Tampa – Savannah –
Charleston – Tampa - Greenville –
Memphis – Nashville – Smoky Mountains – Blue Ridge Parkway – Skyline Drive im Shenandoah
NP
Nachdem wir 2 Monate durch Florida gezogen sind, viel
Interessantes sahen und mit sommerlichen Tagen überwinterten, spüren wir doch irgendwie
den Frühling. Die Snowbirds müssen wieder nach Norden. Das einzige was mich
noch bremst ist ein Problem im Kühlsystem des Camper Dieselmotors, er verliert
Kühlflüssigkeit und ich kann die undichte Stelle nicht finden. Nach der Druckprüfung
in der Garage war während ½ h kein Druckabfall messbar, was ist da nicht in
Ordnung? Nachdem ich das Problem mit meiner Home Base LARAG in Wil per e-mail kommuniziert
hatte und der Experte mir riet die Verschlussschraube am Zylinderkopf zu prüfen
war mir klar, ich muss zum „mechen“ unters
Auto.
Am Sonntagmorgen auf dem The Home Depot Parkplatz in
Spring Hill in den Blaumann rein und unter die Karre, hm… den Camper.
Tatsächlich sah ich grüne Tropfen der Kühlflüssigkeit an
der Fz Struktur. Doch die Quelle konnte ich nicht lokalisieren. Ich entschied mich,50
m zurück zur Mercedes Benz Werkstatt nach Tampa zu fahren und diese
Entscheidung war richtig, wie sich herausstellte. Schon nach ca. 2O m hatte ich
Kühlwasseralarm auf dem Armaturenbildschirm. Was ist da los, warum wird die
Leckage zunehmend grösser, löst sich die Verschlussschraube selbstständig? Beim
2. Kühlwasseralarm vergesse ich sogar das Kratzen am Kopf, denn das schaut übel
aus, wieder fehlt ein halber Liter. Erreiche ich die Garage überhaupt noch? Weiterfahren
mit wechselndem Blick vom Hyw zum Armaturenbrett und zurück, immer mit dem
Zusammenbruch der Kühlung rechnend. Um 16:30 h erreichen wir die Werkstatt ohne
Motorausfall, krass! Wir stellen auf dem
Areal bei Mercedes Benz Tampa ab und lassen es Montagmorgen werden.
Ich bin der
erste Kunde und werde von einem Teammitglied von Mike Nankowitch betreut der
mich schon bei der Ersten Reparatur gut bedient hatte. Vorerst passiert gar
nichts mehr, darum warten wir in der der Lobby mit lesen und Blog bearbeiten
und Cappuccino à discretion.
Der Camper
steht in der Werkstatt mit offener Motorhaube. Mike orientiert mich über den
Stand der Analyse in der Werkstatt. Der Luftfilter ist abgedeckt und man
erkennt Resten der Kühlflüssigkeit auf dem Motorgehäuse. Die undichte Stelle befindet
sich nicht unten, sie muss im oberen teil des Motorblocks liegen. Mike erklärt
dass die Reparatur möglicherweise mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, weil ein Ersatzteil
aus Deutschland notwendig sei. Während im Hintergrund die Reparatur organisiert
wird entwickelt sich ein Gespräch mit einem Amerikaner, und Vietnamveteranen, der aus Alaska in den tiefen
Süden kam und nun einen Mechaniker braucht weil er aus einem grün gefärbten
Zapfhahn 12 Gallonen Benzin in seinen Mercedes Sprinter amerikanischer
Ausführung tankte. Unter vielem Anderem erklärte er mir dass sie, die Army den Vietnamkrieg
nicht verloren hätten. Meine Antwort war hmmmm… er hat sie akzeptiert.
Mike zeigt mir
das Resultat der vier Stunden dauernden Analyse, den Reparatur Kostenvoranschlag,
sauber ausgedruckt Format Q4.
Blatt 1: Titelblatt,
die Eignungsprüfung & Bearbeitungsplan
Blatt 2: Eine
ungewöhnliche Wartungspflicht Zustimmung.
Blatt
3: Kundenauftrag; Empfohlene Reparatur mit Kostenvoranschlag,
wobei die
Auflistung mit $ 690.50 abschliesst.
Keine Frage,
sehr sauber ausgeführt doch dieser Prozess zeigt die Meinung in diesem Land,
das mit einigen Seiten bedrucktem Papiers die Probleme schon im Griff sind.
Diese Erfahrung hatte ich bereits vor ca. 30 Jahren, als ich hier in den USA
geschäftlich unterwegs war. Es hat sich nichts geändert.
Dass der
Fehler nun gefunden wurde beruhigt mich, obwohl der Ausfall an dieser Stelle
unüblich erscheint und die Reparatur Kosten hoch voranschlagt wurden. Es hilft
alles nichts wir müssen warten bis das Ersatzteil aus Germanien durch FEDEX
geliefert wird und wir mit einem zuverlässig funktionierenden Camper wieder
weiterziehen können.
Und dann
beginnt eine unendliche Geschichte.
Um 14:00 h fahren
wir mit dem Ersatzwagen, einem 250 Mercedes
der C Klasse sportlich nach St. Petersburg FL, geil. In der Nähe vom Dali
Museum finden wir ein Motel und beschliessen den sehr aktiven Tag.
Am Morgen nach
dem Frühstück, Banane und Orangensaft verlassen wir das etwas schmuddelige 60 $
Motel und tauchen ein ins Dali Museum.
Dali ist mir
ein Begriff als berühmten Künstler. Mit seinen Werken befasste ich mich noch nicht
im Detail diese Dali Sammlung, es soll die Weltgrösste sein, interessiert mich
sehr.
Salvador Dali
war Maler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner, erklärt mir
seine Biographie in der Lobby des Museums. Als einer der Hauptvertreter des
Surrealismus zählte er zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Um das
Jahr 1929 hatte Dali seinen persönlichen Stil und sein Genre gefunden, die Welt
des Unbewussten, die in Träumen erscheint. Schmelzende Uhren, brennende
Giraffen und Krücken wurden ein Erkennungsmerkmal.
Der 2.
Weltkrieg aus seiner Sicht
Seine Schwester
Im Garten ein
Teil seines legendären Schnurrbartes
Hochwasserkatastrophe
in Barcelona
Die graphische
Antwort zur Entdeckung der DNA „……. „
Physikalische
Prozesse, Schwerelosigkeit
Nach diesem intensiven
St. Petersburger Museumstag sind wir ziemlich geschafft und müde. Ich habe unglaublich
viel erlebt und gelernt. Dali hat wirklich ganz tolle Werke geschaffen, und die
meisten haben mir gefallen. Ich gehe mehrmals durch diese Sammlung und sehe beim
gleichen Bild immer wieder neue Details, es ist schlicht genial!
Nein, mit diesem Taucher Roll`s sind wir nicht zurück zum
Hotel Comfort Inn in St. Petersburg gefahren, wo wir uns 3 Tage aufhalten um Hausaufgeben
abzuarbeiten.
Bei Mercedes Benz erklärt uns Mike vor dem Weekend, dass leider noch nicht
alle Teile eingetroffen seien, bis Dienstag aber verfügbar wären. Meine Frage
wegen der auflaufenden Kosten des Ersatzwagens konterte er mit Antwort:“ Das
ist ein Courtesy Car, ein Gefälligkeitsfahrzeug ohne Kosten“. Mega cool, darum entschliessen wir uns über das
Wochenende nach Savannah in den Norden nach Georgia zu fahren. Durch ebenes
Kulturland mit Zitrusfrüchte Anbau erreichen wir Savannah in Georgia.
Am
Abend sitzen wir im Socilal Club, essen einheimisch und werden von den
Missionary Blues kräftig betont.
Zum Dessert versuche ich: Brownies mit Bacon,
ungewöhnlich, war aber gar nicht schlecht!
Savannah ist eine der schönsten Städte der US
Ostküste. Ihr historischer Kern reflektiert Architektur und Atmosphäre des
alten Südens. Die geometrische Anlage der Stadt erinnert bereits an das
schachbrettartige Gittermuster, das auch für viele später gegründete
amerikanische Städte so charakteristisch ist.
Es ist schön wieder einmal eine Kirche betreten zu
können, denn die meisten sind geschlossen.
Die Baumwollbörse in Savannah
Der Hafen in Savannah
Nun sind wir in South Carolina
Nutzholzwald, denn diese parallel verlaufenden „Waldwege“
sind ziemlich sicher nicht zum wandern angelegt.
Durch grosse Nutzholz Plantagen in South Carolina
kehren wir zurück und erreichen am Montagabend Mercedes Benz Tampa. Die
Ersatzteile sind aber immer noch nicht da,
Sch….uger! Mike versichert mir dem Problem persönlich nachzugehen und verspricht,
uns in den nächsten Tagen telefonisch über den neusten Stand zu informieren.
Wir machen uns auf nach Downtown in das
interessanteste Viertel von Tampa, das kubanisch geprägte Ybor City.
Raucher haben es auch in Florida, wie in den gesamten
USA nicht gerade leicht doch hier ticken die Uhren anders. In Ybor City werden noch
Zigarren in Handarbeit hergestellt und können öffentlich geraucht werden.
Darum breche ich mein Nichtraucherdasein nach 35
Jahren und erstehe für 8 Dollar eine dunkle Churchill die ich sogleich im kubanischen
Lokal anbrenne und schmauche.
Bei Kubanischer Musik und 2 Expressi geniesse ich die
Situation in Ybor City.
Ob Jeannette denn zuckersüssen Pina Colada auch geniesst?
Am
Abend essen wir beim Griechen, ein wirklich gelungener Tag.
Von Mike erfahren wir, dass das Ersatzteil immer noch
ausstehe und wahrscheinlich die Bestellung in Deutschland irgendwo
untergegangen sei, mehr wisse er ev. am nächsten Tag nach einem Meeting mit
Landesverantwortlichen von MB. Für uns eine völlig unglaubliche und
unüberblickbare Situation, also fahren wir am nächsten Tag um die Mittagszeit
bei MB in Tampa vor und treffen Mike, der sich nachdrücklich entschuldigt und
bestätigt, das Teil sei infolge von Kommunikationsproblemen in Deutschland noch
nicht verschickt worden, müsste aber zwingend Anfang der nächsten Woche
eintreffen. Mercedes Benz Germany würde die Ersatzteile gratis ersetzen und er
Mike wolle sich dafür einsetzen, das sie sich auch an unseren Hotelauslagen
beteiligen würden.
Eine
völlig unglaubliche Situation und obwohl die neueste Information gut klingt,
wissen wir nicht wie es weitergeht, aller Ärger und die dafür eingesetzte Energie
wären für die Füchse, wir können nur warten – oder was soll es doch noch nach
Charleston fahren…
Charleston ist mit seinen gepflegten Wohnstrassen,
Kirchtürmen, schattigen Alleen, und der historischen Old Town die attraktivste
Mittelstadt der gesamten USA. Erste schottische und englische Siedler gründeten
eine Siedlung am Ufer des Ashley Rivers, an der Stelle des heutigen Charles
Town Landing Park. Sie entwickelte sich zu einer der wichtigsten Städte der
britischen Kolonien. Reis, Baumwolle und Indigo waren die Hauptstützen ihrer
Wirtschaft, der britischen Kolonie Carolina.
Die Old Town nimmt uns sogleich in Besitz, im Visitor
Center erkundigen wir uns nach Übernachtungsmöglichkeiten und lassen uns wir
uns in einem Bed & Breakfast, an der 4 Unity Alley, www.unitybb.com
einquartieren.
Unser Wohnzimmer
mit rustikalem Doppelbett.
Ein erster Erkundungs-Stadtrundgang zeigt Interessantes.
Eine in den USA immer beliebter werdende Bar für hohe
Ansprüche. Hier werden teure Zigarren
geraucht und gute Weine getrunken.
Das Eingangstor mit Garage Einfahrt in einem
umgebauten, ehemaligen Lagerhaus,
mit wachsamen Tor Löwen.
Zuerst sehen wir uns das Sklaven Museum in Charleston
an.
Europäische und amerikanische Sklavenhändler handelten
mit mehr als 12 Millionen farbigen Menschen, vor allem Schwarzen. Charleston
war der wichtigste Sklaven-Handelsplatz für Schwarze aus Afrika und später
schwarze Amerikaner. Zuerst wurden die Sklaven auf öffentlichen Plätzen
versteigert. Als dann ethische Skrupel entstanden zog man sich in die Halle
zurück. Heute ist darin das Old Slave Market Museum untergebracht.
Die
Versteigerung wurde öffentlich ausgeschrieben. 40 Sklavenmärkte befanden sich
entlang der Queen Street
In diesem Geschäft waren Trader, Sklaven und Käufer aktiv,
die einen unfreiwillig als gefangene
Ware.
Die Sklaven kannten ihren Preis. Aus folgender Liste
können die Richtpreise eines menschlichen Wesens entnommen werden.
So sah der Fuss-Schmuck dieser schwarzen Menschen aus.
Man kann über diesen Zeitabschnitt unserer Geschichte noch lange schreiben oder
philosophieren und erkennt immer wieder unsere menschlichen Charaktere, dass
sich beispielsweise ein befreiter Sklave einen Sklaven selber einen Sklaven
hält. Zum Schluss noch eine Interessante Statistik
Um 1860 besassen 3 % weisser Bürger von South Carolina
95 % der versklavten Bevölkerung.
Um 1860 waren 57 % der Bevölkerung von South Caroline
versklavte Schwarze.
8 von 15 Amerikanern die mehr als 500 Sklaven besassen
lebten in South Carolina.
Diese Zahlen machen mich schwindlig denn sie zeigen
hier eine sehr fragliche Missverteilung die auch in unsere Zeit reflektiert, die
Mechanik des Kapitalismus wiederholt sich immer wieder
Die St. Michaels Kirche ist eine der vielen hier in
Charleston der sogenannten heiligen Stadt.
Daneben
steht ein schöner, interessanter Friedhof.
Fort Sumter liegt in beherrschender Position auf einer
Insel mitten im Charleston Harbor, der emeinsamen Mündung von Ashley und
Cooper River in den Atlantik. Hier fiel der erste Schuss im Sezession Krieg,
nachdem die Besatzung der Festung sich geweigert hatte den neu ausgerufenen
Konföderierten Staaten von Amerika das Fort zu übergeben. Der 34 stündige
Artilleriebeschuss durch benachbarte Festlandfestungen u.a. Fort Moultier
führte zur Kapitulation der Unionsbesatzung.
Wir schiffen im Hafen ein zum Fort Sumter.
Unser Schiff war einiges kleiner als dieses.
Wir passieren diese eindrückliche Cooper River Brücke,
vorbei an dem Flugzeugträger US Yorktown, Altmetall
aus dem World War II,
und legen auf Fort Sumter an. Im Hintergrund
unsere Barke.
Das war sicher das falsche Argument um sich gegen die
Attacken der Südstaaten zu behaupten.
Wäre wahrscheinlich auch Jeannettes Antwort.
Wir schlendern durch die Altstadt
zur griechischen Kirche
durch Strassen
zur Hugenotten Kirche.
Am Abend lassen den ereignisreichen Tag mit einem
guten Essen ausklingen.
Am Sonntagmorgen
entdecken wir Charleston Old Town.
Das könnten Kirschenblühten sein.
Vorbei an blühenden Bäumen erreichen wir die
Teeplantage. Diese Teeplantage ist der einzige Anbauort von Tee in ganz USA.
Das
Erntegerät fährt durch die Plantage in den
Mit diesem Gerät werden die Teeblätter geerntet.
Danach werden die Blätter sortiert, zerkleinert,
fermentiert und getrocknet. Mit speziellen Prozessen werden die verschiedenen
Teesorten entwickelt die von Teeschmeckern am Schluss nach Aroma abgestimmt
werden.
In
diesem Gewächshaus werden neue Teepflanzen gezogen. Nach 6 Monaten sind sie
entwickelt und können auf der Plantage ausgesetzt werden.
Dieses Teebuschwerk kann ein Alter von 600 Jahren
erreichen, ist doch erstaunlich.
Die Plantage Drayton Hall ist eine ehemalige
Reisplantage. Das Hauptgebäude gilt als prächtiges Beispiel der früheren
Kolonialarchitektur zumal die Baute seit ihrer Errichtung fast unverändert
blieb.
Der Gesellschaftssaal.
Der Aufgang zum Obergeschoss
Der VIP-Saal.
Ein Betriebsgebäude.
Von der Terrasse im Obergeschoss ein wunderschöner
Ausblick,
Es wird langsam Abend und die Magnoliaplantage mit den
Sklaven Quartieren liegen ein paar Meilen weiter südlich am Weg.
Das Herrenhaus wurde im Sezessionskrieg zerstört und
nach alten Plänen wieder rekonstruiert.
In diesen 2 Behausungen hat eine befreite treugebliebene
schwarze Familie 18 Kinder grossgezogen.
Mit Zeitungen um 1926 vor der Depression wurden die
Wände Isoliert
Am Montagabend ca. 16:00 h wir sind ca. 200 m vor
Tampa telefoniert Mike und meldet dass das letzte Ersatzteil endlich im Hause sei
und die Reparatur durchgeführt werde. Da kommt Freude doch auf, darum nutze ich
die Speed Limit mit meinem Zweihundertfünfziger voll aus. Wir treffen am 18:30
h in bei Mercedes Benz Tampa ein und sind wieder back home, symply nice.
Am Tag darauf schliessen wir das Kapitel der
unendlichen Geschichte ab indem mir Mike die Abrechnung der Reparaturkosten
übergibt.
Das sind die
ausgetauschten Teile! Wo das Leck wirklich war wird in Deutschland abgeklärt!
Nun ziehen die Snow Birds Richtung Norden.
Dabei schliesse ich den Teil 1. Die Fortsetzung, den 2. Teil übermittle ich demnächst.
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