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Dienstag, 28. Mai 2013

                   Guelph - Sudbury - Sault St. Marie - Thunder Bay


 
Nach den Niagarafällen, verzichten wir auf einen Abstecher um die Ecke in die USA, ua wollen wir die 180 Tage Gültigkeit unserer Visa noch nicht antasten. Also führt der Weg nordwärts Richtung Sudbury, vorbei an Guelph wo wir Ella und Georg Bubenik besuchen.

Ella und ich sind ehemalige Kurskolleginnen und nun sind wir an der Reihe uns zu erinnern und alte Anekdoten aufzufrischen…











Ganz in der Nähe ist Mennoniten Gebiet, Mennoniten betreiben hauptsächlich Landwirtschaft zum Teil noch wie vor 100 Jahren,



verzichten auf Elektrizität und andere Errungenschaften, Fortbewegungsmittel, die Schilder am Strassenrand deuten darauf hin, sind Pferdewagen. Die konservative Haltung der Mennoniten mag mancherorts belächelt werden, ihre Erzeugnisse jedoch werden sehr geschätzt. Wie wir die„Kissing-Bridge“ finden, die letzte der ursprünglich um 1880 gebauten gedeckten Brücken trifft fast gleichzeitig ein Pferdefuhrwerk ein, die Pferde werden ausgespannt, die Frauen verschwinden und die Männer und Buben steigen zum und in den Fluss und werfen ihre Angelruten aus.

 
  Es wirkt geradezu idyllisch, zudem ist schönes Wetter und die Temperaturen schon fast sommerlich – und dies weckt leider auch schon die black flies (Mücken).

Die Nacht bringt ein kräftiges Gewitter und der nächste Tag ist nass und kalt – gerade richtig um in Sudbury der „ Nickel City“ Dynamic Earth zu besuchen. 85 % der Weltnickelproduktion stammen aus Sudbury. Die Erzvorkommen sind entweder vulkanischen Ursprungs oder gehen auf einen Meteoriteneinschlag zurück. Seit Ende des 19Jh.wird nebst Nickel Kupfer abgebaut sowie Kobalt, Gold, Silber, Eisen und Platin gewonnen.   



Mit Steinschlaghelmen versehen werden wir in ehemalige Minengänge geführt und hören und sehen Geschichten der damaligen Arbeitsbedingungen.
Neben der Cafeteria wird in Multivisionsdarbietungen berichtet über: die Entwicklung und heutigen Methoden der Rohstoffgewinnung, sowie die Anstrengungen die unternommen wurden und immer noch werden, die bis  in die 70iger Jahre als Schlackenhalde verschrieenen Stadt in eine grüne und saubere Oase zu verwandeln. Die Schlacken werden jetzt weiter weg jedoch immer noch sichtbar aufgeschichtet und der so entstandene Berg wird wohl dereinst zum Skifahren genutzt.
Der Regen dauert an zudem ist es kalt und unfreundlich ( Aussentemperatur am Morgen: 1°), so bleiben wir auf dem Rastplatz und verbraten den Tag mit lesen, Fotos schichten und Blog vorbereiten. Das ins Netz setzen dauert trotzdem eine Ewigkeit, die Verbindung ist wieder extrem langsam oder steigt aus, sodass ich dabei eine Überdosis Coffein erwische und nun darnach trachte für ein nächstes (dieses) Mal andere Methoden anzuwenden.

In Sault St. Marie wollen wir die vom Reiseführer angepriesene Super Einkaufs Mall aufsuchen, zwar finde ich endlich Ersatz für meine abhanden gekommenen Turnschuhe und muss fortan nicht mehr in den Crogs durch die Pfützen zirkeln, aber sonst enttäuscht der Ort: zu viele „Lumpe“Läden (Kleider), Schmuck - und  Fast Food Stände und im Wal-Mart gibt’s nicht mal unsere Lieblingsguetzli!. Dafür sind wir hier wieder einmal hart an der US Grenze und neu an den Gestaden des Lake Superieur der mit seiner Oberfläche von 82'100 km2 (=926 mal grösser als der Zürichsee) bei diesen Zahlen sind die 785 km zum angestrebten Thunder Bay ein Katzensprung.     


Endlich scheint wieder einmal die Sonne, im goldenen Abendlicht strahlen jetzt blühende Sträucher und die Bäume in sämtlichen Grüntönen aus den Wäldern, die Sonnenstrahlen nehmen noch ein Bad im sich kräuselnden See und wie wir so geniesserisch dahinrollen, sehen wir den Elch, der kaum 2 Meter neben der Strasse Wasser aus einer Pfütze schlürft. Zu guterletzt scheint auch noch der Vollmond über unserm Übernachtungsplatz am Waldrand.
Würde man alle Sehenswürdigkeiten und Trecks entlang des TCH (Trans Canadien Highway) besuchen, bräuchte dies wahrscheinlich Jahre, so picken wir uns nur ab und zu etwas heraus: wie die Felsmalereien in Agawa einer heiligen Stätte der Ojibwe Indianer; der senkrechte Fels erhebt sich am Seeufer und ist nicht ganz ungefährlich zu erreichen.

 
Die Wanderrouten in den Nationalpark währen ebenfalls verlockend, sie sind recht gut beschrieben und ausgeschildert Dauer von einer Stunde bis zu Trecks von mehreren Tagen. Wir wählen einen 6 km Trail entlang des Pinguisibi (Ojibwe Name für: Fluss des feinen weissen Sandes) der Pfad führt durch den Wald entlang des Flusses, dieser tost
über Stromschnellen, zwängt sich durch Schluchten und fliesst dazwischen träge dahin.  Der Weg ist mal steinig und Wurzeln durchsetzt, mal sumpfig und nass -    

ein richtiges Testgelände für Fredis neue Knie und er ist sehr zufrieden und fühlt sich Welten besser wie vor 9 Monaten. Wir kehren trotzdem etwas früher um, einfach weil an eine Stelle entweder Kanu oder Badehosen nützlich gewesen wären!
Unser Übernachtungsplatz° auf 400 m üM hinter einer unscheinbaren Seitenstrasse, Aussentemperatur heute Morgen um 8 h 0.5°……



Wie wir so langsam ans Aufbrechen denken um die letzten 150 km bis Thunder Bay unter die Räder zu nehmen bekommen wir Besuch: Larry und Cindy haben den Camper durch die Bäume gesehen, möchten wohl sehen wer sich an ihrem See eingenistet hat und zeigen uns die frischen Elch und Bärenspuren  rund um den Camper –
offensichtlich hatten wir während der Nacht Besuch!  Nach dem anfänglichen Woher und Wohin werden wir eingeladen zu Kaffee und Kuchen in ihre Cabin (so werden die Blockhäuser in dieser Gegend  genannt).  Nebst dem Wohnhaus gibt es weitere kleine Gebäude wie Toilette, GästeHaus, Schuppen für Werkzeuge, Holz etc. eine Sauna steht etwas abseits am See. Larry lebt das ganze Jahr hier, fliessendes Wasser gibt es jedoch nur in den Sommermonaten im Winter muss er es Kübelweise aus Eislöchern im See holen dem Lake Nishin an dem er einziger Hausbesitzer ist – das Anwesen ist absolut idyllisch und entspricht den Fantasien von Aufenthaltsorten in der Weiten Kanadas........

.......... uns zieht es trotzdem weiter,  nach Thunder Bay ist Winnipeg das nächste Ziel....
Bis dann, mit lieben Grüssen und besten Wünschen für besseres Wetter!

Jeannette & Fredi

Freitag, 24. Mai 2013

Am St. Lorenz Strom


Baie Comeau - Quebec - Montreal - Toronto - Niagara Fälle



Nach der beschriebenen unruhigen Nacht in Baie Comeau flüchten wir erstmal zu Tim Horton: Kaffee ist gut das mit dem Internet immer noch so eine Sache v.a. Karten wollen nicht wie ich! Also weiter Strom aufwärts, wenn möglich mit Blick aufs Wasser um eine auftauchende Walflosse oder Fontäne nicht zu verpassen.
Die Suche nach einem Campingplatz verläuft buchstäblich im Sand wir landen auf einer Düne und fahren uns gleich fest für
die Nacht.   




 
 

In Tadoussac erwägen wir entlang des Saguenay Fjords zu fahren da stehen wir unvermittelt in der Wartespur vor der Fähre über den Fjord, die offizielle Verbindung der Route 138.
Im Weiterfahren denken wir noch, dass der Schnee nun endgültig hinter uns liegt, überall blüht es, aus den Wäldern sticht mehr und mehr die hellgrüne Farbe hervor doch, schon um die nächste Ecke lacht uns ein eisbedeckter See entgegen und die Schneeflecken an geschützten Stellen strecken uns die Zunge raus!
 
 
Zur Kaffeezeit lockt uns ein am Flussufer liegendes Hotel Restaurant: in breitestem einheimischen Französisch erklärt uns die freundliche Empfangsdame, dass das Restaurant erst demnächst öffne, bietet uns jedoch trotzdem Kaffee an: frisch gemahlen nach Grossmutterart – quelle differance – wir dürfen im  gemütlichen Wintergarten am Flussufer Platz nehmen und erhalten erst noch den Code fürs WiFi, damit  die Gelegenheit div. Schulden zu begleichen!
Langsam kommen wir in bewohntere Gebiete – und landen neben den rastenden Schneegänsen am Flussufer




in St. Anne de Beaupré auf dem Parkplatz für Wohnmobile gleich neben der Basilika einem der ältesten Pilgerzentren Nordamerikas, ein Wallfahrtsort ähnlich wie Einsiedeln nur dass hier, seit über 350 Jahren statt der schwarzen Madonna die heilige Anna ( Jesu Grossmutter)  verehrt wird. 





der Innenraum wirkt sehr hoch und ist erstaunlich hell,

 hier gefallen mir auch die verschiedenen Mosaikarbeiten.

Der Pieta einer exakten Replik jener im Petersdom, fehlt hier jedoch der Geist von Michelangelo.
Im Museum ist  ein Grossteil der heiligen Anna gewidmet, in Bildern wird über ihr Leben erzählt, wie es scheint so beschrieben in den Apokryphen - möglicherweise sind es auch Legenden, jedenfalls für Grossmütter ansprechene Geschichten, denn als solche wird sie auch von gewissen Indianerstämmen verehrt.





Am nächsten Tag geht’s weiter nach Quebec, auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz kurven wir Stadtrundfahrt mässig durch die Strassen eh wir im alten Hafen einen Langzeitparkplatz ergarttern und somit auch für die Nacht ausgeorgt haben.
Zu Fuss geht’s denn durch die alten Gassen mit französischem Flair mit vielen Souvenierläden, Galerien, Strassenmusikanten und Strassencafés





 
 

 
vorbei am Schloss






 hinauf zum höchsten Punkt der Stadt,




der Festung, die jedoch nur geführt besucht werden kann: also bewundern wir die Aussicht,



die grossen und kleinen Jungs die alten Kanonen, Geschütze, Waffen etc (darunter sogar ein schweizer Bajonett) und erfahren Details aus der kanadischen Geschichte.





Nach Quebec geht’s zuerst auf Nebenstrassen Richtung Montreal weiter eh wir, nicht  ganz dem Nüvi gehorchend, irgendwo auf einen Campingplatz stossen und wieder einmal ohne Rücksicht auf eventuelle Wasserknappheit, abwaschen, duschen und die Reservoirs füllen können.
Etwas ausserhalb Montreal besuchen wir Jürg und Miriam Seeger, Jürg ist der Bruder von Maya einer Nachbarin und lebt schon seit Jahr(zehnten) in Kanada, zudem haben Jürg und Fredi vor noch mehr Jahren, die gleiche Lehre in derselben Firma absolviert - und erinnern sich nun gemeinsam an vergangene Zeiten und vieles andere. Ein Glück auch, dass die Beiden beim inspizieren unseres Fahrzeugs die 3 cm lange Schraube im linken Vorderreifen entdecken und den Schaden dank Jürg bestens ausgerüsteter Werkstatt  gleich an Ort und Stelle beheben können.Und ich darf den mittlerweile prallgefüllten Wäschesack Waschmaschine und Tumbler übergeben. So verlassen wir bestens versorgt und frisch gestärkt St. Lazare mit der Absicht noch nach Montreal hinein zu fahren, weil wir jedoch die Auffahrt nach Ottawa erwischen lassen wir Montreal hinter uns liegen. Vor Ottawa geraten wir in den Feierabendverkehr und nehmen kurzerhand eine Abzweigung über Land Kursrichtung Ontariosee. Die Strecke ist zeitweise etwas kurvig aber trotzdem erholsam,



vorbei an blühenden Fliederbüschen, Apfel- und anderen Bäumen, schottisch klingenden Ortstafeln
Nach Kingston am Ontario See möchten wir eigentlich nach Rochester, der Heimatstadt von Sally, am andern Ufer rüber winken –
keine Chance, es ist wie am schwäbischen Meer, da ist nur Wasser zu sehen!
 
So langsam sollten wir uns an die andersartigen Dimensionen gewöhnen!

 



Eine Gelegenheit dazu bietet sich in Toronto wo wir den CN Tower anpeilen, um 10 Uhr ist die Welt noch in Ordnung und so finden wir ohne Probleme direkt darunter einen Parkplatz, darnach allerdings müssen wir trotzdem Schlange stehen um anstatt über ca. 7700 Treppenstufen die 351m zur Restaurant Plattform oder die 447m zum Skypod zu überwinden. Zwischen den Plattformen könnte man sich dem Nervenkitzel aussetzen und gekleidet in feuerrote Overalls und angeseilt einen Spatziergang an der äussersten Kante in frischer Luft unternehmen - das Gefühl, wahrscheinlich vergleichbar mit Abseilen...
Die Aussicht aus dieser Höhe sozusagen aus der Vogel Perspektive ist natürlich fantastisch.
Die Autobahnen mit den "Spielzugautos", die im See verstreuten Inseln,
der Hafen mit all den Schiffen die Hochhäuser, an denen wir
wir vorher hinaufgestaunt hatten, erscheinen geradezu winzig.
Die Flugzeuge im nahegelegenen Flughafen starten und landen wie von Fäden geleitet,
lautlos hinter den dicken Glasfenstern.
Ein letzter Blick zurück und wir brechen auf zu neuen Gewässern!
 

Den Niagara Fällen









Kanada Seite
 
USA Seite

Ein riesen Schauspiel, welches haufenweise  Schaulustige anzieht und so tummeln sich auch nach Sonnenuntergang noch reinste Völkerwanderungen aus aller Herren Länder 




 
Wie wir uns auf dem Parkplatz in unsern Camper zurückziehen, herrscht noch lange keine Ruhe und um 4 Uhr früh erwachen wir schon wieder – die Putzmaschine ist im Einsatz.
 
 
Morgens um 6 Uhr ist die Welt dafür noch in Ordnung, die Fälle fliessen noch, die kanadische Seite allerdings hüllt sich in Dunst




und im Gegensatz zum Abend ist wenig Fussvolk unterwegs    




Putzequipen   
Frühturner mi IPad und vereinzelte Jogger
Putzequipen
 

  Gärtner