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Donnerstag, 9. Mai 2013

Unterwegs


                 - Halifax - Peggys Cove - Yarmouth - Pictou - Halifax -

   - Halifax - - Sydney - Port aux Basques - St. Barbe - Blanc Sablon -      Port Simpson - Happy Valley - Labrador City - Baie Comeau -



 

Dieser kleine Chevi ist für eine Woche (während der Wartezeit) unser Kumpan und führt uns willig in jede gewünschte Ecke, murrt nie auch nicht wenn er holprige Umwege fahren muss – das kanadische „Nüvi“ will verstanden werden und funktioniert etwas anders als das gute, alte europäische TomTom.






 Statt den geraden etwas langweiligen Autostrassen um den südlichen Teil von Nova Scotia  wählen wir meistens den „Lighthouse Trail“ der Küste entlang




Besonders eindrücklich ist die Fahrt über Peggys Cove, die Atmosphäre im Nebel beim Swissair Memorial ist mystisch und ergreifend zugleich.
 



Auf Brier Island den Wale Cove gefunden aber keine Wale gesehen.

 








Zwischendurch wählen wir dann doch wieder die Schnellstrasse; in Caribou können wir zu den Prinz Edward Inseln hinüberschauen, ein Fährbetrieb ist jedoch (noch) nicht auszumachen, im Fischereihafen nebenan hingegen werden hunderte von  Hummerfangkörben mit Fischködern gespickt gestapelt.



An unsere schottischen Freunde:
 
im nahegelegenen Pictou entdecken wir eine Replik der Hector dem Segelschiff welches 1773 mit den ersten schottischen Einwanderern in der neuen Welt - Nova Scotia landete.


Auf dem Rückweg nach Halifax fahren wir mehr zur Orientierung am Hafen vorbei und können tatsächlich hinter den Gittern unsern Sprinter zwischen weiteren Fahrzeugen ausmachen.














Also am Montagmorgen als erstes zur Speditionsfirma und auf die Papiere warten – ein Mitwartender hatte in Erfahrung gebracht, dass das Schiff mit unsern Fahrzeugen an Bord unterwegs reparaturbedürftig wurde, in Rotterdam die Fracht umgeladen wurde und über Liverpool und zurück mit 6 Tagen Verspätung endlich Halifax erreichte. Mit den Papieren können wir zur Zollbehörde wo wir nach Beteuerung: keinen Alkohol, keinen Tabak und keine Waffen im Camper zu haben, den Stempel erhalten der uns berechtigt das Fahrzeug am nächsten Tag vor 12 Uhr bei der Hafenbehörde auszulösen!


Der Hafenmeister prüft und sortiert alle Papiere genau bis er uns das Fahrzeug freigeben kann –
doch bevor wir losfahren können muss noch ein Schadensprotokoll erstellt werden – die erste Beule, entstanden während der abenteuerlichen Überfarhrt!

Zurück zum Hotel, Gepäckraum leeren – zum Sanitär, amerikanische Gasflaschen erstehen, Gasanschluss ändern lassen, Füllstation finden und wieder zurück, Sprinter einräumen, Fahrräder zusammensetzen, aufschnallen und abdecken, Wasser besorgen…
Spätabends entdecken wir, dass unsere email Adressen nicht mehr funktionieren, nach Telefongesprächen mit der Swisscom aufgebrauchten Prepaidkarten etc. klappt jetzt alles wie ursprünglich abgesprochen!

Am 1.Mai um 12 Uhr verlassen  wir Halifax Richtung Sydney dem Fährhafen nach Neufundland und erhalten prompt ein Überfahrtticket für die Nacht.

 
Bei der Landung in Port aux Basques ist es bedeckt und erstaunlich kühl, die erst nur an den Hügeln sichtbaren Schneereste werden immer häufiger,  auf einigen Bächen und Seen liegen zum Teil noch Eisreste.
Später wird es immer sonniger die Fahrt durch Wälder und entlang von Seen erinnert uns zeitweise ans Engadin 
 

 
und dann stehen plötzlich zwei  Elche am Strassenrand.






Zum Übernachten finden wir einen einmaligen Zeltplatz: die Lage und Aussicht sind fantastisch, Zugang im   Selbstbedienungsmodus, ähnlich wie in unbewarteten SAC Hütten,




doch hier sind die sanitären Anlagen geschlossen, die Wasserhahnen blockiert und das Wasser wird als gefährlich deklariert; es ist spürbar noch  Vorsaison und daher die meisten touristischen Einrichtungen sozusagen im Winterschlaf. 



Die Fähre nach Blanc Sablon dem Ausgangspunkt des Labrador Highways fährt auch reduziert doch sie fährt – wir sind wahrscheinlich die einzigen Gäste an Bord, die ganz aufgeregt nach den „Eisberg(lein) im Golf von Labrador Ausschau halten. 






 
Seit 2009 ist der Labrador Highway durchgehend  (1200 km) bis  Labrador City befahrbar, die ersten ca. 100 km bis Red Bay sind noch asphaltiert alsdann folgen bis Happy Valley gut 500 km Schotterpisten. Nach Happy V. und vor Labrador gibt es nochmals asphaltierte Strecken.
Hinweisschilder jeglicher Art warnen vor möglichen Gefahren oder sonstigen Überraschungen, auch eine Telefonummer für Notfälle ist aufgeführt (funktioniert aber nur mit Satelittentelefon…)
   









          Die Strasse zieht sich endlos durch Nadelholzwälder, vorbei an mehr oder weniger zugefrorenen Seen, kleinen und grösseren Flüssen, Sümpfen – zum Glück haben auch Mücken Winterzeit–
 



ab und zu kommt ein Fahrzeug entgegen, oder wir werden überholt und bleiben in einer Staubwolke, ausser bei Regen, da wird die Piste eher glitschig und es bilden sich zum Teil tiefe aufgeweichte Furchen, um diese „auszubügeln“ sind hin und wieder sog. „Grater“ am Werk, kratzen den Schotter von  Mitte Strasse auf,
schieben und pressen das Material gegen den Strassenrand – das Resultat ist jeweils spürbar.  Ab und zu zweigen Seitenwege ab, diese führen vielleicht zu einem Seeufer, zu einer Hütte oder Holzschlagplatz irgendwo im Wald, Brennholz wird  jedenfalls z.Zt. noch mit Motorschlitten zur Strasse gebracht.

 
  Auch Wanderrouten sind ausgeschildert, zu dieser Jahreszeit trotz der noch fehlenden Mücken jedoch wenig einladend, wo kein Schnee mehr liegt ist es sumpfig und ehrlich hätte ich wenig Lust u. U. hungrigen Bären oder Wölfen zu begegnen!


Einmal huscht tatsächlich ein Schwarzbär über die Strasse und verschwindet hinter den Bäumen eh wir vor Erstaunen die Kamera zücken können, wir halten Ausschau nach weiteren Bären oder Elchen – es ist irgendwie meditativ, achtsam  im hier und jetzt, doch was geschieht , geschieht und zieht vorbei, wie auch die 2 Wölfe heute Morgen am Frühstücksplatz.
Labrador City erreichen wir gegen Abend – es ist regnerisch und dazu liegt noch viel Altschnee, was nicht gerade einladend wirkt. Also erst mal tanken, dann weist uns eine freundliche Dame direkt zu „Tim Horten“ unserem Lieblingscafe dies nicht nur des guten Kaffees wegen, es gibt da auch free WiFi  (MEGA LANGSAM)  und nach Tagen Netz und Internetabstinenz freuen wir uns über die Neuigkeiten von zu Hause, aber mit dem Blog schreiben, Bildern hochladen etc. klappt es nicht wie gewünscht,  und so verlassen wir den Ort mit leeren (Geräte)Batterien und nächtigen etwas ausserhalb.
Kurz nach Labrador City wechseln Strasse, Provinz und Sprache – wir fahren wieder auf Schotter sind in Quebec und müssen unser französisch ausgraben. Die Landschaft ist etwas hügeliger, die Strassen kurviger und neu kreuzen wir immer wieder die eine Bahnlinie (Comeau – Schefferville),
 

 die Bahnübergänge sind meist nur mit Hinweistafeln und Andreaskreuz gekennzeichnet, die Länge der Güterzüge lassen uns nur noch staunen: eine Komposition führte mit 2 Triebwagen ca.150 Wagen(haben erst nach der 2. Lok zu zählen begonnen), bei einer weiteren zählten wir 125 Wagen , gezogen mit nur einer Lok.
Auf der Strasse gibt es ebenfalls Aussergewöhnliches, einigermassen verwundert weichen wir zum äussersten Strassenrand als uns Fahrzeugkonvois entgegen kommen, die ganze Fertighäuser mitführen.










Und weiter gleiten oder rumpeln wir durch die unendliche Landschaft, verschwinden ab und zu in Staubwolken, geniessen den Sonnenschein, der Schnee in den Wäldern wird langsam weniger, das Eis auf den Seen sichtbar dünner, an den Wegrändern spriessen und blühen  schon einige Sträucher und abends müssen wir bereits die Mückengitter ziehen!









In Baie Comeau stehen wir auf einem Parkplatz an der Flaniermeile mit wunderschöner Aussicht auf den St. Lorenzstrom – Nachteil, der Parkplatz wird bis spätabends rege genutzt von Sportwagenfahrern etc. und obwohl wir noch eine Nacht bleiben könnten, werden wir verzichten und vielleicht weiter Richtung Quebec doch noch einen schon geöffneten Campingplatz finden!
Mit lieben Grüssen
Jeannette und Fredi
 



 
 

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