Chicago - Dubuque - Sioux Falls SD - Badlands NP - Black Hills NF - Rocky Mtns NP - 4 Corners - Grand Canyon NP - Death Valley NP - Sequoia - Kings Canyon
Nachdem ich meine Fieberschübe über Ostern mit Dr.
Lehmanns Hilfe vom Nachbardorf Mt. Eaton unter Kontrolle gebracht habe und mich
wieder besser fühle fahren wir weiter und erreichen Chicago. Mit Chicago in den
Rückspiegeln durchqueren wir Illinois.
Die Illinois sind ein Indianerstamm der in dieser
Gegend lebte und den Namen dieses Staates prägten. Wegen Feindseligkeiten mit
den Irokesen, Dakota, Fox und Sauk wurden sie stark dezimiert.
Auch Abraham Lincoln lebte vor seiner Wahl zum
Präsidenten hier. Neben der Landwirtschaft spielt die Industrie eine bedeutende Rolle. Kohle und Eisenerze werden gefördert und Stahl hergestellt. Der IT Sektor ist durch Motorola vertreten.
Über Aurora, Davenport, entlang riesiger Mais, Soja und Weizenäcker erreichen wir Dubuque am Old Man River, dem Mississippi und sind erstaunt wie mächtig dieser hier oben, nahe der Grenze zu Kanada ist.
Auf dem 20er Hwy geht’s westwärts durch Iowa, im
mittleren Westen. Iowas Hauptwirtschafts-zweig ist die Landwirtschaft, er wird
darum auch Maisstaat genannt.
Die Topographie des Staates wird durch hügelige Ebenen
gekennzeichnet.
Während der Fahrt nach Sioux Center ist das Wetter
mies, es stürmt und regnet. Hier parken wir auf dem Wal Mart Parkplatz. Ein
vorbeifahrender Sheriff ist nichts außergewöhnliches, doch als er das zweite
Mal erscheint werde ich aufmerksam und beobachte. Er stoppt den Wagen steigt
neben dem Camper aus und klopft. Hm…denke ich, was will er nur, haben wir einen
Hinweis übersehen? Ich öffne und er
fragt:“ Are you from Zürich?“ Ich bestätige die Frage und er strahlt übers
ganze Gesicht, wechselt auf deutsch und berichtet, dass er ganz in der Nähe von
Zürich, in Waldshut aufgewachsen sei und sich freue ein Zürcher
Kennzeichen zu sehen. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch und zum
Schluss wünscht er uns eine gute Weiterreise und verabschiedet sich.
Heute ist der 1. Mai 2014, für uns ein kleines
Jubiläum denn wir sind jetzt 1 Jahr auf Achse.
Am Abend erreichen wir den Missouri, bei Sioux Falls.
Auch der kleine Bruder des Mississippi hat hier oben
eine erhabene Breite.
Nach zwei weiteren verregneten Tagen besuchen wir in Sioux Falls Susanne und Oban unsere Bekannten die wir letztes Jahr in Alaska kennen gelernt haben. Wir sind zum Frühstück eingeladen, es gibt South Dakota Fondue, eine gratinierte Eierspeise, wirklich hervorragend.
Ihr Haus
Wir unterhalten uns über das vergangene Jahr,
unsere Reise, die Familien und dabei vergeht die Zeit im Flug.
Susanne und Oban vielen Dank für die Zeit die wir mit
euch Beiden verbringen durften, das nächste Mal treffen wir uns in der Schweiz!
South Dakota mit dem Spitznamen „the Mount Rushmore
Staate“ ist ein Prärie und Indianer-staat.
Ein trauriger Meilenstein in diesem Staat ist
der 29. Dezember 1890, an jenem Tag massakrierte die siebte US Kavallerie über
300 Männer, Frauen und Kinder der Minneconjou-Lakota Sioux - Indianer unter
Häuptling Big Foot bei Wounded Knee.
Das Akta Lakota Museum in Chamberlain bewahrt die
Erinnerung an die Geschichte und Kultur der Prärieindianer, insbesondere der
Lakota in Missouri und in den Dakotas.
So könnten die Lakotas gelebt haben.
Ein Lakota Krieger mit seinem besten Freund, seinem
Pferd.
Ein Lakota als Sheriff, im Reservat?
Die Problematik der kompromisslosen Zivilisierung von
Naturvölkern die den Naturgesetzen folgen und die hiermit resultierende
Unmöglichkeit der Existenzen dieser beiden Welten in einem Land berühren mich,
aber ich kann die Geschichte nicht ändern.
In Kadoka verlassen wir eher zufällig den Hwy 90 und sehen
eine Ansammlung von Trailern und Pferden. Ein „High School Rodeo“ ist im Gang
und wir mischen uns unter die Zuschauer.
Für Zuschauer und Juroren.
Die Pferde stehen geduldig bereit.
Die Cowboys in der Warteschlaufe.
Die kleinen Cowboys.
Bei der erste Disziplin „ Tie down“ muss ein Kalb mit
dem Lasso eingefangen und am Boden blockiert
werden.
Ob diese Lassos wirklich das Ziel erreichen?
Es hat funktioniert.
Das Kalb am Boden.
Eine weitere Disziplin „Speed“ ist das Reiten eines
Parcours um 3 leere farbige Fässer.
Dieses Cowgirl macht einen sehr guten Job.
Am Nachmittag erreichen wir den Badlands
National Park.
Der Badlands Nationalpark zeigt eine Verwitterungslandschaft die für Landwirtschaft denkbar ungeeignet schien, darum
Badlands. Der Film der mit dem Wolf tanzt mit Kevin Costner wurde 1990 Großteiles
in diesem Park gedreht.
Badlands in seiner großartigen Weite
Bekannte Felsformen!
Wachholder.
Die Natur fasst immer wieder Fuß
Auch sie fühlt sich hier wohl.
Der kleine Wicht, der Präriehund.
Attraktive Farb- und Formgebungen.
Es bilden sich wieder Weideflächen
Die einst praktisch ausgerotteten Bisons fassen wieder Fuss.
Campground im Badland NP.
Am Morgen früh unter Büffeln.
Der letzte Blick zurück.
Zieht man weiter westlich durch South Dakota
durchquert man riesige Prärien, Grasland.
Immer wieder er.
Interessante Ansichten der Erosion,
Sanduntergrund mit Grasbewuchs.
Der Trail führt uns weiter durchs Grasland zum
Wind Cave Nationalpark.
Der Name des NP stammt von einer Begebenheit. Ein
Trapper entdeckte eine Öffnung in einer Felswand aus der ein Luftstrom, Wind mit
ca. 30 km/h ausströmte, es war der Eingang zur einer Höhle: Wind Cave.
Das Profil der Höhle.
Filigrane Kalkstrukturen.
Wir sind im Native Reservat Wounded Knee. Das ist
der Friedhof von Wounded Knee eine
Gedenkstätte.
Am 29. Dezember 1890 wurde Häuptling Big Foot mit
seinem Minneconjou und Hunkpapa Sioux Stamm, 106 Krieger, 250 Frauen und Kinder
hier in seinem Lager durch die Truppen von Colonel Forsyth der 7. US-Kavallerie
mit 470 Soldaten eingekreist. Vorausgegangen waren die Aktivitäten der Ghost
Dance Bewegung von Wovoka einem Propheten der Paiuten. Die Geistertanz
Revitalisierung und Erlösungsbewegung richtete sich an alle Indianerstämme. Die
erfolgreiche Verbreitung der Lehre wurde von der US-Regierung als eine
Bedrohung aufgefasst. Sitting Bull, Big Foot und Andere wurden als potenziell
gefährlich angesehen. Sitting Bull wurde am 15. Dezember 1890 getötet.
Colonel James William Forsyth hatte den Befehl die
Sioux in ein Militärlager in Omaha zu deportieren. Die Sioux wurden zunächst
informiert, dass sie alle Feuerwaffen auszuhändigen hätten. Unzufrieden mit der
Anzahl der freiwillig abgegebenen Waffen begannen die Soldaten die Zelte zu
durchsuchen. Forsyth war mit diesem Ergebnis noch immer unzufrieden und ordnete
Leibesvisitationen an. Auch diese ließen die Indianer über sich ergehen – alle,
bis auf den Medizinmann Yellowbird, der wild protestierte und einige Schritte
des Geistertanzes tanzte.
Alarmiert suchten die US-Soldaten weiter. Als sie bei
Black Coyote fündig wurden, der eine neue Winchester unter seiner Kleidung
versteckt hatte und sich weigerte das Gewehr abzugeben – immerhin hatte er viel
Geld dafür bezahlt, und die Wegnahme der Waffe durch die US- Soldaten wäre
endgültig gewesen, kam es zu einem Gerangel bei dem sich ein Schuss löste.
Hierauf feuerten die US-Soldaten mit von auf einer
Anhöhe postierter 42 mm Hotchkiss Kanonen Granaten auf das Lager und töteten
zahlreiche Indianer, unter den Toten war auch Chief Big Foot. 25 Kavalleristen
starben zumeist getötet vom Feuer der eigenen Seite.
Forsyth wurde von jeder Schuld freigesprochen!
Der Schriftsteller Lyman Frank Baum dürfte der
öffentlichen Meinung seiner Zeit nicht allzu fern gewesen sein, als er im
Aberdeen Saturday Pioneer vom 3. Januar 1891 lediglich die toten US-Soldaten
beklagte, hinsichtlich des Konflikts mit den Indianern jedoch deren totale
Auslöschung forderte.
Grabmal für die getöteten Indianer.
Grabplatte zum Massengrab.
Einige Namen der getöteten Indianer
Das Massengrab von Wounded Knee.
Wir durchqueren das Gebiet der Black Hills nach
Westen und erreichen den Black Hill National Forest.
Man hat den Eindruck sich im Schwarzwald zu befinden
Hier tankt man nicht den Tiger, nein den Büffel.
Aber sie interessiert das gar nichts.
Mitten in den Black Hills ist das Crazy
Horse Monument, eine seit Jahrzehnten im Bau befindliche
monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota Indianers Crazy Horse. Das Monument
wird ähnlich wie das Mount Rushmore National Monument in den Berg gehauen, soll
jedoch um ein vielfaches grösser werden.
Crazy
Horse war ein berühmter, sehr umstrittener Kriegshäuptling. Ende der 1850er und
Anfang der 1860er wuchs sein Ruhm und Ansehen als Krieger bei den Lakotas. 1866
führte Crazy Horse eine kombinierte Streitmacht von Oglala, Cheyenne und
Minneconjou in das sogenannte Fetterman Gefecht in dessen Verlauf eine
Abteilung der US-Army unter Captain William Fetterman in einem Hinterhalt völlig
aufgerieben wurde. Wegen seiner Teilnahme am Little Bighorn Feldzug wo General
Custer eine empfindliche Niederlage nicht überlebte und weiterer mehr oder
weniger erfolgreicher Attacken gegen die US-Army wollten Lakota Chiefs in den
heiligen Bergen der Black Hills ein Monument zu Ehren von Crazy Horse errichten
lassen. Sie beauftragten einen polnischen Bildhauer der auch schon in Mount
Rushmore mitgewirkt hatte mit dem Bau dieses unglaublichen Projektes.
Crazy Horse der Krieger in Metall
Der Blick vom Modell zum Monument
Das Monument in der heutigen Entwicklungsphase.
Im Museum haben wir uns über das Leben der
Natives informieren.
So könnte sich eine Büffeljagt abgespielt haben.
Die Meinung von General Sherman als Spiegel des
damaligen Zeitgeistes. General Sherman saw, elimination as the best solution to
the Indian problem. Mir zieht es kalt den Rücken hinunter.
In der Fortsetzung des Weges durch die Black
Hills trifft man auf Mount Rushmore National Monument. Mount Rushmore ist eine
Bergkette in den Black Hills, South Dakota. Sie verdankt ihren Namen dem New
Yorker Anwalt Charles Rushmore, der ursprünglich die Goldschürfrechte für das
Gebiet erworben hatte. Mount Rushmore ist ein Denkmal, das aus monumentalen
Porträtköpfen der vier, bis zur Zeit seiner Erstellung, als die bedeutendsten
und symbolträchtigsten geltenden US Präsidenten besteht. Jedes Porträt ist 18 m
hoch. Dargestellt sind von links nach rechts die Präsidenten George Washington,
Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Das Mount Rushmore
National Mounument wird auch als Shrine of Democracy, Heiligenschrein der
Demokratie bezeichnet. Die Lakotas sehen das Monument hingegen als Entweihung
ihres heiligen Berges.
Die Black Hills als schöne Gebirgsregion.
Aber plötzlich ist big brother watching me!
Sie stört das nicht.
Zum Schluss der Tour durch Rushmore habe ich den
Eindruck dass die Demokratie in diesem Lande erfunden worden ist.