San Agustin – Popayan – Pasto – Laguna la Cocha – Vulkan Azufral – Las Lachas – Laguna Yaguarcocha – Otavalo – Quitsato – Oyacachi im Cayambe NP – Pululahula – Mindo – Mitad del Mundo - Quito
Auf dem Zeltplatz am Ortsrand
bei den herzlichen Besitzern Manuel und Patrica ist es gemütlich, es hat einige
wenige Zelte mit Einheimischen und wir treffen wieder einmal weitere Reisende:
die „Seanomads“ aus Deutschland und ein englisches Paar die erzählen begeistert
von Ausritten in die Umgebung, dass wir uns anstecken lassen und auch einen
Ausritt wagen.
Guillermo führt uns durch
Maisfelder und Bäche zu den etwas abgelegenen Ausgrabungsorten El Tablon und
Chakira
In
El Tablon sind Steinskulpturen von einem nahen Beerdigungshügel
ausgestellt,
in
Chaquira können wir entlang des Weges hoch über dem Rio Magdalena in Fels
gehauene Figuren entdecken und bekommen immer wieder zu hören, dass man noch
immer sehr wenig weiss vom Leben dieser verschwundenen Kulturen.
Wir sind beeindruckt, doch
nach 2 Stunden haben gewisse Körperteile nichts dagegen wieder in die gewohnte
Fortbewegungsart wechseln!
........Zu Fuss in
den Ort San Agustin und auf den Markt!
Eine mobile Tierklinik zieht
von Ort zu Ort um Hunde und Katzen zu sterilisieren.
Jeden Abend gibt es eine Prozession zu einem bestimmten Thema wie: Verrat des Judas, Verleumdung des Petrus.
Angeführt
von Priester(n) und Ministranten werden die Hauptdarsteller der Karwoche von
den „Nazarenern“ (eine grosse Gruppe Freiwilliger) auf „Aldeas“ durch den Ort
getragen.
Am Gründonnerstag wird das Abendmahl in der Kirche dargestellt und das Feuer symbolisch entzündet
Laut
„Programmheft“ soll am Karfreitag eine Kreuzwegbegehung im archäologischen Park stattfinden – wir sind neugierig darauf und
pilgern die 3km zum Park hinauf. An der Info und Buch Theke weiss der junge Mann allerdings nichts davon… und
so machen wir uns auf den Weg durch den grosszügig angelegten Park mit
Grabhügeln, megalytischen Tempeln,
,Statuen und den Lavapatas.
,Statuen und den Lavapatas.
San
Agustin war in präkolumbianischer Zeit ein Knotenpunkt wo
verschiedenste Wege vorbei führten, gewann an Bedeutung und entwickelte sich über die Jahrunderte zu einem Kultzentrum.
Die Grösse der Grabstellen
deuten auf wichtige Persönlichkeiten – doch wer waren die „Figuren“ die oft menschliche und tierische Züge aufweisen? Waren es Darstellungen der Toten Individuen
in den Gräbern, Schamanen, Gottheiten oder Wächter?
Forscher würden die Figuren jeweils nach eigenen Perspektiven begutachten.
Forscher würden die Figuren jeweils nach eigenen Perspektiven begutachten.
So soll die obere Figur die
Darbringung eines Menschenopfers darstellen
während diese Fruchtbarkeit
symbolisiere.
Ja und
plötzlich treffen wir doch noch auf die Kreuzweg Prozession, sie sind bereits bei
der 9. Station.
Lavapatas wurde für rituelle
Waschungen geschaffen: im leicht abfallenden Lavagestein wurden Rinnen, Becken und
Figuren eingemeisselt
Trotz Regen tummeln sich
mittlerweile recht viele Leute im Park, da muss auch für‘s leibliche Wohl
gesorgt werden!
Zuckerrohrsaft wird frisch
gepresst,
in der Küche so allerlei zubereitet
und die traditionelle Musik darf
auch nicht fehlen.
Es wäre spannend zu wissen was
sich hier vor einigen hundert Jahren so alles abgepielt hat!
Nicht nur im Park auch auf
dem Zeltplatz herrscht lebhaftes Treiben, viele Kolumbianer nutzen die
“Brückentage“ für Ausflüge und am günstigsten ist eben irgendwo ein Zelt
aufzustellen oder zu mieten. Die Freude wird dieses Jahr allerdings durch die
häufigen Regenfälle etwas getrübt und die meisten verlassen das Gelände bereits nach 1
oder 2 Tagen.
Am Samstag warten die Leute gespannt
auf den Beginn der Prozession zur Osternacht, ein Speaker verspricht, dass es
in 3 Minuten losgehen werde. Ministranten, „Aldas“ Träger alle wären bereit,
doch alle paar Minuten wiederholt sich die Ansage: 3 Minuten.... Ein Touristenpaar
aus Frankreich war am Vortag in Popayan und schwärmt von der super
Organisation, bei (leider) wahnsinnig vielen Leuten
Nach
eineinhalb Stunden geht es dann doch los und mitten im Dorf gibt es ein
Zusammentreffen mit der 2. grösseren Kirchgemeinde des Ortes.
Es läuft viel
Prominenz mit, Aldeas werden auf dem Autodach transportiert, vor der Kirche
gibt es Ansprachen
wir
kehren zur alten Kirche zurück wo gerade die Vorbereitungen für das Entzünden
des Osterfeuers laufen.
Obwohl zündende Funke von oben kommt, muss zuletzt etwas
nachgeholfen werden.
Das Feuer brennt, Feuerwerk wird gezündet und der Priester kann die Osterkerze anzünden .
Das Feuer brennt, Feuerwerk wird gezündet und der Priester kann die Osterkerze anzünden .
Die Meisten strömen in die Kirche,
der Gottesdienst wird 2 Stunden dauern und draussen wird das Osterfeuer
gelöscht.
Ein fröhlicher Ostermorgen:
Petrus, Johannes und Maria Magdalena machen sich bereit für den Wettlauf zum
Grab, das heisst 1mal um den Block.
Johannes ist der Sieger,
gefolgt von Maria Magdalena, doch wo bleibt Petrus?
Es dauert ziemlich lange
bis auch er geschlagen erscheint, er ist unterwegs gestürzt
Gleichwohl
beginnt das Freudenfest, singend und tanzend wird von der Auferstehung erzählt.
Es
folgt die letzte Prozession und die Kirche füllt sich wieder über den letzten
Platz.
Draussen werden Geschäfte gemacht und wir gehen noch einmal durchs Dorf
zur anderen Kirche und vorbei am
Markt.
Eine eindrucksvolle Woche
liegt hinter uns doch nun wird es Zeit weiterzuziehen.
Auf
dem Zeltplatz gibt es Hühner aber keine Eier zum Suchen
jedoch
1 Paket Kaffee zum Abschied von Patrica
Für die Weiterfahrt wählen
wir die Strecke über Popayan, es gab wohl Leute die warnten uns davor wegen
möglicher Guerillapräsenz, Einheimische zeigten jedoch überhaupt keine
Bedenken.
Die Strasse ist nicht durchwegs asphaltiert, bietet jedoch immer
wieder Überraschungen. Die Schotterstrasse in zum Teil schlechtem Zustand, die
Spur hinter dem Bus erweist sich als gute Wahl – der Fahrer kennt die
schlimmsten Schlaglöcher.
Popayan lassen wir im Regen
rechts liegen und übernachten an der Panamericana hinter dem Restaurant der
singenden Frösche gegen ein Nachtessen: Hühnersuppe, Huhn oder Rind mit Reis,
Papas (Kartoffeln), Salat und 1 Bier für Fr. 5.80 übernachten. Frösche singen
keine dafür bellen immer wieder Hunde und krähen Hähne in der Umgebung, sodass
wir früh Richtung Pasto weiterziehen.
Die Strecke ist abwechslungsreich, es
geht entlang den Berghängen, hinauf auf 3000 müM, hinunter auf 600m und wieder
hinauf, wir durchfahren Tunnels (eine Seltenheit), kommen ab und zu an einer
Militärkontrolle vorbei, werden jedoch
nie angehalten, Daumen nach oben heisst: alles klar, Strecke
sicher!
In
Pasto steuern wir ein Einkaufszentrum an das sich jedoch als 4 stöckiger Kleider,
Stoff etc. Laden entpuppt, uns aber dafür eine Panoramasicht über Pasto beschert!
Von Pasto sind es noch 25 km
zum nächsten Platz an der Laguna la Cocha eine idyllische Gegend mit Chalet
artigen Häusern.
Beim Chalet Gamuez können wir Übernacht stehen, wiederum gegen
Konsumation, das passt vorzüglich, denn auf 2800 m ist es ist kühl, in der
Gaststube brennt ein heimeliges Cheminéefeuer, das Essen ist lecker, Fredi
geniesst wieder einmal Sauerkraut und Bratwürste, Gemüse und Salate kommen aus
dem eigenen Garten und free WiFi (Internet) gibt obendrein.
Am nächsten Morgen
durchstreife ich den Garten und komme mir vor wie zu Gotthelfs Zeiten – wären
da nicht auch noch die exotischen Früchte.
Baumtomaten
Papayas
Der Vulkan Azufral ist unser
nächstes Ziel, der Weg von Tuquerres hinauf zum Besucherzentrum ist eng und zum
Teil sehr steil und nicht immer ist der Gegenverkehr so beweglich.
Die
Temperatur auf 3600m fällt in der Nacht gegen 0 °, da Heizung auf dieser Höhe (noch) nicht funktioniert,
heisst es früh ins Bett. Am Morgen hängt der Nebel noch tief, wir machen uns
trotzdem auf zur Laguna verde und hoffen, dass sich der Himmel auftut!?
Beim
Mirador auf 4000m ist die Sicht immer noch gleich Null, wir warten gegen 1 Stunde, bis wir
gelegentlich den Kratersee zu sehen bekommen.
Die 200 Höhenmeter hinab sind zum
so glitschig, vor allem das letzte steile Stück hat es in sich und bei der Lagune
riecht es so richtig nach Schwefel. Für den Aufstieg wähle ich eine Variante
neben dem morastigen offiziellen Weg und entdecke dabei eine erstaunliche
Pflanzenvielfalt.
Wir
übernachten noch einmal beim Besucherzentrum, brechen früh auf und erwischen eine
bessere Strasse hinunter sodass wir gegen Mittag in Las Lachas einem
Walfahrtsort sind .
Eigentlich wollten wir hier
noch einmal übernachten, doch Samstags hat es sooviele Leute und
Jahrmarktatmosphäre, dass wir beschliessen nach einem kurzen Rundgang weiter
Richtung der nahen Grenze zu ziehen.
Kolumbien hat uns sehr gut
gefallen, wir haben uns stets wohl und sicher gefühlt, dass mir das Ende davon
auch etwas leid tut!
Das System scheint
überfordert – es geht weiter im Teil 2
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