Panama – Cartagena – el Totumo – Playa los
Naranjos – Riohacha – Valledupar – Bosconia – Los Estoraques – Pamplona –
Chicamocha – Villa Leyva – Bogota – Hacienda Venetia Manizales – la Serrana
Salento – Desierto de Tatacoa – Rivera – Timana - San Augustin
Nach zwei Jahren des reisens durch den nördlichen Teil des amerikanischen
Kontinents beenden wir hier in Panama City einen wichtigen Teil unserer
Panamericana Tour und wollen mit unserem Camper von Colon nach Cartagena in
Kolumbien mit der Fähre oder einem Frachtschiff übersetzen.
Warum müssen wir verschiffen? Panama grenzt an Kolumbien und obwohl eine Landverbindung zwischen beiden Staaten besteht, kommt man mit dem Auto nicht durch, es fehlen ca.120 km fahrbare Strasse. Der berüchtigte Darien-Gap unterbricht die Panamericana in der Grenzregion zwischen Kolumbien und Panama. Dort gibt es nicht nur Sumpfgebiet wo ständig Flüsse durchquert werden müssten, es ist zudem gesetzloses Gebiet, die Region fest in der Hand von Drogenkurieren, von einem Betreten wird abgeraten. So bleibt uns nichts anderes übrig als die Verschiffung des Campers zu organisieren.
Warum müssen wir verschiffen? Panama grenzt an Kolumbien und obwohl eine Landverbindung zwischen beiden Staaten besteht, kommt man mit dem Auto nicht durch, es fehlen ca.120 km fahrbare Strasse. Der berüchtigte Darien-Gap unterbricht die Panamericana in der Grenzregion zwischen Kolumbien und Panama. Dort gibt es nicht nur Sumpfgebiet wo ständig Flüsse durchquert werden müssten, es ist zudem gesetzloses Gebiet, die Region fest in der Hand von Drogenkurieren, von einem Betreten wird abgeraten. So bleibt uns nichts anderes übrig als die Verschiffung des Campers zu organisieren.
Bis Ende 2014 gab es nur die Möglichkeit der
Verschiffung von Autos mit Containerschiffen, eine extrem teure und aufwändige
Angelegenheit seit November bedient auch FerryXpress ein Fährschiff unter
italienischer Flagge 2x wöchentlich diese Strecke zu wesentlich günstigeren
Konditionen. Allerdings haben wir gehört, dass es nie ganz sicher ist, ob sie
fahren oder nicht, Autos an Bord nehmen und wenn ja bis zu welchem
Gesamtgewicht. Wir haben uns desshalb dem Reiseforum „Overlandsphere“ über
Facebook angeschlossen und erhalten so immer die neuesten Informationen und GPS
genaue Anleitungen welches Papier wo zu beschaffen ist! Das wichtigste Papier
DIJ (von der Direccion de la Investigacion Judicial) belegt dass das Auto weder
gestohlen ist noch sonstwie polizeilich registriert wurde. Für dieses Papier
braucht es eine Kontrolle des Fahrzeugs und der Papiere bei der Polizeistation
Doch heute ist Sonntag darum stellen wir am Balboa
Yacht Club ab und machen einen Ausflug in die Kanalzone zur Miraflores Schleuse.
Unser Standplatz beim Balboa Yacht Club
Der
Panamakanal, die Ausfahrt der Pazifikseite mit der Puente de las Americas.
Eine Sicherheitsschleuse mit zwei Toren.
Der Blick zur Pazifikseite.
Der
Tanker wird langsam abgesenkt.
Auf der zweiten Kanalspur der gleiche Prozess.
Ein Container Frachter mit zwei Schleppern in der Schleuse.
Es macht Freude und Spass den Kanalbetrieb zu beobachten.
Martin
Mc Gowan von Overlandsphere, ein Reiseforum, hat nun unsere Unterlagen per
E-Mail erhalten.
Am Montagmorgen stehen wir zur Fz Inspektion bereit.
Die Papiere wie temporäre Import- und Versicherungs-Bescheinigung,
Fahrzeugausweis, Pass sind alle im Original sowie 2fachen Kopien vorhanden, aber auf dem Zolldokument ist ein Fehler. Der
Beamte hat bei der Einreise meinen Zweitnamen Christian an Stelle Vonlanthen
notiert und wollte dies partout nicht mehr ändern. Hier wird dies nun beanstandet und muss auf dem Zoll geändert
werden und weil wir in der „Tierra hasta manana“ sind, dauert es und wir dürfen
das Papier am nächsten Tag um 8:30 abholen.
Uns bleibt das Warten darum fahren wir nochmals zu den Miraflores Schleusen.
Die Idee einer Verbindung zwischen Atlantik und
Pazifik ist alt. 1513 überquerte auf der Flucht vor dem Galgen der Spanier
Vasco Nunez del Balboa mit einer Gruppe von Gefolgsleuten mit Booten als erster
die Landenge. Die Vorstellung einer Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik
durch einen Kanal in der mittelamerikanischen Provinz Darien hatte 1523 auch Kaiser
Karl V. In seinem Auftrag suchte Hernado de la Serna 1527 nach einem geeigneten
Weg.
Nach
der erfolgreichen Eröffnung des Sueskanals1869 wurde in Frankreich davon ausgegangen
dass ein Kanal der den Atlantik und Pazifik miteinander verbindet ebenso
einfach zu bauen wäre. Die französische Panama Kanalgesellschaft übernahm eine
1878 von der Sociètè Civile Internationale du Canal Interocèanic erworbene
Konzession der Kolumbianischen Regierung, die sogenannte Wyse-Konzession und
begann 1881 mit den Arbeiten die bis 1889 andauerten. In dieser Phase starben
22`000 Arbeiter in der Sumpflandschaft an Malaria und Gelbfieber deren Erreger
noch unbekannt waren.
Wegen Planungsmängeln, falscher geologischer
Untersuchungen, schlechter Organisation, Bestechung, unzähliger technischen
Schwierigkeiten und Pannen stellten die Franzosen die Arbeiten 1889 ein.
1902 verkaufte die Compagnie Nouvelle du Canal de
Panama den Gesamtkomplex für 40 Millionen US Dollar an die USA. Nun konnte
Theodore Roosevelt mit dem Sponner Act im Rücken das US-Projekt Panamakanal
lancieren. Nach dem Ankauf der Wyse-Konzession verlangten die USA von Kolumbien
die Abtretung des Panamakanalgebiets. Die Kolumbianische Regierung ging auf
diese Forderung nicht ein. Die USA unterstützten Revolutionäre in dieser Region
von Kolumbien worauf im November 1903 US-Truppen landeten, diesen Teil in
Kolumbien besetzten und das Gebiet als unabhängigen Staat Panama deklarierten. Nach
dieser politischen Entwicklung kontrollierten die USA eine Kanalzone in der
Grösse von 84`000 km2.
1904 wurde der Kanalbau durch die USA fortgesetzt. Am
3. August 1914 passierte der Doppelschraubendampfer Christobal als erstes
Wasserfahrzeug den Panamakanal in voller Länge.
Die Tatsache dass die USA die Hoheit über den Kanal und
die Panamakanalzone behielten sorgte wiederholt für Spannungen zwischen der
US-Regierung und Panama.
1977 handelte
US-Präsident Jimmy Carter mit General Omar Torrijos die
Torrijos-Carter-Verträge aus, nach denen der Kanal bis zum Jahr 2000 an Panama
zurückzugeben sei, was dann auch am 31. Dezember 1999 um 12 Uhr geschah.
Der Kanal ist
einschliesslich Zufahrtskanälen ungefähr 82 km lang und verläuft zwischen den
Städten Colon an der Atlantik- und Balboa einem Vorort von Panama City an der
Pazifikküste. Er ist durchgehend zweispurig für Gegenverkehr ausgelegt
Die Schiffe
werden bei Colon durch die Gatun-Schleusen 26 m über NN auf das Niveau des
aufgestauten Gatunsee gehoben, fahren in ausgebaggerten Rinnen durch den
Gatunsee und den Rio Chagres, durchqueren den Culebra Cut ein Bergrücken und
werden mit den dicht aufeinanderfolgenden Pedreo-Miguel und
Miraflores-Schleusen wieder dem Pazifik zugeführt.
Dampfzug für
den Abtransport des Aushubs.
Baggerboot
Dieses
Baggerschiff wurde in Schottland für den Bau des Panamakanals gebaut und wurde
1912 in Betrieb genommen. Die mächtige Baggerkette mit 52 Greifern kann mehr
als 1000 Tonnen Material in 40 min vom Seegrund weggraben.
Durch
die Schleusen und die Puente de las Americas ist die Grösse der Schiffe auf die
sogenannte Panamax-Masse beschränkt.
Die Miraflores Schleuse auf der Pazifik Seite hat aus
Sicherheitsgründen doppelte Schleusentore. Ein Schleusentorflügel wiegt ca. 600
Tonnen. Am Kanal herrscht sehr viel Betrieb.
Die IONIC HALO steht in der Schleuse,
und wird abgesenkt
Sie
wird von Treidelloks in die letzte Schleusenkammer vor dem Pazifik geschleppt.
Nun
wird sie auf das Pazifik Niveau abgesenkt.
Gleichzeitig läuft die Polar auf dem zweiten Kanal in
gleicher Richtung in die Schleusenkammer.
Wird abgesenkt.
Sie steht bereit zur Absenkung in der letzten Schleusenstufe und
verlässt die Schleusenkammer Richtung Pazifik.
Die Resolve läuft ein.
Wird geflutet
und von Tridelloks zum Ausgang Richtung Pedro Miguel
Schleusen geschleppt
Die Schleusentore werden mit grossen Hydraulikzylindern bewegt.
Im offenen Gewässer laufen die Schiffe sehr langsam
mit max. 10 km/h und sind dabei erschwert steuerbar. Schleppboote begleiten sie
und geben Steuerhilfe indem sie korrigierend am Rumpf des Schiffe schieben.
Die Resolve in Begleitung der Schlepper.
An den Schleppern erkennt man die Gummiumrandung am
Rumpf die eine Beschädigung während dem Schieben verhindert.
Seit 2007 wird der Panamakanal ohne Rücksicht auf
mögliche ökologische Probleme ausgebaut und erweitert. Dazu werden auf beiden
Seiten neben den existierenden je eine neue dreistufige Schleusenanlage gebaut.
Die pazifische Schleusenanlege umgeht dabei mit verlängerten Zufahrtskanälen
sowohl die Miraflores als auch die Pedro-Miguel Schleusen.
Die Atlantikseite
Die Pazifikseite
Die neue Schleusenabmessung für Pospanamax-Masse
Das neue Schleusensystem.
Das neue Schleusentor mit 3300 Tonnen Gewicht und 10 m dick,
muss irgendwie eingebaut werden.
Die
jetzt verwendeten Baugerätschaften lassen den Technologieunterschied von 100 Jahren
gut erkennen.
Der erste Blick auf die Skyline von Panama City ist
beeindruckend und erinnert uns an US Grossstädte wie New York. So etwas kann
man sich in Mittelamerika kaum vorstellen. Neben dem Kanal sind die Banken, die
Finanzindustrie eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes.
Wir jedoch schlendern durch Casco Viejo, die
übersichtlichere Altstadt.
Der Schneider an der Arbeit
Die
stabilisierte Kulisse einer kolonialen Baute.
Auch da wird restauriert.
Wie sieht es wohl aus, wenn es fertig ist?
Auch
hier gibt es Teenies.
Der
wirklich leckere Salatteller.
Da wird gelebt, leider kann die Aufnahme den Sound
nicht wiedergeben der zu hören war.
Das Wahrzeichen von Panama City der F&F Tower.
Am Dienstagmorgen sind wir um 08:40 h am Schalter der
Aduana. Niemand zeigt vorerst Interesse sich mit uns zu beschäftigen. Wird das
gut gehen? Wir müssen ja nochmals zur Polizeistation wegen dem DIJ Papier und
die schliessen um 11 h. Plötzlich erscheint die dickliche Sekretärin, richtet
sich ein, begrüsst ihre Büronachbarn und lässt sich Zeit. Ein Kollege bringt
ihr ein dickes Bündel Dokumente. Von unserem Papier ist nichts zu sehen, die
Zeit vergeht. Doch dann zaubert sie irgendwie diesen Zettel aus dem Drucker,
ich unterschreibe das geänderte Formular
wo jetzt Alfred Christian Vonlanthen steht und um 9:15 h haben wir es geschafft
und fahren zur Polizeistation.
Aber auch da mahlen die Mühlen langsam. Erst um 15:30
h sind wir im Besitz des wichtigen Dokuments. Für die Fähre vom Mittwoch ist
eine Ticketbestellung über Overlandsphere unserer Meinung nach definitiv zu
spät. Also wie die Bomberos nach Panama City zum FerryXpress Office und das
Ticket kaufen. Da wir als Adresse nur die Angaben einer Einkaufsmall haben und
bei der Falschen landen, entern wir kurzentschlossen ein Taxi das uns exakt vor
dem FerryXpress Office abstellt. Es ist 16.15 h, nach ¾ Std und 1 Std vor
Büroschluss der magische Moment: wir halten ein Ticket in der Hand für den
Camper und für uns mit Kabine auf der Fähre nach Südamerika für sagenhafte für
723 US Dollar und haben uns damit um die 5000 US Dollar und viel Aufwand und Ärger
erspart. Ein erfolgreicher Tag, aber noch sind wir nicht auf dem Wasser.
Auf dem Balboa Yacht Club Parkplatz übernachten wir das
letzte Mal und rollen in aller Frühe nach Colon. Auf der Autobahn bei einer
Peaje-Zahlstation fahre ich beim falschen Tor ein, die Beamtin scheucht uns
zurück, ein Polizist der das Ganze beobachtet hat kommt nun gesprungen,
dirigiert uns zur Seite, will Ausweispapiere sehen und verlangt 50 US $ Busse.
Rückwärtsfahren in Mautbuchsen sei gefährlich und daher verboten. Nach etwas
Palaver will er plötzlich nur noch $ 20, die wahrscheinlich in seine eigene
Tasche fliessen - Jeannette zahlt mit Wut im Bauch. Den Hafen Olon 2000
erreichen wir ziemlich pünktlich um 8:15 und das grosse Warten beginnt.
Wir stehen an, nach und nach werden Zoll-
Versicherungs- und Fahrzeugpapiere, Pässe und Tickets kontrolliert,dazu gibt es
eine Transportbestätigung ausgestellt und den Auftrag alle Papiere 4 x zu
kopieren, warum weiss niemand. Also auf in die Apotheke, denn dort kostet 1
Kopie nur 10 anstatt 50 Cent gleich nebenan. Um 10:30 h übergebe die Papiere
sortiert der Dame am Zoll, dann passiert lange nichts mehr.
Die Kanadier aus BC mit Hund, die letzte Woche schon
in Cartagena waren, jedoch nicht an Land gehen durften und zurück mussten um
die Papiere des Hundes in Ordnung zu bringen.
Der Papierkrieg ist in vollem Gang.
Auf sie haben wir lange gehofft und gewartet.
Ein Zollbeamter verteilt die Papiere der Fahrzeuge.
Ein anderer kontrolliert nun die Fahrzeuge bei offener
Motorhaube. Er sucht und sucht, verlangt einen Spiegel und Licht und sucht
intensiv weiter
Wir wissen was er sucht, eine Motor Nummer. Auf dem Formular
steht ZH 520 309 aber das ist die Nummer unseres Kontrollschildes die der
Beamte bei der Einreise als Formatfüller verwendete weil der Sprintermotor
offiziell nicht nummeriert ist. Jeannette erklärt ihm das und nun beginnt die grosse
Diskussion, wie man den Zustand behandeln soll.
Ich zeige ihm die Fz-Dokumente aber da ist keine
Motornummer zu finden.
Für
die Fahrzeughalter der angekommenen Fähre beginnt das Warten für die
Einreiseformalitäten.
Bei
uns löst sich das Problem um die Fahrzeugnummer nach ca. 2 h Diskussion hin und
her irgendwie von selbst, alle erhalten grünes Licht, können losrollen zur
Drogenkontrolle wo ein braver Hund überall schnuppert aber nichts Interessantes
findet.
Dann schiffe ich ein, unglaublich es hat geklappt.
Camper abstellen, zum Zoll zurück und emigrieren.
Festgezurrt mit vier Unterlegkeilen aber ohne Spanngurte!
Wir sind auf dem Schiff, ein wichtiger Schritt. Dann
endlich duschen. In der Kabine höre ich die Schiffdiesel, wir legen ab.
Schnell aufs oberste Deck wo wir bei Sonnenuntergang
Colon verlassen. Diesen Moment feiern wir mit einer Flasche Proseco, prost, wir
sind nach Südamerika unterwegs.
Die Fähre läuft unter italienischer Flagge, ein
kleines Stück Italien begleitet und verwöhnt uns mit einer mega-feinen Pizza, Insalata
Caprese mit Büffelmozzarella, dazu Rotwein zum Dessert Tiramisu und ein
Espresso. Im Moment stimmt alles, es ist
gut.
Nach einer ziemlich bewegten Nacht auf der karibischen
See will ich das Meer sehen. Auf dem Oberdeck geniesse die Fahrt nach Kolumbien
Um 14 h erreichen wir Cartagena, die Spannung, steigt,
hoffentlich sind alle Papiere korrekt?
Viva Italia!
Wir erreichen den Hafen.
Sind wir hier richtig?
Ja wir sind richtig und stehen auf südamerikanischem
Gebiet. Der Kolumbianische Zoll ist gut organisiert. Zuerst die Papierorganisation,
dann die Migration und zum Schluss die Fz Inspektion. Der Drogen Hund findet
wieder nichts aber der Zöllner ist erfolgreich, findet 2 Zitronen die er nach
kurzer Erklärung der Illegalität doch
deklariert und mich nicht nötigt sie saure Angelegenheit zu essen, danke. Um 16
h stehen wir offiziell in Kolumbien Südamerika, nicht schlecht wir haben es geschafft.
Fortsetzung Im Teil 2
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen