Nach den wirklich ereignisreichen Tagen im Dead Valley
ziehen wir weiter Richtung Las Vegas und machen einen Boxenstop auf einem CG am Lake Mead.
Die Landschaft ist während einer Zeitspanne von 1.7
Billionen Jahren entstanden und ist ein Teil des Colorado Plateau. Die
Gesteinsformationen sind denen des Zion N.P. und denen des Grand Canyon N.P.
sehr ähnlich. Der Lake Mead ist der Trinkwasserbecher der Grossstädte Las
Vegas, Los Angeles, San Diego und deren Randgebiete.
Der Hoover Damm staut den
Colorado River und so entstand der See.
Lake
Mead Las Vegas Bay
Nach dem
dritten Tag in der Erhohl Area CG meldet der Rechner der Camper
Steuerelektronik zu tiefe Batteriespannung und schaltet auf Notbetrieb. Dann
geht nichts mehr ausser Licht. Was ist los? Haben wir die Batterie mit dem Laden
der Ultra Books und dem Kühlschrankbetrieb entladen? Hat sie einen
Plattenkurzschluss, ist im Camper ein versteckter Verbraucher aktiv, oder ist
die Elektrik beschädigt? Um die Batterie wieder aufzuladen fahren wir auf einen
CG in Vegas. Dort will ich beim RV Service eine neue Batteriee kaufen und erkläre
mein Problem dem Manager. Eine Gel Batterie kaufen? Gar nicht so einfach im
Lande der unbegrenzten Möglichkeiten. Zuerst will er die Grösse wissen, weiss
ich doch auch nicht. Also „Bakterie“ ausbauen! Das Ding hat die Dimension von
48cm x 26cm x 21cm und wiegt gute 50 kg. Die Kapazität beträgt 210 Ah. Mit
dieser Grösse habe auch ich nicht gerechnet. Seine Problemanalyse, in Form
einer Vorlesung über Batterietechnik und Elektrolyse brachte uns auf keinen
grünen Zweig. Er war der Meinung das Ladegerät defekt sei und für mich
hatte die Batterie ihre Lebensdauer überschritten. Unter diesen Voraussetzungen
wollte er mir keine neue Batterie verkaufen. Es hätte ja auch 3 Tage gedauert bis
diese geliefert und verfügbar gewesen wäre.
Schliesslich verwies
er mich zu einem System`s Spezialisten. Der Engineer empfiehlt uns der Vertretung
des Batterieherstellers EXIDE und vereinbart einen Termin. Wir suchten diese
Firma aber das war jetzt nicht so einfach. In dem neuen Industrie Quartier
mit gleich aussehenden Blockstrukturen taten sich sogar Einheimische sehr
schwer. Wir konnten die Blocknummer nicht finden. Frustriert rollten wir auf
den CG, Camper an das Netz anschliessen, entspannt im Pool liegen, das war die
beste Reaktion gegen diesen Frust.
Am anderen Tag
ging es dann schnell. Ein Telefon um die Adresse zu checken, hinfahren, „Bakterie“
ausbauen, das kann ich jetzt schon viel schneller und die Klemmenspannung
messen 13.5 V. Das ist ja gar nicht schlecht meinte der Staff von EXIDE. Ich
war gleicher Meinung.
Also Camper Batterie beobachten und alle 4 bis 6
Wochen am Netz laden. Nun los, ab nach Down Town nach Las Vegas.
Auch in Las Vegas folgen wir unserer Gewohnheit und
besuchen den Turm.
Vor dem Nachtessen geniessen wir die Aussicht vom Turm.
in die Stadt und die Wüste
Die Stadt aus der Vogelschau Perspektive
Eine Art Karussell, 80m über Grund um Adrenalin zu
fördern
Mit
dieser Einrichtung werden die Leute auf der Turmspitze für kurze Zeit schwerelos.
Auch diese Leute suchen irgend etwas hoch oben in der Luft
Am linken Bildrand der Strip und die Casinos
Las Vegas, eine Stadt die nie schläft. Besonders
reizvoll ist beim Dinner
die Sicht durch die Fenster auf die Stadt. Aber man sollte
sich nicht stören
lassen wenn ab und zu ein Mensch im Stile eines Bungy Jumpers
am Fenster vorbei in die Tiefe fliegt.
Game over!
Ein letzter Blick auf den Casino Circus vor der der
verdienten Nachtruhe.
Las Vegas im Südostzipfel von Nevada liegt in einer
vegetationsarmen Wüstenlandschaft 600 m über NN. Es entstand um eine Oase an
einem Immigrations Trail von Osten nach Kalifornien und war bis zu Beginn der 1930er Jahre nur ein
kleines Mormonenstädtchen mit Bahnstation an der Strecke Los Angeles Salt Lake
City. Als im Jahre 1931 in Nevada die Aufhebung des sonst landesweit geltenden
Glückspielverbots beschlossen wurde, begannen auch zufällig die Arbeiten für
den Hoover Dam. Scharen von Arbeitskräften strömten in die Region und kamen
gerade recht um an den Segnungen der liberalisierten Gesetzgebung zu
partizipieren. Das hatte zur Folge das die Casinos besonders schnell aus dem
Wüstensand wuchsen, zumal die Energie vom Hoover Dam besonders günstig war.
Nun, wollen wir diesen Teil, den String am Sonntag
genauer ansehen.
Das Casino Winn ist von Luxus geprägt. Es besteht aus
Hotelkomplex, Einkaufszentrum, Konferenz- und Ballsälen mit Heiratskapellen und
dem Casino. Alles ist blitzsauber und gepflegt. Im Einkaufzentrum geben sich die
grossen Konsummarken dieser Welt die Türklinke in die Hand.
Auch hier wird gewettet
Und der letzte Spielertrick ist:“ Wenn du einmal im
Casino bist findest du den Ausgang nicht mehr“.
Ich fand den Ausgang und dazu den Eingang in ein einladendes
Kaffeehaus.
und
musste die Luxenburgerli testen!
Sie
oder ihn darf man nicht füttern.
Wenn Du auf dem Strip weiter flaniert siehst Du ganz
erstaunliche Gebilde. Ich hatte zeitweise den Eindruck auf einer grossen
Theaterbühne zu stehen.
Casino
Venedig
Einkaufszentrum
Venedig
Nächstens wird hier IWC Schaffhausen mit der zweiten
Filiale einziehen. Jeannette hat lustvoll mit dem Filialleiter über Schaffhausen und das
Klettgau gesprochen. Er hatte in Schaffhausen gelebt und war über unseren Besuch
sehr erfreut.
Das Casino in Paris
Das Casino Forum in Rom
Auch
diese Bilder gibt es.
Neben attraktiver Architektur und Nobelmarken.
Und da muss ich hinein ins Hard Rock Cafe!
Wo
die Trommeln von Snoob Doogs hängen.
Und ein Text der Beatles.
Ach der brüllende Filmlöwe, MGM generiert seine Kohle hier.
klein New York.
Ich gehe vom Tag ziemlich geschafft, vorbei an
Wasserspielen von schöner klassischer Musik begleitetet und grossstädtischen
Vulkanausbrüchen, zurück ins Motel.
Nach so viel Vegas müssen wir weiter nach Norden zum
State Park Valley of Fire. Eine verwaschene in rotem Sandstein generierte
Landschaft mit skurrilen Formen wartet auf uns.
hier "brennt" das Tal wirklich
Interessant, aber wer kann es noch lesen?
Möglicherweise zwei Tarnteln
auch Wasser lässt sich in der Wüste finden
Nach dem eindrücklichen Tag im Valley of Fire rolle ich in der Nacht mit Sicht auf den erhellten Horizont über Las
Vegas zurück auf einen uns bekannten Standplatz beim Lake Mead Visitor Zentrum.
Mein neues
Ziel am kommenden Tag ist der Hoover Dam, der den Colorado River in der Region
Boulder City im Osten von Vegas zum Lake Mead staut.
Über
Jahrmillionen floss der Colorado River über 2240 km von den Colorado Rocky`s
über das Colorado Plateau zum Golf von Kalifornien durch den trockenen Westen.
Hochwasser im Frühling und Frühsommer überflutete das Farmland in den
westlichen Niederungen. Zur Regelung der Colorado Wassermenge, zur Bewässerung
von Landwirtschaftszonen und für die Trinkwasserversorgung von über 20
Millionen Menschen wurde das Boulder Canyon Projekt, Hoover Dam realisiert.
Technische
Dimensionen des Damms
Typ Bogengewichttalsperre
Höhe 221 m
Kronenlänge 379 m
Kronendicke 13.7 m
Fussdicke 201 m
Beton Volumen 2`600`000 m3
Maschinenhaus 2
Turbinen 17 Francis
Installierte
Leistung 2080 MW
Der Stausee,
Lake Mead, vermag die Durchschnittliche, zweijährige Wassermenge des Colorado
Rivers zu fassen.
Der Hoover Dam
ist über 18 mal schwerer als das Empire State Building in New York.
Der Projekt
kickoff war im Jahr 1928. Der Bau begann 1931 und dauerte 4 Jahre. Franklin D.
Roosevelt der US Präsident eröffnete den Dam am 30. September 1935, der zu
dieser Zeit die weltweit grösste Talsperre war.
Darum
verwenden die Amis die Schlagwörter, "Doing
the Unthinkable" oder "One of the seven Wonders of the Modern world" -
ziemlich unbescheiden. Natürlich war das Projekt zu dieser Zeit der
Rechenschieber und Reissbretter revolutionär. Das war der Bau der
Gotthard Eisenbahnlinie genauso.
Hoover
Dam
Verbindet die Staaten Arizona und Nevada
Wir rollen wir auf der 93er, 40er, und 64er Richtung
Grand Canyon. In Valle besuchen wir das Plaines of Fame Air Museum.
Douglas AD - 4 Skyraider
Einige Dinge muss ich erst einmal sehen um sie glauben zu können, aber auch wenn ich direkt vor ihm stehe, dem “Grande“ bleibt er für mich, unfassbar. Ich blicke hinunter, zurück durch ein “Window of the Past“ und sehe 2`000 Millionen Jahre steinerne Erdgeschichte.
Was
mir bleibt ist wortloses Staunen. Da hat eine mächtige Wirklichkeit mit der
grossen Kelle angerührt.
Er
ist für mein unmittelbares Verständnis viel zu weitläufig und kompliziert in
seinem Aufbau. Mir bietet er geologischen Anschauungsunterricht und zeigt in
beeindruckender Weise die Kraft der Wassererosion.
Ganz tief unten im Canyon, 1600 m unterhalb des South
Rim fliesst als schmales Band dieses Schöpfungsaktes, der Colorado River. In
Wirklichkeit ist der Grand Canyon ein Flusstal. Seit ca. 5 Millionen Jahren
fliesst der Colorado durch das Plateau, gräbt sich immer tiefer durch den
Canyon und legt dabei 2 Billionen Jahre Erdgeschichte in Fels frei.
Die ersten Menschen waren in dieser Landschaft vor ca.
4000 Jahren aktiv. Beim Vergleich dieser Zeiträume spüre ich Unendlichkeit,
Ehrfurcht und Bescheidenheit berühren mich.
Diese Landschaft im Südwesten der USA, motiviert mich
dauernd über geologische Ereignisse nachzudenken. Dabei muss ich meine
Zeitvorstellung gründlich korrigieren. Die Erde ist kein statisches System,
abgesehen von katastrophalen Ereignissen wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen,
erfolgt jede Aktion und Reaktion mit einer kaum vorstellbaren Langsamkeit. Die
häufigsten Bewegungen an der festen Erdoberfläche sind Anheben und Absenken
gegenüber dem Meeresniveau. Ist die Erdoberfläche unter Wasser nimmt sie
Sedimente auf und wächst, es bilden sich Schichten. Liegt sie über dem
Wasserspiegel wird sie von Erosion angegriffen, abgetragen so sank und stieg das Colorado
Plateau während Millionen von Jahren. Vor ca. 200mMillionen Jahre
begann eine Phase des Aufstieges. In den Letzten 6 Millonen Jahren hat der
Colorado River den Sand, den Schlamm und die Felsen von einstürzenden Bergen
und Wänden dazu benutzt eine Rinne in das aufsteigende Land zu schneiden und
dann schwemmte er diese Schleifmaterialien hinweg um sie in einem
vorgeschichtlichen Meer abzulagern, dem Golf von Kalifornien. Während der Fluss
sich immer tiefer eingrub legte er immer ältere Gesteinsschichten frei, aus
Ablagerungen und Verdichtungen früherer Meere
Vor 2`000 Millionen Jahren bestand die Erdoberfläche
in diesem Gebiete aus Vulkanischem und Sedimentgestein. In den folgenden 300
Millionen Jahren wurde diese Schicht durch grossen Druck und Hitze zu hohen
Gebirgen gefaltet. Es entstanden Zoroaster Gneis und Wischnu Schiefer, die
unterste freigelegte Schicht.
In den folgenden 500 Millionen Jahren wurden die Berge
abgetragen und das Land verwandelte sich wieder in eine nahezu flache Ebene,
wenig höher als der Meeresspiegel. Diese Ebene wurde darauf erneut vom Meer
überflutet und zwar für eine solange Zeit das aus dem Sediment eine 4500 m
dicke Felsgesteinsschicht entstehen konnte. Diesen Fels nennt man heute Grand
Canyon Super Group, auch diese Schicht wurde durch Zug und Druckkräfte zum
Gebirge gefaltet, verworfen und wiederum erodiert und flach ausgeebnet.
Bis dahin waren 800 Millionen Jahre vergangen, doch
die Erosion dauerte weitere 400 Millionen Jahre. In den folgenden 700 – 800
Mio Jahren sank diese Region der Erdkruste mehrmals unter die Meereshöhe und wurde wieder angehoben sodass sich weitere “Layers“ , Schichten bilden konnten. In diesen Schichten
findet die Wissenschaft wertvolle Informationen über die Entwicklungsgeschichte
unserer Erde.
Zum Schluss noch einige weitere Details: Sandstein
entsteht durch Sedimentierung im seichten Meer, in Strandnähe, Tonschiefer
formt sich aus Schlick weiter draussen und Kalkstein wird noch weiter im Meer
draussen im tiefen Wasser aufgebaut.Ausserdem weiss man das 1m Sandstein in etwa 1500 J, 1m Tonschiefer in 3000 J und 1m Kalkstein in 7500 J entstehen. Ist doch interessant, nicht wahr?
Ich will zum Grand Canyon North Rim und nehme
die die 64er bzw. 89er nach Lees Ferry zum Marble Canyon.
Lukas auf diesem CG hätte es Dir garantiert gefallen.
Schöne ruhige Gegend, schöner Grill, im Colorado fischen und im Marble Canyon Biken,
was willst Du mehr?
noch fliesst hier der Colorado River ruhig dem Grand
Canyon zu.
Wer hockt hier auch noch auf der Brücke? versucht es einmal
Der Lake Powell ein Stausee der vom Glen Canyon
Dam gestaut wird, er ist 299 km lang und die Länge der Küstenlinie beträgt
3150 km. Auch dieser Stausee ist ein Mittel zur Kontrolle der Hochwasser des
Colorado und zur Gewinnung von Energie aus der Wasserkraft. Im März 1963 wurde der
Colorado River gestaut und nach 17 Jahren und 3 Monaten war der Lake Powell das erste Mal, maximal gefüllt.
Der Glen
Canyon Dam ist der zweithöchste aus Beton gebaute Damm in den
USA. Die Bauphase dauerte 7 Jahre von 1957 bis 1964.
Mit einem
Bypass System von 4 Rohren mit je 2.4 m Durchmesser kann dem Colorado River
mehr Wasser zu geführtwerden, nämlich 420 m3/s, das ist ein Wasserwürfel mit einer
Kantenlänge von 7.5 m und das in einer Sekunde! Auch dieses Bypass System ist ein
Mittel für die Hochwasserregulierung.
Technische
Dimensionen des Damms
Typ Bogengewichttalsperre
Höhe 216 m
Kronenlänge 475 m
Beton Volumen 4`110`000 m3
Maschinenhaus 1
Turbinen 8 Francis
Installierte
Leistung 1296 MW
Weil die 89er
wegen Strassenschäden gesperrt ist, fahren wir einen grossen Umweg über die Glen Canyon
Bridge nach Page zurück.
In der Region
Page hat der Colorado einen schönen 270 Grad Meander gewaschen, den anzusehen ist ein
Muss.
Ich habe Alles versucht
und mich
wirklich bemüht, Lukas, besser brachte ich ihn nicht in die Kamera.
Hatte ich
vielleicht das falsche Objektiv?
Sedimentgestein ähnlich gebunden wie Beton
Unser nächstes
Ziel ist der Zion N.P. unterwegs machen wir einen Abstecher über Pahreah, einer verlassenen Mormonensiedlung in einem sehenswerten Canyon
Alte
Fundamente in trockener Wüstenlandschaft
Die Landschaft
des Zion Nationalparks wurde von Mormonen um 1900 besiedelt und geprägt. Die Siedler
waren von den schön geformten Bergen sehr beeindruckt. Sie sahen in diesen
schönen Felsen Gottestempel. Darum verwendeten sie bei der Namensgebung
Inhalte des alten Testamentes.
Wie man den nennt, ist unbekannt
Im
Nordosten des Zion N.P. liegt der Bryce Canyon N.P. Den Brice Canyon N.P. erlebe
ich als sehr spektakulär, es ist jedoch kein Canyon. Was ich sehe ist keine
Schlucht sondern eine Abbruchkante des Paunsaugunt Plateau das sich einige
hundert Meter über das östliche Tropic Valley und die sich daran
anschliessenden Tallandschaften erhebt. Zwischen dem Rand der Hochebene und dem
tiefergelegenen Gelände erstreckt sich über ca. 40 km Länge ein Gebiet bizarr –
skurriler Formationen erodierten Sandstein in gelben bis rotbraunen Färbungen.
Der Eingang zum Bryce Canyon
Ein Arch und ein Begleiter
Dieser hätte
Dir gefallen, Lukas
Auf dem Weg
zum Capitol Reef N.P. ist der Kodachrome Basin State Park ein Muss und sei es
nur um die Engel
im Palast zu besuchen.
Standplatz im Kodachrome Valley
Ach wie gut dass niemand weiss wie ich Rumpel-Heinzchen stiess.
Stellen sich
die Mormonen die Welt der Engel so vor?
Liebe Grüsse und eine ruhige und schöne Adventzeit.
Fredi und Jeannette
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