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Freitag, 30. Mai 2014

Den Sturm in den Haaren und den Südwesten im Sinn! Teil 1

 

 
Chicago - Dubuque - Sioux Falls SD - Badlands NP - Black Hills NF -  Rocky Mtns NP - 4 Corners - Grand Canyon NP - Death Valley NP - Sequoia - Kings Canyon
 
 

Nachdem ich meine Fieberschübe über Ostern mit Dr. Lehmanns Hilfe vom Nachbardorf Mt. Eaton unter Kontrolle gebracht habe und mich wieder besser fühle fahren wir weiter und erreichen Chicago. Mit Chicago in den Rückspiegeln durchqueren wir Illinois.

Die Illinois sind ein Indianerstamm der in dieser Gegend lebte und den Namen dieses Staates prägten. Wegen Feindseligkeiten mit den Irokesen, Dakota, Fox und Sauk wurden sie stark dezimiert.
Auch Abraham Lincoln lebte vor seiner Wahl zum Präsidenten hier.
Neben der Landwirtschaft spielt die Industrie eine bedeutende Rolle. Kohle und Eisenerze werden gefördert und Stahl hergestellt. Der IT Sektor ist durch Motorola vertreten.


Über Aurora, Davenport, entlang riesiger Mais, Soja und Weizenäcker erreichen wir Dubuque am Old Man River, dem Mississippi und sind erstaunt wie mächtig dieser hier oben, nahe der Grenze zu Kanada ist.

Auf dem 20er Hwy geht’s westwärts durch Iowa, im mittleren Westen. Iowas Hauptwirtschafts-zweig ist die Landwirtschaft, er wird darum auch Maisstaat genannt.
 Die Topographie des Staates wird durch hügelige Ebenen gekennzeichnet.

Während der Fahrt nach Sioux Center ist das Wetter mies, es stürmt und regnet. Hier parken wir auf dem Wal Mart Parkplatz. Ein vorbeifahrender Sheriff ist nichts außergewöhnliches, doch als er das zweite Mal erscheint werde ich aufmerksam und beobachte. Er stoppt den Wagen steigt neben dem Camper aus und klopft. Hm…denke ich, was will er nur, haben wir einen Hinweis übersehen?  Ich öffne und er fragt:“ Are you from Zürich?“ Ich bestätige die Frage und er strahlt übers ganze Gesicht, wechselt auf deutsch und berichtet, dass er ganz in der Nähe von Zürich, in Waldshut aufgewachsen sei und sich freue ein Zürcher Kennzeichen zu sehen. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch und zum Schluss wünscht er uns eine gute Weiterreise und verabschiedet sich.
Heute ist der 1. Mai 2014, für uns ein kleines Jubiläum denn wir sind jetzt 1 Jahr auf Achse.

Am Abend erreichen wir den Missouri, bei Sioux Falls.


Auch der kleine Bruder des Mississippi hat hier oben eine erhabene Breite.



 
 
 

Nach zwei weiteren verregneten Tagen besuchen wir in Sioux Falls Susanne und Oban unsere Bekannten die wir letztes Jahr in Alaska kennen gelernt haben. Wir sind zum Frühstück eingeladen, es gibt South Dakota Fondue, eine gratinierte Eierspeise, wirklich hervorragend.

Ihr Haus
 
Wir unterhalten uns über das vergangene Jahr, unsere Reise, die Familien und dabei vergeht die Zeit im Flug.
Susanne und Oban vielen Dank für die Zeit die wir mit euch Beiden verbringen durften, das nächste Mal treffen wir uns in der Schweiz!

South Dakota mit dem Spitznamen „the Mount Rushmore Staate“ ist ein  Prärie und Indianer-staat.
Ein trauriger Meilenstein in diesem Staat ist der 29. Dezember 1890, an jenem Tag massakrierte die siebte US Kavallerie über 300 Männer, Frauen und Kinder der Minneconjou-Lakota Sioux - Indianer unter Häuptling Big Foot bei Wounded Knee.

Das Akta Lakota Museum in Chamberlain bewahrt die Erinnerung an die Geschichte und Kultur der Prärieindianer, insbesondere der Lakota in Missouri und in den Dakotas.


 



 

    So könnten die  Lakotas gelebt haben.

 
 
 
 
Ein Lakota Krieger mit seinem besten Freund, seinem Pferd.
 
 
              Ein Lakota als Sheriff, im Reservat?

Die Problematik der kompromisslosen Zivilisierung von Naturvölkern die den Naturgesetzen folgen und die hiermit resultierende Unmöglichkeit der Existenzen dieser beiden Welten in einem Land berühren mich, aber ich kann die Geschichte nicht ändern.

In Kadoka verlassen wir eher zufällig den Hwy 90 und sehen eine Ansammlung von Trailern und Pferden. Ein „High School Rodeo“ ist im Gang und wir mischen uns unter die Zuschauer.

 
Für Zuschauer und Juroren.
 
Die Pferde stehen geduldig bereit.

Die Cowboys in der Warteschlaufe.
 
Die kleinen Cowboys.
Bei der erste Disziplin „ Tie down“ muss ein Kalb mit dem Lasso eingefangen und am  Boden blockiert werden.

 
Ob diese Lassos wirklich das Ziel erreichen?

Es hat funktioniert.
 
Das Kalb am Boden.
 
Eine weitere Disziplin „Speed“ ist das Reiten eines Parcours um 3 leere farbige Fässer.
 
 


Dieses Cowgirl macht einen sehr guten Job.
 
Am Nachmittag erreichen wir den Badlands National Park.

Der Badlands Nationalpark zeigt eine Verwitterungslandschaft die für Landwirtschaft denkbar ungeeignet schien, darum Badlands. Der Film der mit dem Wolf tanzt mit Kevin Costner wurde 1990 Großteiles in diesem Park gedreht.

 
 
 
 
 
Badlands in seiner großartigen Weite
 
 
Bekannte Felsformen!
 
Wachholder.
 
Die Natur fasst immer wieder Fuß
 
Auch sie fühlt sich hier wohl.
Der kleine Wicht, der Präriehund.
 
 
Attraktive Farb- und Formgebungen.




 

Es bilden sich wieder Weideflächen
 
Die einst praktisch ausgerotteten Bisons fassen wieder Fuss.


Campground im Badland NP.
 
Am Morgen früh unter Büffeln.

Der letzte Blick zurück.

 
Zieht man weiter westlich durch South Dakota durchquert man riesige Prärien, Grasland.
 
 
 
Immer wieder er.

 
 
 
 
 
 
 
 Interessante Ansichten der Erosion, Sanduntergrund mit Grasbewuchs.
 
 
Der Trail führt uns weiter durchs Grasland zum Wind Cave Nationalpark.
 

Der Name des NP stammt von einer Begebenheit. Ein Trapper entdeckte eine Öffnung in einer  Felswand aus der ein Luftstrom, Wind mit ca. 30 km/h ausströmte, es war der Eingang zur einer Höhle: Wind Cave.


                           Das Profil der Höhle.

 

Filigrane Kalkstrukturen.
 
 
 
Wir sind im Native Reservat Wounded Knee. Das ist der Friedhof von Wounded Knee eine  Gedenkstätte.
 
Am 29. Dezember 1890 wurde Häuptling Big Foot mit seinem Minneconjou und Hunkpapa Sioux Stamm, 106 Krieger, 250 Frauen und Kinder hier in seinem Lager durch die Truppen von Colonel Forsyth der 7. US-Kavallerie mit 470 Soldaten eingekreist. Vorausgegangen waren die Aktivitäten der Ghost Dance Bewegung von Wovoka einem Propheten der Paiuten. Die Geistertanz Revitalisierung und Erlösungsbewegung richtete sich an alle Indianerstämme. Die erfolgreiche Verbreitung der Lehre wurde von der US-Regierung als eine Bedrohung aufgefasst. Sitting Bull, Big Foot und Andere wurden als potenziell gefährlich angesehen. Sitting Bull wurde am 15. Dezember 1890 getötet.
Colonel James William Forsyth hatte den Befehl die Sioux in ein Militärlager in Omaha zu deportieren. Die Sioux wurden zunächst informiert, dass sie alle Feuerwaffen auszuhändigen hätten. Unzufrieden mit der Anzahl der freiwillig abgegebenen Waffen begannen die Soldaten die Zelte zu durchsuchen. Forsyth war mit diesem Ergebnis noch immer unzufrieden und ordnete Leibesvisitationen an. Auch diese ließen die Indianer über sich ergehen – alle, bis auf den Medizinmann Yellowbird, der wild protestierte und einige Schritte des Geistertanzes tanzte.
Alarmiert suchten die US-Soldaten weiter. Als sie bei Black Coyote fündig wurden, der eine neue Winchester unter seiner Kleidung versteckt hatte und sich weigerte das Gewehr abzugeben – immerhin hatte er viel Geld dafür bezahlt, und die Wegnahme der Waffe durch die US- Soldaten wäre endgültig gewesen, kam es zu einem Gerangel bei dem sich ein Schuss löste.
Hierauf feuerten die US-Soldaten mit von auf einer Anhöhe postierter 42 mm Hotchkiss Kanonen Granaten auf das Lager und töteten zahlreiche Indianer, unter den Toten war auch Chief Big Foot. 25 Kavalleristen starben zumeist getötet vom Feuer der eigenen Seite.
Forsyth wurde von jeder Schuld freigesprochen!
Der Schriftsteller Lyman Frank Baum dürfte der öffentlichen Meinung seiner Zeit nicht allzu fern gewesen sein, als er im Aberdeen Saturday Pioneer vom 3. Januar 1891 lediglich die toten US-Soldaten beklagte, hinsichtlich des Konflikts mit den Indianern jedoch deren totale Auslöschung forderte.
Grabmal für die getöteten Indianer.
 
Grabplatte zum Massengrab.
 
     

                                                  Einige Namen der getöteten Indianer

Das Massengrab von Wounded Knee.
 
Wir durchqueren das Gebiet der Black Hills nach Westen und erreichen den Black Hill National Forest.
 
Man hat den Eindruck sich im Schwarzwald zu befinden

 
Hier tankt man nicht den Tiger, nein den Büffel.

 
Aber sie interessiert das gar nichts.
 
Mitten in den Black Hills ist das Crazy Horse Monument, eine seit Jahrzehnten im Bau befindliche monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota Indianers Crazy Horse. Das Monument wird ähnlich wie das Mount Rushmore National Monument in den Berg gehauen, soll jedoch um ein vielfaches grösser werden.

Crazy Horse war ein berühmter, sehr umstrittener Kriegshäuptling. Ende der 1850er und Anfang der 1860er wuchs sein Ruhm und Ansehen als Krieger bei den Lakotas. 1866 führte Crazy Horse eine kombinierte Streitmacht von Oglala, Cheyenne und Minneconjou in das sogenannte Fetterman Gefecht in dessen Verlauf eine Abteilung der US-Army unter Captain William Fetterman in einem Hinterhalt völlig aufgerieben wurde. Wegen seiner Teilnahme am Little Bighorn Feldzug wo General Custer eine empfindliche Niederlage nicht überlebte und weiterer mehr oder weniger erfolgreicher Attacken gegen die US-Army wollten Lakota Chiefs in den heiligen Bergen der Black Hills  ein Monument zu Ehren von Crazy Horse errichten lassen. Sie beauftragten einen polnischen Bildhauer der auch schon in Mount Rushmore mitgewirkt hatte mit dem Bau dieses unglaublichen Projektes.

 

 
 
Crazy Horse der Krieger in Metall

Das Modell des Monuments.

Der Blick vom Modell zum Monument
 
Das Monument in der heutigen Entwicklungsphase.
 
Im Museum haben wir uns über das Leben der Natives informieren.
 
  So könnte sich eine Büffeljagt abgespielt haben.
 
 
Die Meinung von General Sherman als Spiegel des damaligen Zeitgeistes. General Sherman saw, elimination as the best solution to the Indian problem. Mir zieht es kalt den Rücken hinunter.
 
 
In der Fortsetzung des Weges durch die Black Hills trifft man auf Mount Rushmore National Monument. Mount Rushmore ist eine Bergkette in den Black Hills, South Dakota. Sie verdankt ihren Namen dem New Yorker Anwalt Charles Rushmore, der ursprünglich die Goldschürfrechte für das Gebiet erworben hatte. Mount Rushmore ist ein Denkmal, das aus monumentalen Porträtköpfen der vier, bis zur Zeit seiner Erstellung, als die bedeutendsten und symbolträchtigsten geltenden US Präsidenten besteht. Jedes Porträt ist 18 m hoch. Dargestellt sind von links nach rechts die Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Das Mount Rushmore National Mounument wird auch als Shrine of Democracy, Heiligenschrein der Demokratie bezeichnet. Die Lakotas sehen das Monument hingegen als Entweihung ihres heiligen Berges.
 
 
  Die Black Hills als schöne Gebirgsregion.

 
              Aber plötzlich ist big brother watching me!
 
Sie stört das nicht.
 
Die sogenannten vier Demokraten……
 
 
 
 
 

 

Zum Schluss der Tour durch Rushmore habe ich den Eindruck dass die Demokratie in diesem Lande erfunden worden ist.
 

Es geht weiter mit Teil 2: