Cochabamba – Sucre – Potosí – Salar de Uyuni – Lagunenroute – San Pedro de Atacama – Calama – Maria Elena – Pedro de Valdivia – Antofagasta – Copiapo
Ich kann es kaum glauben und es braucht auch weiterhin etwas Geduld, am nächsten Tag sollen noch einige Tests durchgeführt werden.
Frohen Mutes wird das Testgerät eingesetzt und siehe da, ausser dem (bekannten) Partikelfilter, zeigt sich ein weiterer Fehler: Injektor 2. Zum Glück hatten wir deren 2 bestellt… Dieser wird also eingebaut… und weil wieder dieselbe Fehlermeldung erscheint , der vermeintlich defekte Injektor auf dem Prüfgerät jedoch anstandslos passiert, wird das Testgerät unter die Lupe genommen und dort eine Fehleinstellung geortet!
Eva und deren Tochter Nadine die Sekretärinnen im Familienbetrieb Morales, haben für uns Saltenas (eine Spezialität) organisiert und Nadine demonstriert uns, wie diese ohne sich zu bekleckern
gegessen werden können
Die Füllung besteht aus Huhn, Wachtel Ei, Kartoffeln, Erbsen, Oliven etc. und zieht beim Backen Saft, der wenn auf der Strasse gegessen, eben erst getrunken werden muss! Saltenas gibt es süss oder rezent, wobei die “Süssen” einfach weniger rezent sind!
Gegen 16 h sind alle Tests abgeschlossen und Fredi wird für die Probefahrt von Cesar und Elmer durch halb Cochabamba dirigiert – alles ist im grünen Bereich, kein Notbetrieb mehr, der Tourenzähler kann wieder über 3000 Touren bewegt werden… Nun fehlt nur noch der Ölwechsel und eine Wagenwäsche nebenan, dann werden wir herzlich wie alte Freunde verabschiedet!
Im Hostal Las Lisas behalten wir unsere Unterkunft und unterziehen den Sprinter einer gründlichen Innenreinigung, 3 Wochen im Staub und Staub/Russgemisch haben Spuren hinterlassen auch geschmacklich .
Wir wollen endlich weiter nach Sucre, doch vorerst muss Cochabamba die 3. grösste Stadt Boliviens durchquert werden!
Tanken in Bolivien ist gar nicht so einfach, wir hatten gehört, dass Ausländern der Treibstoff meist zu einem Spezialpreis der 2-3 mal höher liegt verkauft wird und dass man dann unbedingt eine Factura verlangen müsse, damit sollte der Aufpreis dem Strassenbau zugute kommen!
Beim ersten Mal tanken in den Yungas gab es den Treibstoff diskussionslos zum einheimischen Preis von Bol 3.72 ca. 55 Rp/lt.
Diesmal werden wir bei ersten Tankstelle abgewiesen, die Tankwartin erklärt sie habe keine “Factura” und könne daher keinen Treibstoff an Fahrzeughalter mit ausländischen Nummernschildern verkaufen!?! Bei der nächsten Tanke, dasselbe – aber wenn wir umparken, will uns die Tankwartin den Diesel über Bidons verkaufen – also lassen wir die Reservekanister 2 x füllen und kommen so zu 40 Litern à 4 Bolivianos, was mehr oder weniger dem einheimischen Preis entspricht.
Die Brühe sieht ziemlich “milchig” aus, dafür gelangen dieFeststoffe diesmal nicht in den Tank!
Die Strasse entlang der Panamericana bis Epizana ist asphaltiert und in gutem Zustand, so auch der Abschnitt nach Totora, obwohl dieser auf der Karte als unbefestigte Hauptstrasse markiert ist.
Die folgenden 80 km ”befestigte Hauptstrasse” entpuppen sich hingegen als Bollensteinpiste à la Paris – Roubaix. Das drosselt den Stundenschnitt gewaltig und hat zur Folge, dass wir erst nach Einbruch der Dunkelheit in Sucre ankommen. Doch Sucre ist eine verkehrsfreundliche Stadt und so finden wir den anvisierten Platz im Zentrum auf Anhieb!
Der Garten von Felicitad und Alberto ist wie eine Oase, wir stehen neben Hibiscusbäumen und Rosen, werden morgens mit Vogelgezwitscher geweckt, nur in der Nacht sind manchmal Hundemeuten in der Nachbarschaft aktiv.
Alberto ist Professor für Maschinenbau und unterrichtet an der Universität in Sucre, in der Werkstatt im Garten frönt er seinem Hobby: alte Motoren (die bei uns höchstens als alteisentauglich taxiert würden) neu wickeln und freut sich, dass Fredi Interesse für seine Arbeit zeigt.
Sucre ist die nominelle Hauptstadt Boliviens und wurde 1998 von der UNESCO zum Welkulturerbe erklärt, sie hat mit den ca. 400’000 Einwohnern eine angenehme Grösse und lädt zum Bummeln ein. Wir stehen so zentral, dass die meisten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuss erreichbar sind.
Ausblick von la Merced der 2.ältesten Kirche in Sucre
Holschnitzarbeiten sind mit Goldlaminat überzogen
Plaza del 25 Mayo
Weil immer weniger Platz für Gräber neben den Kirchen blieb,wurde 1777 der Cementerio Central gegründet. Mausoleen und Krypten sind aus verschiedenen Epochen und Baustilen.Dieser ist im Gegensatz zu anderen Friedhöfen sehr strukturiert und aufgeräumt , Mausoleen und Krypten sind aus verschiedenen Epochen und Baustilen.
Plaza Bolivar mit Obelisk, Eiffelturm und Arce de Triumphe.
Wir steigen hinauf zur Plaza La Recoleta, dem Ort wo einst die Stadt gegründet wurde.
Von der Aussichtsplattform "El Mirador", hat man eine wunderschöne Sicht über die ganze Stadt.
Das Kloster La Recoleta ist bewohnt und kann daher teilweise und nur mit Führung besichtigt werden.
Es geht durch die wunderschönen Gärten zur Ceiba dem ca. 1500 Jahre alten Laubbaum
das Chorgestühl und Blick in die Kirche
Auf dem Rückweg in die Stadt geraten wir in das Museum für textile Kunst und staunen über die ausgestellten Webarbeiten.
Da sind zum einen ca. 2000 Jahre alte Fundstücke aus der Gegend des Salar de Uyuni
Poncho
Beutel um Coca Blätter aufzubewahren
Die Muster der heutigen Webarbeiten stammen noch aus präkolumbianischer Zeit und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Nebst geometrischen Mustern, werden Begebenheiten des täglichen Lebens, Festivitäten, oder die Vorstellung der Unterwelt dargestellt.
Festivitäten
Unterwelt
Kinder werden bereits im Alter von 10 Jahren in diese Kunst eingeführt.
Auf dem Markt decken wir uns mit Vorräten ein, bevor es am nächsten Tag Richtung Potosí weitergeht
Die Minenstadt liegt auf 4065 m, am Fuss des Cerro Rico, wo 1545 Silbervorkommen entdeckt wurden. Der Silberstrom sollte fortan Spaniens leere Kassen füllen, für die indigene Bevölkerung, die zu Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen verpflichtet wurden war es die Hölle. Lasttiere die eingesetzt wurden überlebten ca. 70 Tage.
Noch heute suchen ca. 12000 Mineros nach den stark geschwunden Schätzen, Silber, Zink und Zinn, im Berg. Agenturen bieten von einem Ex Minero geführte Touren in den Berg an und versprechen, dass man Mineure bei verschiedenen Abbaumethoden antreffen werde. Wir buchen unsere Tour für den Montag.
Mineralien aus der Mine
Silberbarren werden gegossen
Walzwerk für Silberbarren mit "4 PS" Antrieb, Pferde konnten allerdings auf dieser Höhe nicht eingesetzt werde und Maultiere überlebten die 10 –12 Stunden Tage auch nur ca. 4 Monate.
Wir durchstreifen den Ort und geraten am Nachmittag in die Vorbereitungen einer Prozession zu Ehren der Virgen del Rosario.
Am Montag stehen wir pünktlich um 9 h beim Tour Vermittler, die Gruppenbildung zieht ich noch etwas in die Länge, der Bus sucht sich einen Weg durch den Verkehr und macht Halt beim Mercado de Mineros. Hier werden Geschenke für die Mineros eingekauft, “Pflicht” sind 1 Getränk und 1 Beutel Coca Blätter, freiwillig können Zigaretten, 95% Alkohol, Handschuhe und Dynamit eingekauft werde.
Fredi hat sich schon lange darauf gefreut, sich legal Dynamit samt Zünder und Zündschnüre zu beschaffen!
Beim nächsten Stopp werden wir minentauglich eingekleidet: Hose, Bluse, Gummistiefel, Helm und Stirnlampe.
Mit dem Bus geht's zu einem Mineneingang
Bevor wir “Untertags” verschwinden noch ein Blick über Potosí und dann geht’s in den Stollen.
Carmen unsere Führerin rät uns in der Mitte der Geleise zu gehen, doch schon bald drängt sie uns nah an die Wand - aus dem Dunkel erscheint eine mit Erz gefüllte Lore begleitet von 2 Mineuren.
Wir dringen tiefer in den Berg, biegen in einen weiteren Gang, dann sollte es 80m über Leitern in die Tiefe gehen, doch nach der Hälfte versperrt eine querliegende Leiter den weiteren Abstieg. Carmen ruft nach Kumpels, als sich niemand meldet, beschliesst sie den Rückweg anzutreten und meint, dass an Montagen manchmal nicht so viele Mineure arbeiten würden und erst den Kater vom Wochenende auskurieren müssten.
Wir streben Richtung Ausgang und an einer Weggabelung ist plötzlich unsere Gruppe nicht mehr zu sehen, wir rufen, dann schlägt Fredi vor entlang den Pressluftschläuchen zu gehen und so gelangen wir zum Ausgang.
Carmen kommt mit der restlichen Gruppe etwas später, sie waren in einem Seitengang bei “Tio” dem Herrscher der Mine. Ich bin über den Verlauf der Tour enttäuscht, sie entsprach so gar nicht den Versprechungen, daher gebe ich auf dem Tour Büro eine entsprechende Rückmeldung und bin erstaunt, dass Fredi und mir eine Wiederholung mit einem Minero angeboten wird!
Also nochmals zum Mercado, Geschenke einkaufen, umkleiden.
Omar führt uns zu einem anderen Stolleneingang, diesmal waten wir zwischen den Schienen bergan bis uns die Geräusche einer heranknarrenden Lore an die Wand drängt. Die Lore ist beladen mit 2 t Material und hat als Bremse nur die Füsse der beiden begleitenden Mineros! Dass eine Lore aus den Schienen springe, könne schon mal vorkommen…
es geht weiter durch enger werdende Gänge, hinauf und hinab über Leitern oder mehr oder weniger rutschigen Erdstufen, mehr als einmal schlagen wir mit dem Helm gegen Holzverbauungen oder Felsvorsprünge. Trotz des Katermontags treffen wir immer wieder auf Mineure, die einen sind nach 8 Stunden auf dem Weg zum Ausgang,
eine Gruppe will vor Feierabend noch eine Sprengung durchführen, vorerst muss jedoch der Pressluftschlauch zusammengefügt werden, beim Einschalten hatte es ihn mit lautem Knall auseinandergerissen, ein Arbeiter versucht nun im Staubnebel die Teile zusammenzustecken und mit Hilfe von Draht und Nagel die Verbindung zu festigen!
die Arbeiter freuen sich über Fredis 2 Dynamit Stangen, die für 6 Borlöcher reichen werden!
Gregorio ist 60 Jahre alt, arbeitet seit 40 Jahren in der Mine und möchte noch 15 Jahre weiterarbeiten, blitzschnell füllt er seinem 15 jährigen Enkel die Schubkarre, dazwischen greifen seine Finger nach einzelnen Gesteinsstücken, die er in einen Sack legt und verkaufen möchte, wie er uns erklärt. Er hat wahrscheinlich das Auge für wertvollere Stücke. Während man früher, einer Ader folgen konnte, muss heute stückweise gesprengt werden.
Gregorio bietet uns einige glitzernde Gesteinsbrocken an und weil wir keine “Geschenke” mehr haben, geben wir ihm dafür 50 Bolivianos (ca. 7 Fr). Wie wir später von Omar erfahren, entspricht dies einem halben Tageslohn. Die Mineure zahlen bei der Cooperative für ihre Schürfstellen, müssen für Werkzeug und Arbeitsutensilien selber aufkommen. Ein Atemschutzgerät koste 250 Bolivianos, nur wenige würden daher ein solches bei den Bohrungen verwenden! Gegessen würde vor Antritt der Schicht, während der Arbeit werden dauernd Coca Blätter gekaut, diese und Getränkeflaschen von Besuchern werden sehr geschätzt.
Zum Schluss gehen wir noch bei “Tio” vorbei, er ist Schutzpatron und Besitzer der Schätze im Berg, immer Freitags gilt es gnädig zu stimmen.
Am 1. Freitag des Monats bitten ihn die Mineure um Wohlwollen und gute Funde, Tio erhält Coca Blätter, Zigaretten und wird sorgsam mit 95% reinem Alkohol aus dem Flaschendeckel beträufelt, einige Tropfen werden auch der Erde, der Pachachamama und Ehefrau des Tio geopfert, der Rest fliesst durch die Kehle des Mineurs.
An den folgenden Freitagen werden nach Arbeitsschluss die Zeremonien bei Tio wiederholt um sich zu bedanken!
Im Berg wird seit 1545 abgebaut und ist mit etwa 5000 Stollen durchzogen. Der Cerro Rico ist nicht mehr reich, es hat immer weniger Mineral - zu wenig, für viele Mineros der Grund warum sie sich einen anderen Job suchen, sei es als Taxifahrer oder als Tour Führer wie Omar.
Von Potosí ziehen wir weiter Richtung Uyuni, wir wollen über den Salar und über die Lagunenroute nach Chile.
Die Vegetation über 4000 m ist karg, die Landschaft dennoch spannend
die andere Art von Wahlplakaten
Uyuni lassen wir links liegen tanken, ein letztes mal (hoffentlich) Biodiesel.
Das “weisse Meer” ist in dieser Jahreszeit sehr gut zu befahren, es ist trocken, nirgends leuchten nasse Stellen ja manchmal so will mir scheinen segeln wir geradezu über die Ebene.
Bei einer der Inseln finden wir für die Nacht eine einigermassen windgeschützte Stelle. Das Wandern auf der Insel ist allerdings wegen der Riesenkakteen und versteinerten Korallen mit Vorsicht zu geniessen, die Kakteen wachsen sehr langsam und können bis 1200 Jahre alt werden, die Aussicht und der Sonnenuntergang von dieser Warte ist daher einmalig! In der Nacht fällt das Thermometer unter Null, der Generator und das kleine Coop Öfeli mindern die Kälte etwas!
Am Morgen wärmt nicht nur die Sonne, auch die Offroad Piste nach dem Salar heizt so ziemlich ein und es braucht volle Konzentration, sodass wir uns wieder mal abwechseln beim Fahren.
Nach einigen Kilometern asphaltierter Strasse verbringen wir die die Nacht auf 4165 m, das Öfeli und Coca Tee leisten gute Dienste!
Nach wenigen Kilometern auf der “guten” Strasse heisst uns das GPS abzuzweigen und wir landen auf einer Schotterstrasse mit dem bisher höchsten Indiana Jones Faktor - es geht nur noch im Schritttempo voran.
Im den flachen Abschnitten wird das Angebot breiter, das heisst jedes Fahrzeug versucht die beste Spur zu finden, der Sprinter macht erst brav mit, lässt dann aber wieder das Symbol für Notbetrieb aufleuchten!
Die Landschaft ist karg und dennoch spektakulär in der Laguna Canany lassen sich unzählige Flamingos beobachten, etwas später schaut uns ein Wüstenfuchs nach.
Wie ein windzerzauster Baum steht der Arbol de Piedra in der Wüste.
An der Laguna Colorada beschliessen wir die Nacht zu verbringen wir sind noch umringt von Tourenfahrzeugen, sobald die Sonne untergeht werden wir den Platz und die Kälte für uns haben.
Wir stehen auf 4337m und haben mit der Höhe keine Probleme, sind ja auch schon seit mehreren Tagen um 4000müM und daher akklimatisiert, die nächtliche Kälte, lässt zwar das Trinkwasser im 6 lt Bidon gefrieren, das Notventil des Tanks im Camper hat sich zum Glück noch nicht geöffnet (durch Abfliessen des gesamten Wasservorrat, würde verhindert, dass die Leitungen einfrieren).
Wie am Morgen die ersten Touristen aufkreuzen sind wir auch unterwegs, wir müssen das Fahrzeug bei einer bolivianischen Zollstation abmelden, diese liegt völlig abseits auf 5033m neben einem brodelnden Borabbaugelände.
Um 10h muss der zuständige Beamte erst geweckt werden, es dauert fast eine halbe Stunde bis er frisch geduscht erscheint, sich entschuldigt, das Papier stempelt und uns herzlich alles Gute auf der Weiterreise wünscht. 5033m sind Höhenrekord für den Camper!
Die letzte Nacht wollen wir auf einem von Overlander empfohlenen Standplatz an der Lagune Verde am Fuss des Vulcans Licancabur verbringen , so kurz vor der Grenze zu Chile müssen wir Früchte Gemüse sowie alle verderblichen und offenen Lebensmittel aufbrauchen, die chilenischen Beamten sollen sehr gründlich sein.
Doch vorerst bekommen wir kurz vor dem Einnachten Besuch eines bolivianischen Beamten, der uns erklärt hier sei Nationalparkgebiet und campieren verboten!? Er weist mit der Hand in eine Richtung wo Häuser stehen sollen, dort könnten wir übernachten! In der Richtung wo die Hand hindeutete führt der Weg nach rechts und links – wir wählen rechts, was falsch war, nach einem üblen abschüssigen Schotterstück finden wir einen einigermassen ebenen Standplatz und hoffen, dass der Beamte nicht noch einmal auftaucht.
Am Morgen ist das gefürchtete Schotterstück nicht mehr so bedrohlich, nach 6 km finden wir den angewiesenen Platz, 2 Schweizer Fahrzeuge und Touristen die staunend daneben stehen und sich ebenfalls als Schweizer outen.
Wir werden von Marc und Barbara in den MAN eingeladen, bekommen einen feinen Nespresso angeboten und lernen Remo und Silvia kennen die mit ihrem neuen Toyota in kurzer Zeit ziemlich viel Unbill erlebt hatten. Das Fahrzeug wurde trotz anders lautenden Versprechungen erst in letzter Minute vor der lange im Voraus gebuchten Verschiffung ausgeliefert. Es blieb keine Zeit allfällige Mängel aufzudecken, die unsorgfältig installierte Elektrik ua zeigten sich erst unterwegs.
Wir machen uns auf zum Grenzposten und stören den bolivianischen Beamten beim Wäschewaschen.
Der chilenische Grenzposten ist kurz vor San Pedro, 40 km entfernt und liegt 2000m tiefer, die Kontrolle ist nicht so streng wie befürchtet, die Beamtin wirft lediglich einen Blick in den Camper und will wissen was in den Schränken ist und begnügt sich mit mit unseren Angaben, keine Frischprodukte an Bord zu haben.
Beim Hostal Anexo, San Pedro finden wir einen gemütlichen Platz, lernen Barbara und Urs aus Solothurn kennen, später gesellen sich noch weitere Reisende aus Frankreich und Kalifornien dazu, auch Barbara, Marc, Remo und Silvia finden den Weg hierher! Die Zeit vergeht im Flug, Camper entstauben, Wäsche besorgen ist angesagt, Erfahrungen und Tipps werden ausgetauscht. Einkaufen und bummeln in San Pedro, wo es nur so wimmelt von Touristen.
Highlights jedoch sind die frischen Baguettes und Croissants zum Frühstück vom französischen Bäcker gleich nebenan!
Baldverziehen sich wieder alle in verschiedene Richtungen – wir nach Calama in die Garage um die vorderen Stossdämpfer zu ersetzen.
Calama httben wir als überschaubaren Ort in Erinnerung, in den letzten 19 Jahren scheint die Stadt in alle Richtungen explodiert zu sein, sodass wir nichts mehr erkennen.
Die Anlage stehen noch, sind jedoch in einen maroden Zustand. Beim Wärterhäuschen konnten wir damals mit dem gemieteten Pickup ungehindert passieren und uns frei auf dem Gelände bewegen, jetzt werden wir angehalten und weggewiesen, erfahren aber, dass noch ein Teil der Anlage in Betrieb ist.
Salpeterberge sehen wir noch einige aus der Ferne, aber ein Zugang bleibt verwehrt.
Wir fahren weiter und erleben eine Überraschung: Pedro de Valdivia gibt es noch. Der Ort hatte uns damals ziemlich erschüttert, die dazugehörende Mine war unrentabel geworden, die Leute die dort wohnten und in mineneigener Währung bezahlt wurden mussten die Häuser verlassen und weiterziehen, die Letzten anfangs des Jahres, das war 1996. Halbverdorrte Bäume säumten damals die Strassen, in den Häusern war zum Teil noch Mobiliar, im Spital standen zwischen Gerätschaften sackweise Krankenakten herum. Bei der Kirche fanden wir damals einen Hinweis, dass aus dem Ort ein Mahnmal werden möge.
Die Häuser sind heute leergeräumt, Dächer fehlen grösstenteils, Holzwände sind eingefallen überall liegt sehr viel Staub, die Bäume sind ganz verdorrt und dennoch spriesst wieder neues Leben, in der Mitte der Strassenzüge wurden Bäume gepflanzt und erhalten Wasser.
Wir fahren zur Küste und weiter südwärts, vor Antofagasta legen wir bei der Portada den Mittagshalt ein.
Ein Hafenkran in Antofagasta
Auf dem Cerro Paranal kann am letzten Wochenende des Monats die Observatorium der europäischen Astronomie-Organisation ESO besucht und die Anlagen mit den VLT (very large Telescope) besichtigt werden, so jedenfalls verspricht es Reise Know How. Tatsächlich finden die Führungen jetzt jeden Samstag um 10 und 14h statt und so kommen wir 2 Std zu spät, übernachten aber dennoch wie geplant auf dem Parkplatz unterhalb, aus dem erhofften Blick in den an dieser Stelle gepriesenen Sternenhimmel wird auch nichts – der Mond scheint in fast voller Stärke.
im NP Pan de Azugar
Auf dem weiteren Weg südwärts nächtigen wir an der Küste auf einsamen Plätzen über dem Pazifik.
Dann mitten in die Stille: ein Knall, der Wagen rüttelt kurz, weit und breit ist niemand zu sehen!
War es ein Schuss, oder eine Erderschütterung?
War es ein Schuss, oder eine Erderschütterung?
Wir gehen ums Fahrzeug und da entdeckt Fredi, dass die hintere rechte Blattfeder geborsten ist.
In der Früh fahren wir in den nächsten Ort Caldera und werden nach Copiapo zu Kaufmann weitergewiesen.
In der Früh fahren wir in den nächsten Ort Caldera und werden nach Copiapo zu Kaufmann weitergewiesen.
Mit herzlichen Grüssen an Alle
Jeannette und Fredi
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen