Puno – Chucuito - Yunguyo - Copacabana – La Paz – Coroico – Circuata – Licoma – Inquisivi – Quime – Caracollo – Leque Palca – Cochabamba – ToroToro NP – Cochabamba
Wir verlassen La Paz auf der Bo 3 nach einer nachhaltigen Routendiskussion. Die Frage war, ziehen wir hinunter zu den Yungas nach Corioco oder über Nordchile nach Arica und dann weiter nach Osten über Sucre nach Potosi. So ist es ist immer du kannst nie alles realisieren, zudem hatten wir beide Strecken vor 20 Jahren schon einmal bereist. Es ist spannend nach so langer Zeit ein zweites Mal vor Ort zu sein und sich zu fragen, war das denn damals auch so?
Im Hotel Oberland stoppen wir, besuchen das Mond Tal und bereiten uns vor für den Tripp in die Yungas, hinunter in den Nebelwald .
Walter ein Koch aus der Ostschweiz hat sich da eine Existenz aufgebaut.
Unterhalb entstehen Häuser von Indigenas,
Obwohl der römisch Katholizismus hier verbreitet ist hindert das viele Indigene nicht daran nebenher auch noch ihre Naturreligion zu praktizieren und wie bei diesem Neubau zur Grundsteinlegung der Pachamama “Mutter Erde” zu opfern mit Geschenken wie Lama-Embryos, Schnaps oder Zucker für eine glückliche Zukunft in diesem Leben. Das wird hier in Begleitung von schallend lauter Musik zelebriert.
Wir wandern vom Hostal Oberland zum Mond Tal, das sich in unserer Nähe befindet.
Wir treffen auf bizarre Erd- und Steintürme, Säulenpyramiden und Felsspitzen, eben eine Art Mondlandschaft. Diese seltsamen Formationen entstanden vor Jahrtausenden als Resultat von Erosion hervorgerufen durch klimatisch Gegensätze.
Eine spektakuläre Route entlang des Ostrandes der Cordillera-Real führt talwärts über 3000 m Höhenunterschied, durch viele Klima- und Vegetationszonen, vom Schnee bis in den dampfenden Regenwald, die Yungas (tropische Täler) nach Corioco.
Vorerst klettern wir auf der Bo 3 zum Cumbre (Pass) 4650 m ü. N N hoch, es erscheint uns alles sehr fremd. Wir können nichts mehr davon erkennen wie es vor 20 Jahren ausgesehen hat.
Über eine großartige Landschaft rollen wir Richtung Corioco, nach dem wir uns zuerst auf der alten Straße festfahren, wenden müssen, gelangen wir auf einer Staubpiste zum Städtchen am Berg in luftiger Höhenlage.
Wir treffen auf den alten, legendären “Camino de la Muerte”, der Todesstrasse. Darauf waren wir vor 20 Jahren mit einem VW–Bus unterwegs.
Auf diesen Pisten gilt Linksverkehr.
Hier drehen wir definitiv um,………..
weil wir da hinauf müssen!
Unser Standplatz, PPl-Hotel Esmeralda in Corioco. Auf dem Parkplatz des Hotels Esmeralda können wir übernachten.
Hier unten dampft es tatsächlich.
Nach einer angenehmen warmen Nacht auf 1245 m ü. N N, die Temperatur beträgt 17 °C rollen wir auf der Dorfstraße entlang einer gemauerten, erhöhten, schwarzgelb markierten Leitlinie. Beim Seitenwechsel schlage ich mit dem Differentialgehäuse der Hinterachse an diesem üblen Mauerwerk an, so ein Mist. Anhalten aussteigen und kontrollieren! Tatsächlich es tropft schon aus dem Getriebegehäuse. Was soll ich tun? Zurückfahren nach La Paz zu Ernesto in die Werkstatt? Jeannette ist der Meinung das wir unterwegs eine Möglichkeit zur Reparatur finden würden. Dann kommt mir der beruhigende Ratschlag von Lukas in den Sinn, als er sich in einer ähnlichen Situation befand. Der heißt: So lange Öl aus dem Getriebegehäuse tropft ist noch welches drin, claro, also weiter!
Die Straße führt aufwärts und abwärts, quert Siedlungen vorbei an unzähligen Coca Plantagen. Wir sind in einer Region wo der Anbau von Coca noch Kultur ist.
Coca wird hier geerntet.
Unterwegs in einem Dorf finden wir eine Straßenrand-Werkstatt. Der junge Mechaniker mit einer dicken Coca gefüllten Backe, richtet den Getriebedeckel mit dem Hammer und zieht die Verbindungsschraube wieder fest. Ich staune und bin erleichtert es tropft wirklich nicht mehr.
An vielen Orten in Bolivien gibt es “umsonst” Caminos de la Muerte wie zum Beispiel hier. Wir müssen sie nicht suchen!
doch auf Frischfleisch verzichten wir…
Abwechslungsreiche Straßenverhältnisse fördern den Adrenalin-Haushalt.
Nach 8h Gravelroad und 160 km Wegstrecke der staubigsten Art, erreichen wir Ciruata ein kleines Nest wo wir vor dem Gebäude der Policia Nacional auf dem Dorfplatz abstellen dürfen.
Die Nacht war ruhig in Ciruata auf dem Dorfplatz, wir wurden nicht geklaut. Unter dem Differenzialgetriebes befinden sich am Morgen auch keine Ölspuren am Boden es ist dicht, sehr gut! Nach dem Morgentee rollen wir auf der Bo 25 einer Hauptstraße, wieder auf staubtrockener Gravael Road mit durchschnittlich 22 km/h weiter. Die Strasse steigt, fällt ab, kurvt links und kurvt rechts ohne Ende. Wir überqueren Passagen von über 3800 m ü. N N.
Um die Mittagszeit verlieren wir unsere Position auf dem GPS, ich finde jedoch unsere Position auf der Karte, weil ich die GPS Positionsdaten auf sie übertrage. Wir sind kurz vor IInquisivi. Dort erkundigen wir uns für die beste Route nach Cochabamba bei der Policia Nacional. Sie raten uns ab die Strecke auf der Bo 25 über Sta Rosa zu benutzen weil “muy muy malo”. Sie empfehlen die Straße über Quime nach Carracola, eine gelbe Straße die auf der Karte mit schlechter Qualität angegeben ist.
Wir ziehen weiter, klettern immer höher und plötzlich ist die Straße asphaltiert, breit mit einem Mittelstreifen - in Bolivien ist vieles möglich. Die Landschaft ändert sich immer mehr zum Altiplano.
Wieder ein Cumbre auf 4750 m ü.N N, der ist jedoch ziemlich vermüllt.
Wir teilen aber dennoch mit der Pachamama ein wenig Rotwein und Zucker.
Die Strecke führt schnurgerade über eine weite Hochebene, ein völlig anderes Bild von Bolivien auf 4000 m ü. N N.
Wieder einmal suchen wir abends einen Standplatz und finden ihn dank iOverlander ganz in der Nähe.
Das sind doch Sanddünen! Aber auf über 3840 m ü. N N?
Vor Carracolla stellen wir auf dieser Hochebene bei einem Bush Camp ab.
Die Nacht war kalt und die Luft dünn im Bush Camp auf 3840 m ü. N N. Wir haben nicht besonders gut geschlafen. Das Wetter ist sonnig und kalt , die Temperatur - 2 ° C . Wir rollen gemütlich auf der Panamericana, der Camper brummt zufrieden auf der Autobahn Richtung Cochabamba. In Caracolla verlassen wir die Panamericana Bo 01 und nehmen die Bo 04 Richtung Cochabamba.
Vor Leque Palce, in einer Baustellendurchfahrt, beginnt der Motor zu rucken, hinten knallt und qualmt es intensiv. Die Leistung bricht zusammen, wir ziehen eine Rauchwolke hinter uns her, auf dem Armaturen-Brett sehe ich nur noch rote Kontrolllampen und dann stehen wir still. Das ist unsere erste Panne, huere blöd!
Aussteigen, Motorhaube öffnen, nichts besonderes! Motor anlassen, wieder Sound und Rauch. Zwei Chicos versuchen zu helfen mit der Bemerkung : Wir kennen Dieselmotoren, aha! Nach dem sie mir an der Luftfilterabdeckung herumgerissen haben und ich 20 l amerikanischen Diesel nachfüllte - keine Veränderung. Es hat keine Luft in der Ansaugleitung der Dieseleinspritzpumpe.
Die Guys wollen weiter nach La Paz, stoppen einen Trucker und fragen ihn um Hilfe. Dann verlassen sie uns nachdem ich jedem einen fünfziger in die Hand gedrückt habe.
Der Trucker will mich an einem Seil nach Cochabmba schleppen. An einem Seil , ohne Bremskraft- und Lenkungsverstärker, mit 70 km/h zu rollen ist lebensgefährlich, zudem wäre das Automatikgetriebe schon nach kurzer Zeit kaputt, denn ich konnte die Antriebskardanwelle nicht vom Differentialgetriebe trennen, weil ich den richtigen Schlüssel noch nicht dabei habe…!
Uns ist es klar, wir sitzen ziemlich tief in der Tinte! Hier gibt es keine Automobilclub-Alarmstelle, die Polica Nacional interessierte sich noch nicht für uns und wir haben weder auf dem iPhone noch auf dem iPad Netzzugriff.
Jeannette fährt also mit dem Trucker der angibt in 2 Std Entfernung Nähe Cochabamba einen Abschlepdienst zu kennen. Sie fährt und ich mache den Wachhund im Camper. In der Hoffnung in gut 4 h zurück zu sein, verlässt sie mich.
Erstaunlich, ich stehe zwischen 2 Pannendreiecken auf der Hauptstraße, bin ein Verkehrs-Hindernis, verursache großen Stau und werde nicht weggehupt. Sogar die Policia Nacional kreuzt die Pannenstelle und fährt durch.
Natürlich sind 4 h sind zu optimistisch. Jeannette kennt weder die genaue Fahrzeit noch die Probleme vor Ort. Das kann gar nicht so schnell organisiert werden, wir sind hier in Bolivien!
Um 20:30 h lege ich mich zum schlafen hin und und rechne damit, dass Jeannette garantiert nicht vor Sonntag zurück ist. Ich will das Not-iPhone 6 einschalten um eventuell doch noch SMS empfangen zu können, aber das braune Lederetui ist leer, seltsam.
Um 21:30 h klopft es energisch an die Camper-Türe. Verschlafen krieche von der Liege und versuche meine Gedanken zu ordnen. Draußen quäckt eine Stimme, ich bin es, Jeannette, wir können aufladen.
Nachdem sie vom Truck-Fahrer 2 Ortschaften vor Cochabamba ausgeladen wurde mit dem Hinweis auf der gegenüberliegenden Strassenseite befinde sich der von ihm avisierte Abschleppdienst , er versuchte noch 100 US $ für die Fahrt zu kassieren was sie ablehnte, war da nada, nichts. Das Schlitzohr hatte sie reingelegt! Bei der Policia Nacional fand sie alsdann Unterstützung und ist also wieder zurück.
Ok!, der Schlepper fährt die Ladefläche runter und mit der Seilwinde wird der Camper auf die Plattform hochgezogen. Doch als der Camper oben steht ist die Vorderachse des Schleppers nicht mehr fest am Boden, krass wir sind zu schwer, so funktioniert das nicht. Um 23 h kocht Jeannette Kaffee während draußen der Verkehr in unverminderter Dichte vorbeirumpelt.
Teofilo der Schlepper organisiert einen Trucker den er scheinbar kennt und behauptet der Kollege könne uns aufladen und transportieren.
Am Sonntag morgen um ca. 01:30 h steht ein schwerer VOLVO hinter uns. Die Ladebrücke des VOLVO ist jedoch ca. 1.6 m hoch und diese Höhe erreicht das Abschleppfahrzeug nicht. Ich will, dass wir mit einem größeren Abschleppfahrzeug transportiert werden, ohne Erfolg. Um 03.30 h stehen wir auf der Ladebrücke des VOLVO, nachdem er mich gegen meinen Willen 2 km, statt der angegebenen 50m am Seil im Schritttempo zu einem Spielfeld schleppt und dort an einem Geländevorsprung mit allen Tricks das Unmögliche geschafft und der Sprinter kann über den Abschleppwagen in den Laster geschoben werden!
Hoffentlich hat das der Automat überlebt. Doch wir stehen oben, links und rechts kaum 20 cm Freiheit zur Ladebrückenwand, nicht festgezurrt an den Rädern nur hingestellt und mit der Handbremse gesichert . Wir frieren und und haben elend kalte Knochen. Uns ist so ziemlich alles egal, wir wollen nur noch ins Bett.
Hoffentlich hat das der Automat überlebt. Doch wir stehen oben, links und rechts kaum 20 cm Freiheit zur Ladebrückenwand, nicht festgezurrt an den Rädern nur hingestellt und mit der Handbremse gesichert . Wir frieren und und haben elend kalte Knochen. Uns ist so ziemlich alles egal, wir wollen nur noch ins Bett.
Das Gefühl, im eigenen Camper zu liegen, nach Schlaf zu suchen, während er fremdbewegt nur durch die Handbremse und durch die Reibung zwischen den Rädern und der Ladebrücke gesichert stehet, ist speziell. Egal, nur schlafen.
Um 5 h stoppt der Fahrer, klopft an die Türe und verlangt die Wagenpapiere für eine Mautkontrolle. Wir leben noch, zum Glück ist nichts ungewöhnliches passiert.
Nach ca. 3 1/2 h um 07:30 h erreichen wir in Cochabamba, die vom iOverlander empfohlenen Werkstatt.
Wir stehen vor der geschlossenen Werkstatt und sollten abladen, aber wie?
Da muss ich hineinschauen, ich will wissen ob das die richtige Bude für unser Problem am Dieselsystem ist!
Perfect, das ist die richtige Werkstatt die können alle wichtigen Dieselbaugruppen prüfen. Aber wo stellen wir uns hin? Vor der Bude auf dem Vorplatz? Ist es hier auch sicher? Diese Fragen wiederholen sich dauernd, das ist unser Job, unserer Art zu reisen.
Dann löst sich der gordische Knoten, der Besitzer der Werkstatt erscheint, diese öffnet und uns anbietet den Camper in der Werkstatt abzustellen. Zudem organisiert der einen Abschleppdienst der richtigen Größe. Was wollen wir mehr!
Als ich dem Trucker den abgesprochenen Lohn Bol 1500.00 auszahle will das Schlitzohr aber Bol 2000.00 da das Fz besonders schwer gewesen sei. Ich gebe ihm Bol 1900.00, ca. CHF 136.00 da er uns über 180 km in der Nacht ohne Beschädigung vorbei an 3 Ceck-Points und dabei sicher zum Ziel brachte.
Gegenüber dem 1. Abschlepper der für seinen Dienst Bol 2100.00, CHF 150 bekam war sein Job super.
Für diesen Dienst muss ich Bol 500.00, CHF 70.00 in die Hand nehmen.
Um 09:30 h sind wir drin, in der südamerikanischen Autowerkstatt. Der erste Schritt unseres unfreiwilligen Abenteuers ist zu Ende. Wir stehen wieder auf unseren vier Rädern auf er Erde in der sicheren Werkstatt.
Danke Lukas für deinen Hinweis: ohne Abwechslungen wird doch das Reisen in SA langweilig!
Dieser erste Akt im Theater “Panne in Peru” forderte sehr viel Geduld und Bol 5000.00 ca. CHF 704.00 für Abschleppdienste, unterm Strich nicht wenig! Dienstag den 15. Sept. 2015 beginnt der zweite Akt. Es liegt ein arbeitsfreier Montag vor uns, dann wissen wir mehr.
Im Hostal las Lilas in Cochabamba ziehen wir in eine Lodge, richten uns ein, duschen und lecken unsere psychischen Wunden.
Anlasser betätigen, der Motor dreht, nichts Außergewöhnliches zu hören, er startet aber nicht. Nun sprühen die Jungs während dem Anlassen Diesel in den Luftansaugkanal, clever. Nun startet der Diesel und entwickelt mit zunehmender Drehzahl dicke Rauchschwaden. Im Standbetrieb dreht er ruhig ohne Rauchentwicklung. Irgend ein Problem zwischen der Diesel-Ansaugleitung im Betriebsstofftank und der Einspritzdüse auf dem Zylinderkopf scheint uns in die Suppe zu spucken. Nach kurzer Besprechung stellt sich die Frage: wo ist der der Stecker zum Fz-Rechner? Keine Ahnung! Das Skype-Gespräch mit den Fachleuten bei LARAG-Schweiz löst das Problem. Die Steckdose befindet unter dem Armaturenbrett. Die LARAG-Spezialisten fragen nach den Fehlercode Nummern. Das in der Werkstatt verfügbare Lesegerät wird mühsam mit dem Fz-Prüfstecker verbunden und gibt als Antwort kurz und bündig: Partikelfilter, und eine handvoll Fehlernummern, die wir nach Wil übermitteln. Diese Nummern entsprechen aber nicht der Mercedes-Norm. Wir benötigen das Mercedes-Diagnosticsystem. Alfredo der Chefe hat die Lösung und bestellt ein Team mit Gerät auf 14:00 h.
Wir sind nach unserer Einkaufstour in Cochabama um 14 h zurück in der Werkstatt und warten bis das Messteam um 17.00 h erscheint.
Keine Verbindung möglich mit dem Fz-Rechner. Auch nach dem 3. und 4. Versuch die gleiche Meldung. Nein nicht schon wieder, hört denn die Pechsträhne nie auf. Doch sie versuchen alles, prüfen die Steckkontakte, keiner ist abgebogen. Zum Schluss wird der Stecker mit Oxydationslöser besprüht, ich traue meinen Augen kaum. Dann steckt er ein und das System funktioniert, krass! Der Fehlercode wird ausgelesen.
Klar, der Partikelfilter generiert Fehlersignale, doch das ist unter Kontrolle, er wurde in La Patz gelocht.
Nein der Dieselfilter kann den Betriebsstoffdurchsatz nicht hemmen, er wurde in La Patz geprüft. Wir werden ihn wechseln.
Wir suchen weiter,……………….
die physikalischen Werte zeigen nichts Außergewöhnliches.
Die Daten-Analyse weist auf ein Problem mit dem Dieselfilter, den Einspritzdüsen oder der Einspritz-Pumpe hin. Nicht gut, aber wir haben wenigstens Resultate. Die Fehlersuche kostete Bol 470.00, CHF 66.00.
Am Do den 17. September 2015, wissen wir das eine Einspritzdüse defekt ist. Sie muss in England bestellt werden. Ich bestelle 2 Stück. Für unseren Stadtausflug am Samstag nach Cochabamba nehmen wir den Bus.
Er nimmt dafür Bol 0 .75 CHF 0.10, erstaunlich wenig für halbstündige Fahrt.
Am Mittag hocken und liegen alle im Park und machen Siesta.
Da will Evo Morales seinen Leuten irgend etwas verkaufen.
Hoffentlich kann es Christus in weiß auf dem Berg oben richten.
Am Dienstag-Abend den 22. September 2015 besuchen wir in der Werkstatt Alfredo und erkunden uns nach dem Liefertermin der Einspritzdüsen. Er erklärt, sie wären am Tag zu vor von Brasilien aus (der offizielle Weg) in England bestellt worden und würden in ca einer Woche hier eintreffen.
Schock schwere Not! - Das Schlagwort -hasta maniana- greift wieder voll.
Darum beschließen wir über das Wochenende einen mehrtägigen Ausflug in den Nationalpark ToreTore zu unternehmen.
Hier steht unser ToroToro Tour Bus. Um 18 h soll es los gehen, Ticketpreis für beide 46 Bol ca. Fr. 6.50. Rund um den Bus hocken Indigenas wartend am Boden. Wir sind die einzigen Touris, ziemlich speziell.
Um 18:30 h startet der Bus gut besetzt. Wir sind mitten im sozialen Netzwerk von Bolivien, erleben die die Leute und reagieren betroffen wenn alte Leute auf allen vieren in den Bus kriechen müssen weil Hilfsmittel fehlen und ihnen kaum jemand hilft. Für die 135 km Nachtfahrt benötigen wir 7 h, krass. Wir sind Backpacker, haben alle unsere Sachen im Rucksack, ein völlig neues Reisgefühl. Der Bus nähert sich seinem Ziel und wird immer leerer. Am 01.30 h sind wir in ToroToro noch ohne Hotelzimmer. Aussteigen den Rucksack suchen, er ist noch vorhanden und schon bekommt man ein Hotelzimmer angeboten. Wir nehmen Nr. 4 ungesehen für 50 Bol CHF 7.00, ein Raum mit Doppelbett. Egal nur hinlegen und schlafen!
Das unglaublich ringhörige “Loch” sieht am morgen sehr viel freundlicher aus. Wir bemühen uns am Morgen um Desayuno finden das Restaurant El Dinosaurio und belegen ein angenehmes Zimmer gleichen Haus.
Die Kirche von ToroToro.
Der Parque Nacional Tortoro ist der kleinste Nationalpark Boliviens inmitten einer faszinierenden Berglandschaft mit tief eingeschnittenen Tälern. Sehenswert sind neben 60 Mio. alten Dinosaurier Fußspuren auch die unterirdischen Wasserfälle und Seen der gewaltig großen Gruta de Umajalante von der ca. 4 km erforscht sind.
Um 10 h starten wir zum Ausflug Vergel, einem Canion.
Guia Eloy, es ist Pflicht einen Führer anzustellen, führt uns vorbei an erdgeschichtlichen Monumenten, nämlich 60 Mio Jahre alte versteinerte Saurierspuren.
Ich stehe vor diesen eindrücklichen Zeichen unserer Erdgeschichte und begebe mich 60 Mio. Jahre zurück- dann befinde ich mich auf Meereshöhe an einem Strand, zusammen mit diesen “Tierchen”. Die ersten Aufrechtgehenden meiner Art sind rund 59 Mio. Jahre jünger. Damit sich Versteinerungen bilden muss dieser Ort über Jahrtausende 100 bis 200 m unter dem Meeresspiegel liegen, damit sich mächtige Sedimentschichten bilden können. Irgendwann wirkt tektonischer Druck Pazifikplatte gegen Kontinentalplatte, der mich mit vielen Faltungsstrukturen in der Erdkruste, auf 3700 m Höhe ü. N N stehen lässt. Unter welchen klimatischen Katastrophen und wann endete die Existenz dieser riesigen Tiere. Viele sehr interessante Fragen! Ich kann die Erdgeschichte nur in großen Dimensionen abschätzen darum gehe ich weiter, mit der Idee im nächsten Leben Naturwissenschaften zu studieren.
Der Weg führt uns auf einem trockenen Flussbett zum Canyon.
Ein Fußweg führt zum Fluss hinunter, ca. 620 Stufen.
Nach einem abenteuerlichen Flussbett-Gang erreichen wir die Was-serfälle, Cascadas.
Wir kehren zurück zum Canyon-Rand an dem wir entlang gehen und erreichen eine gut zugängliche Stelle wo 3000 Jahre alte Felszeichnungen zu sehen sind.
Unser Führer Eloy.
Ziemlich geschafft kehren wir zurück genießen das kühle Huari-Bier und besprechen den tollen ersten Tag in ToroToro.
Am Samstag unternehmen wir eine Ganztages Tour zu dritt, Sala ein Franzose ist mit dabei. In einem Colectivo geht es im Park vorbei an eindrücklichen tektonischen Verwerfungen.
Diese attraktiven Felsstrukturen, ausgewaschen von vorgeschicht-lichen Meeren auf 3800m sind sind dann nur noch zu Fuss erreichbar.
Nachdem wir uns in der Mittagspause gestärkt haben, geht es zum Caverna Umajalanta Rundgang.
Über die Brücke führt der Weg zum Großen Loch.
Beindruckend diesen Blick nach unten.
Will ich da überhaupt hinein?
Hier wird es zum ersten Mal ziemlich eng.
Ich brauche lange bis ich mit den Bedingungen wie Dunkelheit, rutschigem Untergrund, Nässe etc. zurecht komme.
Große Stalakiten sind da sichtbar.
Es wird zunehmend enger auch für Jeannette.
Herrliche Strukturen gewachsen aus Kalk und Wasser über lange Zeit.
So, nun wird es richtig eng, eine Schlüsselstelle. Das ist ein Höhlengang der besonderen Art. Dagegen ist der Besuch der Höllgrotte zu Hause ein Sonntagsspaziergang
Jeannette gang me links, rufe ich!
Geschafft, wir erklettern den Ausstieg.
Ruth, unsere kompetente Führerin.
Sala ist ziemlich geschafft und stolz, dass er den Höhlengang trotz Claustrophobie bewältigt hat!
Nicht alles “todo bien Alfredo” , doch es war trotzdem interessant im Loch.
Jetzt haben wir das kühle Bier verdient, und tratschen mit Sala über das Reisen. Wir beschließen den Abend bei Bier und Pizza.
Heute ist Sonntag, um 13h geht der Bus zurück nach Cochabamba. Doch zuerst unternehmen wir einen Rundgang durch das Dorf ToroToro.
Tante Emma Läden.
Hier entstand das Gemeindezentrum mit Schule unter der Federführung von Evo Morales.
Evo vollendet……………..
Ein oft gewählte Methode um Wähler für nächste Präsidentschafts-Wahlen zu gewinnen.
Die Sporthalle.
Feldgottesdienst
Doch, das ist ein Friedhof.
Vermüllt wie es da eben auch üblich und gegensätzlich ist.
Unser Bus steht bereit, ich hatte mir die Tickets für zwei Frontplätze schon am Freitag für diesen Bus besorgt. Inzwischen wurde ein anderer Bus Typ eingesetzt und unser Ticket wurde ungültig erklärt, Pech. Mit viel reden sind wir aber doch noch zu zwei Plätzen gekommen.
Hier können sich eilige Busreisende verpflegen.
Willst du auch essen………..
ja gerne!
Im Bus wird dann aus dem Plastiksack gegessen, das ist doch praktisch!
Bei einem Bus-Stopp steigt ein älteres Männlein zu.
Er findet im überfüllten Bus neben uns seinen Platz und stopft abwechselnd Cocablätter in den Mund oder nagt an einem graubraunen knochenartigen Ding.
Immer wieder begrüsst uns seine Duftnote doch glücklicherweise ist unser Seitenfenster offen.
Wir rollen auf staubiger Straße durch endlose, bunte..................
Kiesgruben, und erreichen am Abend Cochabamba.
Am Montag sind die Einspritzdüsen in der Werkstatt und werden am folgenden Tag eingebaut. Der Fz-Rechner zeigt Fehlermel-dungen am Kurbelwellen- und Nockenwellen-Sensor zudem ist die Leerlaufdrehzal zu tief, erstirbt immer wieder ab, da müssen die Jungs nochmals mechen. In der Zwischenzeit verlängern wir auf der Imigration sehr unkompliziert unser Visum. Die Verlängerung der Zolldokumente des Campers sind jedoch komplexer. Da das Fz in der Garage steht brauchten wir von Alfredo eine Beglaubigung und Kopien aller Fz-Papiere. Nun am Donnerstag den 1. Oktober sollte der Camper wieder fahrbereit sein, hoffentlich nicht erst maniana!
Nein nicht maniana - hoy, in diesem Moment! Am 1. Okt. 2015 17:15 h läuft der Dieselmotor des Campers wieder perfekt, es waren 2 Einspritzdüsen defekt!
Nein nicht maniana - hoy, in diesem Moment! Am 1. Okt. 2015 17:15 h läuft der Dieselmotor des Campers wieder perfekt, es waren 2 Einspritzdüsen defekt!
Euch, unseren Freunden und Bekannten wünschen wir einen schönen Herbst und der Schweiz einen erfolgeichen 18. Oktober an der Urne.
Fredi + Jeannette
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