen tragen vorwiegend traditionelle, handgewobene und bestickte Kleidung, auch Männer sieht man verschiedentlich, vobei Muster und Farben Auskunft geben über den Ort aus dem der Träger stammt und den Dialekt den er spricht.

Es macht richtig Spass mit Britt unterwegs zu sein und zu wissen, dass die Männer andere Themen haben und sich auch nicht langweilen.
 
 
Es gäbe viele schöne Stücke zu Preisen die für unsere Verhältnisse niemals die stundenlange Arbeit abdecken und alle möchten verkaufen. Selbst für 10 jährige Mädchen ist es bereits ein Job den Touristen Waren feilzubieten.
 
auch Laura die uns auf dem Campingplatz besucht, hat mit ihren 10 Jahren bereits die obligatorische Schulpflicht absolviert, sie würde gerne weiter zur Schule gehen und Englisch lernen, muss  aber arbeiten – z. Zt. in den Gemüsefeldern Zwiebeln putzen.
n diesem Land müssen viele Leute hart arbeiten, Männer sieht man riesige Lasten tragen,



Frauen waschen an Brunnen Bächen oder Seen, getrocknet wird wo immer möglich!  
 


 Stacheldraht und Büsche sparen Wäscheklammern! 
 

 
 
Einen Tag nach Britt und Inge verlassen auch wir den Lago Atitlan und reisen weiter nach Antigua - erstmals wieder mit funktionierendem GPS, Peter sei Dank, der den Dreh herausfand und mit wenigen Klicks unser Gerät überzeugen konnte die Daten anzunehmen und korrekt wiederzugeben! Heissen Dank – wir werden noch lange an euch denken.

In Antigua stehen wir völlig sicher in den Ruinen eines alten Spitals bei der Touristen Polizei.
Wir sind etwas angeschlagen, leiden aber zum Glück nur an einer Erkältung, hierzulande muss immer auch an Malaria oder Dengue gedacht werden, denn Mückenstiche lassen sich einfach nicht vermeiden.
Die Aussicht auf den Markt lässt mich allerdings aufleben.






Auf der Weiterfahrt lassen wir Guatemala City rechts liegen und ziehen ziemlich zügig durch Richtung Grenze zu Honduras.








 
Grenzposten
Das Grenzprozedere verläuft immer etwa gleich: Ausreisen, Kopien erstellen,
Einreisen: Kopien abgeben - Formulare ausfüllen – Kopien erstellen lassen – zurück zum Schalter – Rechnung in Empfang nehmen – im Bankgebäude nebenan bezahlen (mit den zuvor eingewechselten Lempiras) und dann gibt’s den Abschlussstempel und ein freundliches buen viaje!
 
Die Ruinas von Copan sind garantiert die letzten Maya Ruinen die wir besuchen.....auf dem Weiterweg gibt's nämlich keine mehr!
In Copan regierten über die Zeitspanne von 400 bis 900 nach Chr. insgesammt 19 Herrscher, ihre „Geschichten“ sind in Hieroglyphen festgehalten und können von Kundigen gelesen und interpretiert werden.
 
 
Das Ruinengelände wurden während langer Jahre immer wieder bei Hochwasser vom vorbeifliessenden Fluss unterspült, dabei wurde unter dem Haupttempel der Zugang zu einem sehr frühen Tempel freigelegt,
 

ein Nachbau davon, die Rosalila kann im Museum bewundert werden.


In Gracias der ehemaligen Hauptstadt wird gut bewacht  auf der Plaza eine Schulversammlung abgehalten, die Klassen präsentieren Beiträge zum Thema Menschenrechte.




 
 Am Lago Yojoa finden wir die Finca las Glorias,

eine Orangen und Kaffeeplantage mit Orangen à Discretion, derweil die Kaffeebohnen an den Sträuchern noch reifen müssen.

 

Hoch über dem See erstreckt sich der Panacam Nationalpark mit erstaunlichem Wanderwegangebot.


Aktuell sind wir in Trujillo an der Karibikküste bei der Casa Alemana geniessen währschaftes Deutsch/Honduranisches Essen und überlegen auf welchen Wegen es weitergehen soll, denn die Route die wir vorgesehen haben, soll nach den kräftigen Regenfällen der letzten Tage unpassierbar sein.
 
Mit herzlichen Grüssen aus dem feucht – warmen Honduras
Jeannette und Fredi