Arenalsee – Sarchi – Cartago –
Irazu – Cerro de la Muerte – La Gamba – Matapalo – Sierpe – Drake – Cartago – Orosi
– San José
Im
Dezember beginnt laut Klimatabelle im zentralen Costa Rica die Trockenzeit,
davon merken wir allerdings am Arenalsee noch nichts.
Es
regnet häufig, ab und zu lichten sich die Wolken etwas und erlauben wenigstens
Blicke auf den See und das gegenüberliegende Ufer.
Vulkan El Arenal, er gilt als
einer der aktivsten Vulkane, hält sich auch vom besten Aussichtspunkt
hartnäckig hinter den Wolken versteckt.
Wir
hoffen auf etwas mehr Glück beim Vulkan Irazu, doch gerade weit kommen wir
nicht, die häufigen Regenfälle verursachen auch Erdrutsche, wegen
Aufräumarbeiten sind daher Strassen oftmals nur einseitig befahrbar.
Hier hat sich vor kurzer Zeit ein kräftiger Baum über die Strasse gelegt und es dauert glatte 2 Stunden bis die Strasse wieder befahren werden kann.
Diese
Bäume erinnern uns daran, dass wir mitten im Advent sind.
Sarchi
ist berühmt für seine bemalten Ochsenkarren, mit diesen ursprünglich unbemalten
Karren wurden ab Mitte des 19. Jh Kaffee und andere Güter vom Zentraltal an die
Küsten transportiert. Heute sieht man diese Karren ausser an Umzügen kaum mehr auf der Strasse, dafür gibt es verkleinerte Exemplare in denen sich z.B. eine Hausbar versteckt.
Der Ort ist sehr auf Touristen ausgerichtet – mit dem Vorteil, dass der Laden um 17h schliesst und wir auf dem Parkplatz übernachten können!
Am Morgen „tropft“ es wieder einmal auf das Dach, doch es sind keine Regentropfen sondern Blüten die vom Baum fallen, zudem zwitschern und schwirren dutzende von Sittichen und Kolibris in der Baumkrone.
Auf der Weiterfahrt geht’s
erst durch Kaffeefelder, dann durch die Strassen von San José. Dank GPS kein
Problem - bis zu einer Umleitung, zum
einen geht es nur harzig durch die Einbahnstrassen und dann stehen wir schon
zum 2. Mal beim selben Verkehrspolizisten, der versucht erst uns den Weg zu
erklären, benachrichtigt dann aber kurzerhand einen motorisierten Kollegen und
dieser führt uns durch den Verkehrs Wirrwarr zur Anschlussstrasse.
Kurz nach 16h verschwinden
die Wolken und in den letzten wärmenden Sonnenstrahlen können wir das Nebelmeer
unter uns bewundern und vielleicht ist, wie jemand behauptet, in den Wolken
auch noch eine Rauchfahne des Vulkans
Turialba zu sehen.
In der Nacht fallen die
Temperaturen auf 5°, im Camper sind es
noch etwa 10° - da wäre eine funktionierende Heizung schon praktisch …
Morgens
um halb 7 ist die Welt noch in Ordnung – oder strahlend blauer Himmel.
Pünktlich gegen 8h zur Öffnungszeit herrscht wieder dichter Nebel, wir fahren
trotzdem hoch, frühstücken gemütlich, lesen…bis es gegen Mittag doch noch für
kurze Zeit etwas aufreisst.
Aus
der Kälte gelüstet es uns wieder nach etwas Wärme, doch es folgt noch eine weitere
kühle Nacht am Cerro de la Muerte beim "Mirador de los Quetzales".
Momentan
gibt es hier „nur“ Kolibris zu bewundern, diese schwirren zu Dutzenden um die
bereitgestellten Futterquellen und naschen nur ab und zu in den Blumenkelchen.
Quetzales
mögen Aguacatillos (eine Art kleine Avocados) und diese sind auf dieser Höhe
noch nicht reif.
Aguacatillos
Am Morgen
können wir uns einer geführten Tour an schliessen, kurz nach 6h geht’s in ein tiefer gelegenes Tal und tatsächlich
kann der Guide schon nach kurzer Zeit ein Männchen im Geäst ausmachen. Wir
sehen noch ein weiteres Männchen und beobachten die Beiden, wie sie längere
Zeit fast regungslos im Geäst sitzen, wenn einer wegfliegt ist für kurze Zeit
seine rote Unterseite sichtbar und die Suche wo er sich wohl niedergelassen
hat, kann von Neuem losgehen.
Die Teleskopkamera des Guide verhilft
auch den Besitzern kleiner Kameras zu super Nahaufnahmen!
Nach
ein paar Strandtagen an der Playa Dominga erhält das GPS den Auftrag la Gapa
den Regenwald der Österreicher zu suchen. Die
Zufahrt weg von der Hauptstrasse wird ziemlich abenteuerlich, doch der Bus am
andern Ende der Brücke wirkt einigermassen vertrauensfördernd!
Es könnte im Schwarzwald sein, wären da nicht Ölpalmen links und rechts – bis 800 Meter vor der Zielflagge endet der Weg, es hat wohl Behausungen, aber keine Menschenseele die wir fragen könnten – also umdrehen, was in der nassen Wiese grenzwertig ist.
Dann
passiert es, etwas zu weit nach rechts und wir hängen im Graben und geraten
beim Versuch rückwärts rauszukommen noch tiefer hinein und in bedrohliche
Schräglage. Fredi sucht nach der Schaufel – ich am nahen Fluss nach etwas
Unterlegbarem und finde morsche Bretter, die wir unters Vorderrad drücken
können.
Und wie vom Himmel
steht plötzlich ein Sprinter vor uns, auch Achim und Ute sind mit GPS zur Forschungsstation
unterwegs und ihnen gelingt es, uns aus dem Dreck zu ziehen!
Wir drehen um und finden gemeinsam den Weg!
Die
Tropenstation La Gamba ist ein Naturschutzprojekt der Uni Wien, unter anderem hat es
herrliche Wanderwege durch den Regenwald mit der Aussicht Tiere und Vögel zu sehen.
Wir
sind noch nicht lange unterwegs, da fängt es wie aus Kübeln an zu regnen, die Vögel verstummen und statt nach Tieren
Ausschau zu halten müssen wir uns auf den Weg konzentrieren der sich im Nu in
ein Bachbett verwandelt.
In der Nähe einer Lodge huschen immerhin noch Nasenbären über die Strasse und bei der Tropenstation wuseln Agoutis umher, Tukane rufen sich zu, bleiben jedoch hoch oben in den Baumwipfeln und lassen sich nicht in der Nähe blicken.
zwischen 2 Duschen
Für
den Corcovado
NP auf der Halbinsel Osa braucht es eine Bewilligung, diese
wollen wir uns im NP Büro in Puerto Jimenez besorgen – doch dann wird uns das
Ganze zu kompliziert: die Rangerin könnte uns eine Bewilligung ausstellen,
bezahlen dafür muss man auf einer Bank im Ort, dann zurück bringen und
abstempeln lassen. Sie braucht unsere Passnummer und will wissen, wie viele
Tage wir uns dort aufhalten wollen und ob wir schon einen Führer hätten, denn
ohne könnten wir den Park nicht betreten – wie wir dann auch noch erfahren,
dass die Strasse dorthin nur mit 4x4 befahrbar sei, es aber möglicherweise
einige Flüsse zu queren gäbe und die Wetterprognose Regen verspricht,
entschliessen wir uns „nur“ an die Playa Matapalo zu fahren, denn dort soll es
laut IOverlander (einer App von Reisenden) einen Übernachtungsplatz am Strand geben mit roten und grünen Papageien und
Affen. Die
Strasse Schotter mit vielen Löchern wird zunehmend ruppiger, die 2 Flüsse sind
auch passierbar, dort wo das GPS das Ziel sieht, gibt es wohl einen schönen
Strandabschnitt aber kein Durchkommen, von der Lodge am Hang oben ertönt Jazzmusik,
die Strasse eng und steinig, dennoch reicht es irgendwie zum Wenden….
Etwas später
hätten wir einen Platz bei der Dependance eines
Hotels mit einer super Aussicht , sicherheitshalber möchten wir um Erlaubnis fragen, verpassen aber die Hoteleinfahrt und stellen
uns schliesslich neben eine Weggabelung , denn in der Dunkelheit und bei
strömendem Regen macht ein Weitersuchen definitiv keinen Spass.
In Sierpe wo wir am nächsten Tag hinfahren, ist uns das Wetter endlich wieder einmal hold, bei Walter einem Italiener mit Restaurant und 2 Cabanas hat es auch noch Platz den Camper einzustellen und wir können für den nächsten Tag einen Bootausflug organisieren für eine Fahrt auf dem Rio Sierpe zur Insel Cano und in die Drake Bucht.
Sierpe = Schlange in einer Eingeborenensprache, dieser Fluss schlängelt sich tatsächlich in vielen Windungen um 5 verschiedene Mangrovenarten hinunter zum Pazifik und Dank den scharfen Augen des Käpitäns bekommen wir nebst Reihern, Tukanen und Affen auch Schlangen zu sehen.
Mangroven
Mangrovenblüte und Frucht
Schlangen
Reiher
Tucane
Delfine
Insel Cano
Drake Bucht
Und
endlich die roten Aras oder Macaws
3
Wochen sind es her, seit dem Versand der Heizung, laut Tracking Nummer hat sie
das Land nach 5 Tagen verlassen ist aber noch nicht am Bestimmungsort
angekommen daher versuchen wir auf einem Postamt Näheres zu erfahren. In Palmar
Norte kann man uns keine Auskunft geben und verweist uns an ein grösseres
Postamt, also fahren wir statt wie geplant entlang der Küste nach Cartago, dort
ist die Beamtin gewillt nachzufragen und erfährt, dass das Paket vor 8 Tagen in
Deutschland angekommen sei – wir wundern uns Also schicken umgehend ein Mail an
unseren Verbindungsmann bei Truma mit der Bitte sich zu erkundigen.
Cartago
In
Cartago bleiben wir etwas länger als geplant hängen, ich sehe einen Elektronik
Reparatur Shop für Fredi’s (feucht gewordenes) Iphone und das dauert dann statt
wie versprochen einen Tag noch 2 Tage
länger – manana – eben.
Im nahegelegenen Tarpanti NP erlaubt uns der
Ranger über Nacht neben dem Visitor Center zu stehen und gibt uns noch eine
Karte mit den Wanderwegen des Parks. Es regnet jedoch praktisch ununterbrochen,
sodass wir gegen Mittag ohne Wasserwanderung mit Aussicht auf Regenwolken nach
Cartago zurückkehren. Für meine Begriffe regnet es z. Zt. allzu häufig, für
Fredi hingegen ist es logisch, bei einer Niederschlagsmenge von 6 Metern/Wassersäule im Jahresdurchschnitt!
Wir
sehen uns etwas um, besuchen die Basilika und kümmern uns um einen
Übernachtungsplatz – diesen glauben wir bei Walmart auf dem Parkplatz gefunden
zu haben, der Security versichert uns jedenfalls, dass dies kein Problem sei! - Um Mitternacht werden wir jedoch aus dem Schlaf geklopft und müssen auf Geheiss des
„Gerente“ den Platz verlassen, bekommen noch den Hinweis, dass es nach 2 km
eine Tankstelle gäbe. Fredi zieht es indessen vor, nebenan bei Mc Donald
weiterzuschlafen – bis um 01h, dann wird auch dort der Parkplatz geräumt und bei
der Tankstelle können wir dann offiziell und ungestört stehen bleiben. Am
Morgen gehen wir trotzdem noch einmal zu Walmart – aber nur, weil es dort
einigermassen knusprige Baguettes gibt und treffen dort zufällig Willi mit seiner
grünen Minna.
Um die Mittagszeit ist das IPhone noch immer nicht fertig - ärgerlich, denn wir hatten vor an die Küste zu fahren. Zum Glück ist nebenan gerade Wochenmacht!
Die Beiden sind vor 7 Jahren nach Costa Rica ausgewandet. Fredy betreibt einen Moto Shop d.h. er vermietet Motorräder und bietet geführte Touren an.
Franziska liebte es zu backen und hat der steigende Anfragen nach ihren Backwaren eine Bäckerei eröffnet, betreibt einen kleinen Kaffee Shop und verkauft auch Spezialitäten aus der Gegend.
Auf dem Hauptpostamt erkundigen wir uns noch einmal und erfahren, dass das Paket bei der Zollübergabestelle in Deutschland sei, in welcher Stadt können wir nicht herausfinden. Am Abend geht noch ein Mail an Truma und die Zollübergabestelle in München, letztere antwortet postwendend, dass sie der Sache nachgehen werden!
Mit herzlichen
Grüssen und den besten Wünschen im neuen Jahr!
.
Um die Mittagszeit ist das IPhone noch immer nicht fertig - ärgerlich, denn wir hatten vor an die Küste zu fahren. Zum Glück ist nebenan gerade Wochenmacht!
ein kleines italienisches Restaurant
Um
16h erhält Fredi sein repariertes und funktionierendes IPhone! Mittlerweile ist
es zu spät um an die Küste zu fahren und so folgen wir Willi`s Tipp und fahren nach
Orosi zu Fredy und Franziska. Die Beiden sind vor 7 Jahren nach Costa Rica ausgewandet. Fredy betreibt einen Moto Shop d.h. er vermietet Motorräder und bietet geführte Touren an.
Franziska liebte es zu backen und hat der steigende Anfragen nach ihren Backwaren eine Bäckerei eröffnet, betreibt einen kleinen Kaffee Shop und verkauft auch Spezialitäten aus der Gegend.
Orosi Tal
Kaffeepflücker verdienen 20 bis 25 Dollar bei einem Tages Maximum von ca. 10 Körben
langsam
wird es Zeit uns Richtung San José zu bewegen, wir haben für den 18.12. Flüge
nach Schottland gebucht. Am 17. bringen wir den Camper ins Zollfreilager, anschliessend
müssen die Papiere beim Zoll abgestempelt werden.
Den
Nachmittag verbringen in San José
Kathedrale
Gold
Museum mit Funden aus präkolumbianischer Zeit.
Auf dem Hauptpostamt erkundigen wir uns noch einmal und erfahren, dass das Paket bei der Zollübergabestelle in Deutschland sei, in welcher Stadt können wir nicht herausfinden. Am Abend geht noch ein Mail an Truma und die Zollübergabestelle in München, letztere antwortet postwendend, dass sie der Sache nachgehen werden!
Firth of Forth
In Edinburgh werden wir von den Enkeln abgeholt, staunen
wie gross sie geworden sind und erleben
alsdann abwechslungsreiche
Zeiten über die Feiertage
Catriona
David
Alexander und Ruari
Singspiel in der Kirche
Fussball in Glasgow
Geburtstagskuchen-Schmaus
ein Weihnachtswicht greift nach den Sternen
So vergeht die Zeit viel zu schnell und wir fliegen vorerst weiter nach Zürich.
Das Rätsel um den
Verbleib des Pakets hat sich mittlerweile gelöst - Es wurde an „Truma“ geliefert, jedoch von der Logistik zurückgewiesen, da dort niemand ? ein Paket aus Zentralamerika erwartete …und ist nun wieder auf dem Weg nach Costa Rica. - Unserem Verbindungsmann war die Sache furchtbar peinlich, dass alles neben seinem Schreibtisch (und dem der Sekretärin)
vorbei lief. Daher wird eine neue Heizung in Winterthur für uns
bereitstehen! Ende gut alles gut! –
Jeannette
und Fredi
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