Manaus – Humaita – Porto Velho – Riberalto (Bolivien) – Porto Velho – Ariquemes – Ji Parana – Pocone – Porto Jofre – Cuiaba – Campo Grande – Corumba - Bonito
Zurück in Porto Velho der Hauptstadt des Bundesstaates Rondonia am Rio Madeira treffen wir die Vorbereitungen für den Tripp ins Pantanal.
Nach dem Tanken, rollen wir auf der BR 364 einer guten Strasse stundenlang nach Süden durch Steppe und Urwald. Das Wetter ist schön, mit Temperaturen von 34 bis 38 ° C, herrlich warm. Am Nachmittag sind wir auf dem CG (Camp Ground) Rancho Grande und stellen uns in den Schatten.
Das sind Açai Palmen. Ihre Früchte sind essbar und schmecken gut als Saft oder Sorbet.
Wir und eine brasilianische Familie sind die einzigen Gäste. Wie üblich in Brasilien werden wir angesprochen und zu Churrasco und Wein eingeladen. Der Nachmittag entwickelt sich weiter gemütlich bei Caipirinha bis sich die Brasileiro`s am Abend verabschieden.
Zurück auf der Transamaconica rollen wir 4 Tage durch Urwald der von grossen Steppen aufgelockert wird. Auf diesem Stück der BR 364 findet man selten Hotels darum Übernachten oft auf auf grossen Truck Stopp`s.
Hier im Süden wird der Pflanzenwuchs nicht geschnitten, er wird abgebrannt und keiner kümmert sie um den brennenden Busch.
Poconé das wir erreichen wurde 1781 gegründet, lebt von Vieh und Agrarwirtschaft und ist das Tor zum nördlichen Pantanal. Es leidet teilweise immer noch unter den Folgen des Goldrausches von 1983 bis 1999. Damals wurde die Erde von Poconé von etwa 10`000 Garimpeiros durchgewühlt. Sie verwendeten wie üblich Quecksilber zur Amalgamisierung der Goldpartikel. Der hochgiftige Stoff geriet über das Wasser in die Nahrungskette und löste bei der Bevölkerung unerklärliche Krankheiten und Lähmungserscheinungen aus.
Die Transpantaneira eine 145 km lange Dammpiste mit 122 Brückenkonstruktionen einfachster Holzbauweise, über zahllose Bäche, Flüsse, Tümpel und Lagunen führt von Poconé über Pixaim nach Porto Jofre am Rio Cuiaba. Während der Regenzeit von Dezember bis März ist sie meisst unpassierbar.
Seitenblicke von den Brücken.
Unser Ziel das sehr gute Hotel Pantanal Norte, wo das Abstellen auf dem Gelände frei ist wenn man eine Tagestour bucht. Doch da wird uns höflich erklärt das alle Touren in den kommenden 3 Tagen ausgebucht seien, also kein Abstellplatz. Macht gar nichts! Wir kennen, bei unserer Art zu reisen diese Absagen, die sogenannten “Nuller”. Weiter suchen!
Der Airport in Porto Jofre.
In der Pousada Jaguar Camp, geiler Name, sind wir willkommen den man bemüht sich um uns und demontiert den Querbalkenmit Namensschild über dem Eingangstor damit wir im Areal abstellen können, super.
Am Samstagmorgen früh um 7 Uhr unternehmen wir die Pantanal Norte Tour, zusammen mit David und Eileen einem Paar aus den Vereinigten Staaten das in Mexico lebt.
Schon der Fussmarsch zu Boot bietet aussergewöhnliches.
Der Rio Cuiaba mit seiner erhabenen Breit.
Pantanal bedeutet Moor oder Sumpf in portugiesisch doch es ist kein reines Sumpfland. Es ist eine Mischung aus Flüssen, Wasserkanälen, Seen, Grassavannen und Tropenwäldern. Über Jahrtausende lagerten sich an den Flussufern Sedimente ab und bildeten die Grundlage für die Uferdammwälder. Die Portugiesen gaben so dem Land den Mato Grosso “Grosser Wald”ohne zu wissen dass sich hinter den Uferwäldern auch Savanne ausbreitete. Das Pantanal im Dreiländereck von Bolivien Brasilien und Paraguay gehört zur Parana-Paraguay-Senke. Es entstand ein riesiges das grösste zusammenhängende Feuchtgebiet der Erde und eine der letzten grossen unberührten Naturregionen. Geologisch ist die Schwemmlandebene eine Absenkung des brasilianischen Berglandes. Das Sumpflandbecken des Pantanal wird bis auf die Öffnung im Westen zum Amazonasbecken von Bergzügen umschlossen. Einst war das Pantanal eine gigantisch grosse pazifische Meeresbucht. Als sich durch die Kontinentaldrift die Anden auffalteten wurde diese Bucht vom Pazifik getrennt. Es entstand ein riesiger Salzwassersee der im Verlauf der Zeit durch Niederschläge sein Salz verlor. Die eingeschlossenen Meerestiere mussten sich an das Süsswasser anpassen. Das erklärt warum es heute im Pantanal Süsswasserdelfine, –haie, und –rochen gibt.
Wir sind definitiv nicht allein hier!
Wir schiffen entlang dem Flussufer, stromaufwärts immer das Ufer im Auge.
Wunderschön, der erste Jaguar.
Aufmerksam fixiert er uns!
Ob sie sich gestört fühlen?
40 Mio Kaimane sollen im Pantanal leben?
Ihm haben wir ziemlich sicher die Mittagsruhe versaut.
Der Kardinal- Vogel.
Der Kingfischer.
Grosse Meerschweine, Caipybaras.
Während der zehn Stunden auf dem Boot sahen wir im Natur Zoo herrliche Bilder und Begebenheiten. Am Sonntag ziehen wir weiter, zurück auf der Transpantanaria Richtung Poconé. Ein Besuch der Estancia Vitoria bei Joao ist geplant.
Wir nehmen uns Zeit und geniessen die Tranpantanaria mit ihren 122 mehr oder weniger guten Brücken
Viehzucht und Pferdezucht sind hier wichtig.
Dieses Konstrukt müssen wir bypassen.
Es genügt wenn einige Bretter zurecht gelegt werden.
Die ist kaputt!
Am Nachmittag erreichen wir die Estancia Vitoria.
Dieser Kerl, der blaue Arara kennt keine Grenzen.
Wir sind auf Erkundungstour auf der Estancia.
Der Aussichtsturm ermöglicht Weitblick.
Die Estancia.
Joao führt uns durch den Schwemmlandwald.
Viel wuchert hier, sogar Kackten.
Hier kann das Wasser in der Regenzeit 2 m hoch stehen. Darum müssen in dieser Zeit die Nutztiere vom Schwemmland weggebracht werden.
Am Ende des Schwemmland-Rundgang besuchen wir die Araras azul grande. Sie hocken jetzt tatsächlich da oben auf dem Baum. Vor der Tour war kein einziger da.
Wirklich, zwei putzige Kerle.
Am späten Nachmittag erkunden wir den Rio mit dem Boot.
Um die Natur nicht zu stören bewegt Joao das Boot von Hand, ohne Aussenborder.
Ob der Kaiman hungrig ist?
Nach der interessanten Zeit auf der Estancia Vitoria ziehen wir weiter auf der Tranpantanaria nach Süden zum Mato Grosso do Sul.
Warum diese Freiheitsstatue hier im brasilianischen Cuiaba steht ist mir ein Rätsel.
Hier wird es Frühling.
Der Wasserfall Veu da Novia, ein bescheidener Brautschleier.
Unsere begrenzte Technologie wird hier von der Natur mutiert.
Unser Ausflug zu den Wasserfällen Namorados und Cachorinho.
Die Einheimischen kompensieren die herrlich warmen Frühlingstage bei 36 ° C.
Auf der BR 143, später BR 262 rollen wir Richtung Campo Grande der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul.
Eindrücklich diese Landschaftspflege, es brennt schon wieder doch niemand ist da.
Auch diese Bilder lassen uns verblüfft anhalten. “Fadespuele”, später!
Wir passieren kilometerlange Baumwollplantagen.
Bei dieser Erntetechnologie sind keine Sklavenarbeiter mehr notwendig.
Die Landschaft des Pantanal do Rio Negro ist der des Parque Nacional do Pantanal Matogrossense im Nrden sehr ähnlich.
Vor Curumba stoppen wir mitten im Pantanal auf einem “wild Camp”.
Später kommen zwei Reisende aus München, Marc und Claudia, dazu.
Die Brücken durch das Feuchtgebiet im Süden sind in gutem Zustand.
Abschliessend sind wir der Meinung das Gebiet im Nördlichen Pantanal Parque Nacional do Pantanal Matagrossense besser erreichbar und erschlossen ist als der Teil im Süden. Auch bei der Vielfalt der sichtbaren Wildtiere überwiegt der Norden. Die anstrengend Tour zum Grossen Wald, Mato Grosse hat sich gelohnt. Ein Grund für weitere zu planende Projekte.
Es nützt alles nichts, der Planungswecker tickt wieder. Ende Oktober 2016 steht die Grande Buenosaires in Montevideo bereit für, “Back Home”. Wir müssen nach Süden. Darum ist unser nächstes Ziel Buracao das Araras
In Baracao de Araras liegt ein riesiger Sandsteinkrater, eine Doline mit See. Der durch Algen grünschimmernde See entstand durch eine Auswaschung im Untergrund, die die obere Sandsteinschicht abstürzen lies und so eine 126 m tiefe Doline mit einem Umfang von 500 m bildete. Die Dolinenwände sind bewaldet und Heimat vieler Papageien, “araras vernelhas” und anderer Vögeln.
Zwei Bonitos
Mit diesem schlicht schönen Vogel Motmot, dem Wahrzeichen der Stadt Bonito, möchte ich meinen “animal” Exkurs in unserem Frühling schliessen und euch einen schönen farbenfrohen Herbst wünschen.
Fred & Jeannette
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