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Sonntag, 28. September 2014

Mexico 2 Auf den Spuren der Mayas

 
 Palenque - Champoton - Campeche - Edzna - Uxmal - Merida - Chichen Itza - Rio Lagartos - Ek Balam - Cancun - Tulum - Coba - Laguna Azul an der Laguna de Bacalar - Chetumal
 
Es ist Anfang September 2014, wir überqueren die Grenze Oaxaca Chiapas und sind im Maya Territorium.

Beinahe 2 Monate leben wir nun in Mexiko und haben einiges gelernt. Mexiko kommt dir immer mit seiner ganzen Fülle entgegen. Die Lebensfreude mit lauten Tönen, sei es auf der Straße oder im Mercado musst du aushalten. Die Fahrzeuge hupen in jeder Variante und der Polizist quittiert das Ganze mit seiner Trillerpfeife von 6 Uhr morgens bis am 9 Uhr abends an der Kreuzung mit Rotlicht. Mexico duftet in verschiedensten Geschmacksrichtungen. In den Staaten war es meistens ordentlich und sauber. Da wird die Basura, der Abfall eben immer noch oft am Straßenrand deponiert, was dann auch sehr mies aussieht und sich mit dem entsprechenden Geruch mitteilt. Aber Mexiko arbeitet daran, in den Städten sammeln Männer mit Lastwagen und Müllverdichtern den Abfall ein. An verschiedenen Orten wird der Abfall sogar nach Qualität getrennt. Aber trotzdem, die Abfallbewirtschaftung wird zum Problem in unserer Welt, bei diesem Verpackungswahnsinn, vor allem in den Zweit- und Drittwelt Ländern.

Die mexikanische Küche ist sehr interessant. Im Mercado werden zum Beispiel halbe Schweinsköpfe angeboten.

Aber auch Eintopfgerichte wie die mexikanische Nationalspeise Pozole finde ich sehr lecker.

Die Beilagen zu Pozole kauft man ganz normal im Einkaufszentrum.


Doch Pozole das fertige Gericht schmeckt gut.

Mexiko gilt in den USA wegen der Drogenproblematik und Bandenkriminalität als sehr gefährlich. Erwähnte man im Gespräch mit Leuten aus den Südstaaten man wolle Mexiko bereisen, wurde man mit grossen Augen betrachtet und gleichzeitig dringend von dieser Reise abgeraten.
An all den Orten wo wir uns bisher aufhielten, bestand nie ein Sicherheitsrisiko. Zum Stadtbild gehört jedoch eine ungewöhnlich hohe Zahl uniformierter Polizisten und Sicherheitskräfte  ausgerüstet mit jeder Qualität Bewaffnung und Fortbewegungsmittel. Man gewöhnt sich schnell an den wachhabenden Polizisten mit kugelsicherer Weste und Maschinenpistole neben dem Geldautomaten im Mercado. Ich denke die Regierungen im Süden zeigen Muskeln zur Reaktionsbereitschaft gegen die Kriminalität. Aber warum wird denn gestohlen? Gestohlen wird, weil ein großer Teil der Gesellschaft zu wenig bis nichts hat. Darum muss der kleinere Teil der Gesellschaft sein Eigentum mit Polizei und hohen Mauern die mit Stacheldraht oder zerbrochenem Glas gesichert sind schützen.

Mexiko hat sich gewandelt. Als ich das erste Mal vor 42 Jahren da war gab es mehr Armut, Mexiko war Entwicklungsland. Der Einfluss aus dem Norden und dem Osten ist stark sichtbar, trotzdem ist es schön, friedlich und sehr warm.
 
Wir bewegen uns nun auf der Mex 199 Palenque entgegen und queren San Cristobal de las Casas eine schmucke Kolonialstadt.
Das Gebiet der Mayas umfasst 400`000 km2 und liegt in den mexikanischen Bundesstaaten Tabasco, Chiapas, Yukatan, Campeche und Quintana Roo, sowie in Guatemala, Belize und im Westen von El Salvador. Maya als Sprache mit all seinen Dialekten wird von ca. 12 Millionen Menschen in dieser Region gesprochen. Vor mehr als 4500 Jahren siedelte eine Gruppe der Protomaya in Altos Cuchumatones in Guatemala. In der frühen Klassik 300 – 600 n. Chr. nahm die Zahl der politischen Zentren und die Dynamik der kulturellen Entwicklung zu. Jedoch erst in der Spätklassik 600 - 800 n. Chr. kamen Städte wie Tikal, Calakmul, Tamirca, Palenque, Edzna oder Copan zur vollen Blüte. In der Endklassik 800 - 900 n. Chr. fand der sogenannte  Kollaps der Mayakultur“ statt, verursacht von einer akuten sozialpolitischen Krise der mit der Verödung beinahe aller Städte endete.
Die Mayastädte sind berühmt für ihre monumentale Architektur, die Tempelpyramiden, große Paläste, Ballspielplätze und die „Akropolis“.
Um die Zeremonienzentren herum befanden sich ausgedehnte Wohngebiete für das gemeine Volk, es wohnte in Behausungen aus Holz und Palmblättern und lebte von der Landwirtschaft.

Wir durchqueren beeindruckende Urwaldregionen.
 



Palenque, der Name bedeutet „befestigt“, doch der ursprüngliche  Name von diesem Ort ist Lakamjà oder „grosses Wasser“ und war die Hauptstadt des B`aacal (gebrochener Knochen). Es liegt auf einer Hochebene mitten in den Bergen und wird von fünf Wasserläufen durchquert. Der Ort gilt als eine der schönsten Mayastädte.
Unser Standplatz in Palenque.
 
Der Tempel der Inschriften.
Ernesto unser Führer im archäologischen Bereich, führt uns kompetent durch die Geschichte der Mayas.
 
 
Der Tempel der Inschriften hat seinen Namen von den 617 Schriftzeichen die in das Gebäude eingeritzt sind. Pakal selbst begann mit diesem Bau, der ihm als Grab dienen sollte.
Neben dem Tempel der Inschriften, links der Eingang zum Grab der roten Königin.
Grabeingang zum Sarkophag der roten Königin.

Sarkophag der roten Königin, der Frau des Pakal. Die rote Farbe wurde durch die Einbalsamierung des Leichnams eingebracht und sollte die Verstorbene im Jenseits besser sichtbar machen. 
 
Der Palast in Palenque wurde in mehreren Bauphasen errichtet. Er steht auf einer großen Plattform und besteht aus vielen Häusern mit Treppen die um Innenhöfe und Galerien herum angeordnet sind. Bemerkenswert ist ein vierstöckiger Turm. Dieser Komplex hatte politische und organisatorische Funktionen und war gleichzeitig Residenz der Herrscher
 
Im Innenhof des Palastes der als einer der Größten und Schönsten gilt, wurden Zeremonien abgehalten und Botschafter anderer Königreiche empfangen.

Ein Durchgang mit einem sogenannt falschen Bogen. Die Mayas kannten die Technik der selbsttragenden Steinbogenstrukturen noch nicht, erreichten jedoch die gewünschte Stabilität indem sie die seitlichen Bogenteile mit Mauerteilen beschwerten.

  Der Ballspielplatz
Die Tempelnordgruppe
Dieser Tempel wurde um 650 n. Chr. während der Regierungszeit von Pakal gebaut. Den Namen Grafentempel erhielt er, nachdem Graf Friedrich von Waldeck ein Östereicher 1832 in seinen Ruinen gewohnt hatte.

Der Sonnentempel gilt als eine der harmonischsten Bauwerke der Mayakultur und wurde von Kan B`alam dem Sohn des Pakal errichtet.
 
Der Kreuztempel liegt im Norden, dieser am höchsten gelegene Tempel steht auf einer natürlichen Anhöhe.

 
Begibt man sich weg von den berühmten Bauten hinein in den Regenwald findet man kleinere aber genauso interessante Objekte.

 
 
Einfach sich hinsetzen, durchatmen, die Stimmung aufnehmen und überlegen wie es hier vor 800 Jahren gewesen sein könnte ist faszinierend.

Urwald der die alten Bauten der Mayas überwuchert.
Kampf in der Natur, ein Baum wird stranguliert.

Hier versteckt sich eine kleine alte Maya Baute.

Das ist der Eingang.

Einer der fünf Wasserläufe durch Palenque.
 
Das war Palenque, ein faszinierender Ort.

 
Wir haben Palenque erlebt und entscheiden uns entlang der Küste auf der Mex 180 nach  Champoton zu fahren. Wir erreichen es am Abend und finden am Malecon einen Stellplatz bestens von der Policia Municipal überwacht, was will man mehr, auch wenn es nicht unbedingt der ruhigste Ort war.
 
Der Malecon mit Blick auf den Golf von Mexico.
 

Man sieht sie noch in Mexico, die Fahrzeuge im Zustand zwischen Alteisen und Hochofen.
 
Der Schamane hat wahrscheinlich Knoblauch empfohlen um die bösen Geister des Zusammenbruchs zu vertreiben.
 
Am nächsten Morgen rollen wir auf der Mex 180 weiter nach Campeche und besuchen das Maya Museum welches in einem spanischen Fort untergebracht ist.
Freundlicher Empfang.
 
Das Maya Museum im spanischen Fort.
 
In dieser Kultur galt ein langer ovaler Schädel als Schönheits- oder Weisheitssymbol, um dies zu erreichen wurde den kleinen Kindern der Herrscherfamilien der Kopf in eine entsprechende Form gebunden.
Der Inhalt eines Grabes.
 
Wehrhafter Blick auf den Golf von Mexico.
 
 
Unsere neugierigen Begleiter.
 
Auf den Spuren der Mayas durch den Regenwald erreichen wir Edzna, wieder eine eindrückliche Maya Stätte. Der Name bedeutet „Haus der Itzae“. Dieser im Norden eines fruchtbaren Tales gelegene Ort, wo die Maya ein 12 km langes Bewässerungssystem bauten, war in der Vorklassik 600 – 300 v. Chr. ein kleines Bauerndorf. Als Stadt erlebte er zwei wichtige Perioden: von 300 – 600 n. Chr. gab es einen politischen  und wirtschaftlichen Aufschwung und zwischen 600 und 1000 n. Chr. konsolidierte die Stadt ihre Macht als regionale Hauptstadt. Wenig später begann der Verfall und die Stadt wurde 1450 n. Chr. verlassen.

 
Die grosse Akropolis in Edzna

Die Pyramide der fünf Stockwerke, das grösste und wichtigste Gebäude in Edzna, ist gekrönt von einer Dachzinne die einem Kamm gleicht. An den Stufen fand man eine Inschrift mit dem Datum 652 n. Chr.
Die Ballspielplätze überall in unterschiedlicher Grösse.
 
Nach einem anstrengenden Rundgang, es ist grausam heiss, ziehen wir weiter Richtung Merida, nach Uxmal. Wir treffen punktgenau die Koordinaten von Klaus (einem Reisenden) auf dem Ruinenparkplatz neben dem Hotel und sind nun in Yucatàn.
Die Nacht war sehr warm ich checke am Morgen die E-Mail‘s und muss mich bei VISECA telefonisch melden. Die Stimme am anderen Ende erklärt,  dass meine Karte gesperrt sei, weil in New York versucht wurde mit meiner Kartennummer 6000 $ zu beziehen, grausam blöd. Eine mögliche sichere Lösung des Problems ist, VISECA schickt mir eine neue Karte an eine Hoteladresse, wo ich die Sendung persönlich übernehmen und quittieren muss. Nach dieser wirklich schlechten Nachricht kann der Tag nur besser werden. Also gehen wir zu den Ruinen von Uxmal.
Uxmal kann mit „die dreimal erhobene“ übersetzt werden. Der Ort liegt im Herzen der Region Puuc und ist der Grösste, der im gleichnamigen architektonischen Stil gebaut wurde. Er stammt aus der Endphase der klassischen Periode und gilt als einer der Orte in dem die Stilmerkmale Säulen und Mosaike unverfälscht zu erkennen sind.
Uxmal mitten im Regenwald.
Der Wahrsager ist ein massiver pyramidenförmiger Bau mit rundem Grundriss der in verschiedenen Phasen und zwei architektonischen Stilen errichtet wurde. Der integrierte Eingang des Tempels auf der zweithöchsten Ebene ist im Chenes-Stil gehalten, während der Tempel auf der Spitze im reinsten Puuc-Stil gebaut wurde.  
Der Tempeleingang im Chenes-Stil
Der Wahrsager von hinten.
Ballspielort
  Eine der FIFA sicher unbekannte Struktur!
Ein steinerner Götterstuhl.

Wird er für eine kommende Reinkarnation freigehalten?

Das sogenannte Nonnenviereck verdient besondere Beachtung wegen seiner Größe, ebenso wegen seiner schönen Arbeiten an den Friesen und der komplexen Ikonengraphie.
 
 
Schlangen, geflügelte Menschen, göttergleiche Herrscher, Vögel, sowie griechische Bordüren zieren die Friese im Nonnenviereck. An den Ecken sind Masken des „langnasigen“ Regengottes zu sehen.
 
 
 
 Immer noch im Griff des Urwaldes
 
 
 
Die winddurchlässigen Zinnen von Las Palomas
 
 
Der Gouverneurspalast ist das schönste Beispiel des Puuc-Baustils.
 
Auch das sind Mayas.
 
Mit dem heiligen Jaguar verlassen wir dieses eindrückliche Uxmal.
 
In Merida wollen wir Hängematten kaufen. Auf der Mex 261 höre ich ein lautes knallartiges Geräusch, was ist das? Und dann ahne ich es! Das kleine Seitenfenster beim Schlafplatz abgerissen, verdammt. Anhalten umdrehen zurückfahren und suchen. Nach einiger Zeit brechen wir die Sucherei ab mit der Bilanz 1 Fenster weniger am Camper. Auch das noch! Ich habe es eben nicht kontrolliert vor der Abfahrt, heute scheint nicht mein Tag zu sein.
 
In Merida stellen wir ziemlich frustriert ab, ohne Hängematten aber mit zwei neuen Problemen und in dieser Nacht wird es auch nicht kühler.
Am Morgen habe ich die Idee für die provisorische Reparatur des Fensters. Aber zuerst das Telefon mit CS, die haben das Ding an Lager und schicken es. Darauf ein Ersatzfenster aus altem Plastiktischtuch konstruieren.  Um 10:30 h ist das Ding daran. Jeannette hat nach einem Kraftakt ein Motel in Cancun organisiert. Jetzt das Telefon mit VISECA wegen der Zustelladresse der neuen Kreditkarte. Als wir uns fast einig sind, gibt das IPhone den Geist auf: Telcel Kässeli leer…. Jeannette rennt zur Liverpool Mall gegenüber und sucht einen Telcel Shop während ich ein E-mail an CS schreibe um die Adresse mitzuteilen.  Dann der zweite Versuch mit VISECA: beim anmelden erklärt mir eine freundliche, weibliche Stimme sie hätte eine Info von ihrem Kollegen es sei alles in Ordnung, die Tarjeta, Kreditkarte bekäme ich Mitte nächster Woche, krass!
Nach den guten News nehmen wir ein Taxi ins Centro von Merida nun können wir Hängematten kaufen.
Im Mercado finden wir einen freundlichen Händler, der uns Hängematten vorführt. Blauäugig kaufen wir eine, sie scheint gut, ist aus Baumwolle und für 350 $ sehr günstig. Wir suchen weiter und kommen auf dem Zocalo mit einem Vermittler für Bustouren ins Gespräch der uns auf die Casa de Artesanias aufmerksam macht ein kontrolliertes Geschäft  wo Kunsthandwerk von der Halbinsel Yucatan verkauft wird. Da werden uns wunderschöne Hängematten gezeigt und die Unterschiede von Nylon, Baumwolle und Sisal erklärt. Wir können sie ausprobieren und kaufen 3 Stück nicht billig aber diese Qualität ist eben auch teurer.

In der Schmuckabteilung gibt es wunderschönes Geschmeide, der Verkäufer überredet Jeannette ein filigran gearbeitetes Collier anzuziehen – sie kann trotzdem widerstehen!


 
Es dämmert in Merida und der Zocalo erwacht, wir essen etwas und geniessen den Abend.
 
Nach der Abendserenade auf der Plaza Santa Lucia nehmen wir ein Taxi nach „Hause“.   Duschen, Kaffee geniessen und todmüde in‘s Bett.
 
In Chichèn Itzà vor dem Pyramid Inn bereiten wir uns auf den kommenden Pyramidentag vor.

Chichèn Itzà bedeutet in der Sprache der Maya „Am Rande des Lochs des Wasserzauberes“. Wie aus dem Namen ableitbar wurde diese Stadt am Rand eines Cenoten gebaut, dem heiligen Cenoten, dessen Kult einer der wichtigsten Gründe für die Lage dieser Stadt war.  
Der Kukulkàn-Tempel ist das am besten bekannte Gebäude in Chichen Itza. Es steht im Zentrum des Hauptplatzes an einem geweihten Ort. An diesem schönen Gebäude erkennt man den Einfluss der Tolteken. Die neun abgeschrägten Baukörper symbolisieren die Ebenen der Unterwelt. Es gibt an jeder Seite Treppen und zuoberst einen Tempel. Es besteht ein interessantes akustisches Phänomen. Steht man frontal vor den Treppen und klatscht zusammen mit einer Gruppe von Menschen in die Hände, hört man als Echo kein knallartiges Geräusch, man hört einen längeren Ton mit abnehmender Frequenz  wie beispielsweise Wouuww. Jede Treppenstirnseite erzeugt ein Echo und daraus entsteht als Folge ein längerer Ton.

 
 
 
 
Der Tempel der Adler und Jaguare.
 
  Darstellung von heiligen Tieren die Menschenherzen halten.
Totenköpfe geopferter Krieger.
 
Er schnitzt an einem Maya Kalender aus Zedernholz.
Und wenn man sich verloren haben sollte braucht es ein wenig Geduld, denn die Wege kreuzen sich immer wieder.


 

 
Der Säulenplatz.
 
Der Ballspielplatz 
 
Jede Maya-Stadt besass mindestens einen Ballspielplatz. Auf dem grössten, dem in Chichen Itza hatten etwa 20 Personen aus zwei Mannschaften Platz. Der Ball der die Sonne - und damit das Leben – symbolisierte, bestand aus Kautschuk oder aus einem mit Leder bezogenen Totenschädel und wog etwa soviel wie ein Medizinball heute. Dieser Ball durfte nur mit Ellbogen, Hüfte, Po und Knie gespielt werden. Am Rand des Spielfeldes waren in etwa 6 m Höhe steinerne Ringe angebracht. Durch diese Ringe musste der schwere Ball geschlagen werden. Die Mannschaft die das am häufigsten schaffte gewann das Spiel.

Wer nicht schon während des Spiels auf Grund von Ermattung, Hitze oder schweren Treffern durch den Ball starb, den erwartete der Tod ggf. dennoch gleich am Ende des Spiels.
In jedem Fall wurde nach dem Spiel entweder die Siegermannschaft, die Verlierermannschaft oder nur der jeweilige Mannschaftsführer den Göttern geopfert, für einen Maya-Krieger war das eine Ehre für die Götter zu sterben. 
 
Das Observatorium
Am Cenote fanden wichtige Regen-, Fruchtbarkeits- und Lebensrituale statt. Von seinem Grund wurden Objekte aus Jade, Muscheln, Gold, Türkis, Holz und Keramik sowie Knochenresten von jungen Menschen und Kindern geborgen (mögliche Opfergaben).
Wirklich ein interessanter Ort der Maya ähnlich wie Palenque, aber mit einem massiveren Baustil.

Am Abend halten wir uns Richtung Norden zu einem Lagunenstandplatz den wir nicht finden. Es dämmert schon, wir müssen weiter.
Es wird dunkel, wir sind immer noch auf der Strasse genau das was man eben nicht tun sollte. Um 09:15 h kommen wir in den Ort El Cuyo und fragen ob wir auf dem Hotelparkplatz stehen dürfen – nein geht nicht. Doch ein Angestellter erklärt uns, dass es hier überall sicher sei und so finden wir auf einer Wiese neben einem Polizeifahrzeug einen Notnagel.
Am Morgen ist das Wetter grau als wir Richtung Flamingo Lagunen losfahren. Die Rüttelpiste zwischen Bäumen und Sträuchern ist schmal wird zunehmend schmaler.
 
Die Ameisen scheinen auf ihren Vortritt zu beharren.
 
Dann sehen wir hunderte von diesen roten Vögeln
 
 
 
Die Tiere wühlen, tänzerisch, elegant mit den Beinen den Grund auf und filtern mit ihren Schnäbeln das Fressbare aus dem trüben Wasser, sehr interessant.
 

Die Lagune
Am Mittag treffen wir in Rio Lagartos ein und geniessen einen gemütlichen Sonntagnachmittag mit mexikanischer Lebensfreude, lauter Musik oder auch Lärm. Im Schatten unter einer Palapa arbeite ich am Blog.
 

  Abend in Rio Lagartos.

Am Montagmorgen rollen wir nach Ek Balam, der nächsten Maya Stadt.
Ek Balam bedeutet  „schwarzer Jaguar“. Eine frühe Besiedlung während der Präklassik ist erwiesen, jedoch kam es erst im 9. Jhd. zur Blütezeit, die bis zur Eroberung durch die Spanier dauerte. Als politisches Zentrum rivalisierte dieser Ort mit Chichen Itza. 
Im Ortskern steht die Akropolis als breite Baute und sechs Stockwerke hoch.
Die rechte Seite der Akropolis.
Die linke Seite der Akropolis.


Wieder eine elend lange und steile Treppe für die Menschengötter.
 
 
 
Ein Balsabaum 
Alle grossen Bauwerke der Mayas sind mit Steinen aufgebaut und mit Zementmörtel gebunden, dabei wurden tausende von Tonnen Zement verarbeitet. Um 1 kg Zement zu brennen brauchten die Mayas rund 80 kg Holz. Um diese grossen Mengen Zement herzustellen mussten grosse Wälder gerodet werden. Die Wissenschaft nimmt an, das die Rodung des Regenwalds eine Hungersnot und damit sozialpolitische Krisen auslöste die in der Folge einzelne Volksgruppen für Nahrungsmittel Beschaffung zu kriegerischen Handlungen zwang und somit den Niedergang dieser Kultur herbeiführten.
Der Ballspielplatz
 
Die Stadt Ek Balam ist von Mauern gesäumt, die fünf durch Wege miteinander verbundene Eingänge hatte. Am Haupttor im Süden steht dieser Bogen in Kreuzform.

Wir erreichen Cancun, Puerta Juarez am Abend, und installieren uns in einer Cabana im Mecoloco Inn.
 
Ein idealer Platz zur Retablierung an Mensch und Maschine. Hier warten wir vorerst auf die Sendungen des Fensterglases und der neuen Kreditkarte aus Europa.
 
Mit dem Sonnensegel  kann ich den Vorplatz beschatten. Die Transportkisten müssen vom Dach und die Bikes in den Service weil die Bremshebel auf der Fähre nach Mochis beschädigt wurden.
Danach ziehe ich an der Toilettenkiste den Service durch, die Füllstandsanzeige überlebte die gute Reinigung der Putz-Fee nicht, sie wurde weggefegt. Camper waschen und Ordnung schaffen sind die nächsten wichtigen Aktivitäten.
Ein idealer Arbeitsplatz um zu blogen.
 
Nun muss ich mich meinem Sorgenkind, der Diesel-Heizung widmen und bei sehr sommerlichen Temperaturen im Camper arbeiten. Der Gedanke die Heizung zu reparieren bei dieser Umgebungstemperatur von 36° C ist speziell.
Nach einigen Schweissschüben ist die Elektronikplatine mit ihren 15 Konnektoren wieder platziert und mit dem System verbunden.
 
Nun die Warmluft Verrohrung wieder in der originalen Bauart verbinden, Glückssache?

Nein, es passt alles, bis auf eine Schraube die an einer unproblematischen Stelle verloren geht.

Die Batterie ist wieder mit dem Camper-Stromkreis verbunden und der Funktionstest wird den Erfolg meiner Aktion zeigen.
Der gleiche Fehler-Code wie vor 4 Monaten, bestätigt dass ich den Elektronik-Print korrekt installiert habe, hilft aber keinen cm weiter zur Problemlösung an dieser Diesel-Heizung.

Nach dem Einbau der Bettunterlage geniesse ich die Pause.
Durst löschen mit Kokoswasser, frisch gepflückt und geschenkt vom Nachbar.

Unsere lieben Nachbarn Mira und Ahmed, ein deutsches Paar aus dem Grossraum Stuttgart die mit ihrem Mogli unterwegs sind.
Achmed ein Mann für Alles und Mira Yogalehrerin und AyurvedaTherapeutin.
 
Die Spuren der Mayas werden wir nicht los, denn gleich nebenan befinden sich weitere Maya-Steinhaufen,
 

 
die Jeannette erkundet hat
Am Samstag die Einkaufstour in Cancun Jeannette braucht ein Moskitonetz. Das Ersatzfenster liegt noch beim Zoll und von der Tarjeta keine Spur. Wir befinden uns eben immer noch im schönen „tierra hasta manana“.

Es wird Sonntag früh während eine Maya-Bruderschaft sporadisch trommelt und dazu kultische Melodien in Maya halblaut singt.  Das sind die Momente wo ich mir die Frage stelle warum ich an diesem Ort bin, aber genau das ist das faszinierende dieser Reiseart. Um sechs Uhr ist der  Zauber aus und wieder Ruhe. Wir können noch zwei Stunden schlafen.

Darum müssen wir am Sonntag unsere neuen Hängematten ausprobieren, krass die sind wirklich bequem!
Da isch es öperem uhuere wohl!
 
Und er liit wie en Schwiinsbrate dine!
Richtig schön zum relaxen, nur ein wenig zu warm auch im Schatten. Am Abend sind wir bei Ahmed und Mira unseren deutschen Nachbarn eingeladen. Ahmed zaubert uns zwei herrlich kalte Caipirinha auf den Tisch bei denen wir bis spät in die Nacht über das Leben und das Reisen reden.

Heute Montag wollen wir nach Cancun Centro. Ich bin im Begriff wegzufahren da taucht ein Express Kurier mit einem grossen  gelben Couvert URGENT Post aus der Schweiz auf, die Kredit-Karte, yaah!
Den Empfang schnell quittieren und ab ins Centro. Sie funktioniert wieder wie die Alte, VISECA, sehr gut.
Am Donnerstag sehen wir auf der DHL Paket-Suchmaschine dass das Fenster auf der Correo-mexicano liegt. Also, hinfahren und abholen. Ist aber hier nicht so einfach wie das klingt, den wo befindet sich die Post?
Jeannette löst das Problem, wir fahren und erreichen den Correo 5 min vor Torschluss.
Zwei mexikanische Pöstler.
Wenn du in Mexico als Ausländer auf der Post eine Sendung abholst brauchst du zur Identifikation den Pass, ich hatte aber nur die ID dabei. Nachdem der Mann an der Poststelle das Packet endlich gefunden hatte, ich aber immer noch keine Passkopie vorweisen konnte, übergab er mir das Packet nach zwei Unterschriften trotzdem.
 
 
Dem erfolgreichen Einbau des Fensters folgte die Unternehmung Kokosnuss pflücken, gar nicht so einfach.
 
 
Mit der Macheta dem universal Werkzeug der Mexikaner wird die Nuss mit einem beherzten Hieb geteilt und wenn Mann Glück hat wurde weisse Fruchtmasse gebildet die sehr gut schmeckt.
Heute ist unser letzter Abend im Mecocloco Inn. Wir beschliessen ihn mit Ahmed und Mira,
bei Tequila

 
und Kuchen aus dem Backofen von Mira.
 
 
Adiòs Mira und Ahmed, die Zeit mit euch war schön, vielleicht trifft man sich wieder, irgendwo?
 
Wir rollen auf der Mex 307 Richtung Tulum. Der erste Zielstandplatz ist nicht mehr aktuell, den Zweiten wollen wir wegen Platzmangel und Preis nicht, und den Dritten finden wir zufällig in Tulum bei den Ruinen.
Ausblick auf die Beach wo wir zwei Nächte buchen.

Am Abend sitzen wir beim Eindunkeln an der Beach essen etwas, trinken ein Glas Rotwein und geniessen ungestört den Abend.
In der Nacht  so um halb Eins ist es grausam warm und Partystimmung mit lauter mexikanischer Musik oder Lärm? Die Partygänger singen oder kreischen in etwa mit der Melodie bis um drei Uhr und dann ist Ruhe, aber immer noch warm.
Bevor wir den Sonntag positiv erleben wollen, gönnen wir uns ein paar Stunden Schlaf um dann erfrischt aus der karibischen See auf den Ruinen Rundgang zu gehen.

Tulum steht auf einer schönen Klippe die sich über einem Sandstrand erhebt. Der Name bedeutet „Mauer“, jedoch wurde der Ort ursprünglich Zumà „Sonnenaufgang“ genannt. Die Anfänge dieser befestigten Stadt gehen auf das 12. Jhd. n. Chr. zurück. Die Dynastie der Tankah, deren Stadt einige Kilometer weiter nördlich lag gründete diese neue Hauptstadt, die bis zum 16. Jhd. einen beständigen Aufschwung erlebte.
Die Stadtmauer.
 
 
 
Das Castillio, das wichtigste Gebäude der alten Stadt.
 
 
 
Nach dem schönen Rundgang geniessen wir die kühle karibische See.
 

 
Cobà liegt 46 km nordöstlich von Tulum in der Region der fünf Seen. Cobà war die grösste und wichtigste Stadt im Nordosten der Halbinsel Yucatàn. Mehr als 6500 Bauten, ein ausgedehntes Wegenetz und mehr als 45 Stelen gibt es hier.
Die Besiedlung begann im 1. Jhd. Zur Blüte gelangte die Stadt in der Zeit von 300bis 900 n. Chr. und danach begann eine Periode des Niedergangs. Zwischen 1250 und 1450 n. Chr. kam es zu einem erneuten Aufschwung.

Die Xaibè (Wegekreuz) ist eine bemerkenswerte Konstruktion mit rundem Grundriss und fünf Baukörpern mit abgeschrägten Wänden. Hier trafen einige Sacbeoob (Wege der Maya) aufeinander.
Ein gut erhaltener Ballspielplatz.
 
 
 
In diesem weitläufigen Gelände gönnen wir uns ein Velo-Taxi Jose der Fahrer zeigt uns auch verschiedene Details, so z.B. wilde Maya Bienen in ihrem Stock.
 
Ein zweiter Ballspielort. Ballspiel muss eine sehr wichtige Zeremonie der Mayas gewesen sein.








Der 42 m hohe Nohoch Mul ist die höchste Tempelpyramide im Nordosten der Halbinsel Yucatàn.

 Die 120 Tritte musst du hinauf, denn die Weitsicht ist beeindruckend.
Ein Meer aus Bäumen.
 
 
 
Wenn es regnet packt Jose den Regenschirm aus  

    
Wir übernachten für die Parkplatzgebühr von 50 $ Pesos, 3.50 CHFr. legal auf dem Ruinenparkplatz von Cobà.
Am Morgen machen wir uns auf zu den in der Nähe liegenden Cenote.
 
 
Diese Cenotes sind Höhlen die zum Baden benutzt werden können.

 
 
Aus meiner Sicht kaum vorstellbar das Menschen hier schwimmen.

Auf dem GPS setze ich die Koordinaten N 18.92503 - W 088.16611 Laguna Bacalar-Azul und wir fahren los,
über eine tückische Schlaglochpiste.
 
Jeannette greift sich das GPS und optimiert die Route, darum biege ich im nächsten Dorf links nach Xuilub ab. Die Einheimischen schauen uns mit grossen Augen nach, während die Strasse immer enger wird und langsam zuwächst.
Die Rückspiegel werden eingeklappt und die kratzenden Geräusche an der Karoserie ignorieren wir. Ich denke bei der nächsten Möglichkeit ans Wenden, es sind ja noch 17 km und fahre trotzdem geradeaus weiter.
Wir erreichen Tepich, das nächste Dorf und stoppen zur äusseren Fahrzeuginspektion.  Alles noch in Ordnung, keine sichtbaren Beschädigungen.

Vorbei an ursprünglichen Behausungen rollen wir weiter. Die Betriebsstoffanzeige steht auf Reserve und weit und breit keine PEMEX Tankstelle. Beim Kaffeehalt fülle ich 5 l Diesel nach und hoffe dies genüge, bis zur Laguna Azul sind es nur noch 66 km.

 
 
Kurz vor vor dem Ziel endlich ein Hinweis: Tankstelle, wunderbar - 102 l gingen rein, phuu… Glück gehabt.
Ein wirklich schöner Standplatz an der Blauen Lagune und Fritz ein älterer Germane will für die Nacht 100 $ Pesos ca. 7.00 CHFr., wirklich ein sehr guter Preis.
 
 
 


Das Wetter ist uns nicht stabil genug darum bleiben wir nur eine Nacht und ziehen am Morgen weiter nach Chetumal Yax Ha Resort den Koordinaten N 18.56083 – W 088.24917.

Wirklich, ich brauche dieses Wort wunderbar jetzt auch, denn das ist dieser Ort, er liegt an der karibischen See, auf einem grossen Rasen, ist ruhig, wir sind beinahe die einzigen Camper und 50 m neben uns steht das „Maruca`s" Restaurante mit Bar, was willst du mehr.

Hier machen wir uns bereit für den Grenzgang nach Belize und Guatemala.
 
Mit einem tränenden Auge werden wir Mexiko verlassen denn es gefällt uns sehr gut und wir haben uns hier wohl gefühlt, abgesehen von Hitzeattacken und bestimmten überbordenden Lebensfreuden. Auch allen US amerikanischen Unkenrufen zum Trotz haben wir nie eine brenzlige oder gefährliche Situation erlebt.
Im Stadtverkehr bewegt man sich hier langsam mit 40 km/h und fair. Wenige bestehen auf  ihrem Recht auf sogenannten Vortritt und die meisten machen immer Platz. Die Kommunikation funktioniert gut mit blinken und hupen, Lärm gehört eben zu Mexiko. Einmal wurde mir eine Busse von CHFr. 70.00 auferlegt weil ich auf einem Autobahnteilstück mit 106 km/h statt mit der so behaupteten Beschränkung 80 km/h unterwegs gewesen sein soll. Ich bezahlte als mir das Radarmessgerät mit diesem Wert gezeigt wurde. Eine Quittung wollte der Beamte keine ausstellen, da das Ganze noch teurer werde. O.k! Schwamm darüber es geht weiter war meine Devise.
 
Um mich mit den Leuten unterhalten zu können, müsste ich die Sprache besser beherrschen.
Mit unserem Mercedes Sprinter bin ich sehr zu frieden, das Fz funktioniert zuverlässig auch mit mexikanischem Bio-Diesel, nicht ein Problem mit dem Partikelfilter. Die Topes hatten wir gut im Griff. Klar, ab und zu war die Hässlichkeit des einen oder anderen Topes nicht genau zu erkennen, aber schwer gekracht hat es nie.
Unterm Strich, Mexiko ist immer noch schön aber anders als vor 42 Jahren.
Wir wünschen euch einen schönen Indian Summer mit reifen Früchten, gutem Essen, vielleicht Rehrücken und einem Glas Klettgauer Beerli.
Fredi und Jeannette