Montevideo – Paranagua – Santos – Rio de Janeiro – Vitoria – Dakar
Auf dem Camp Ground Paraiso Suizo bei Silva und Heinz wettern wir ab und hoffen dass die Grande Buenos Aires nicht noch mehr Verspätung, wegen des schlechten Wetters bunkert.
Wir nutzen die Wartezeit und rüsten den Camper innen und außen reisefertig. Die Fragen ob die Gasflaschen leer sein müssen, der Diesel Tank nur maximal 1/4 voll, der Camper überall sauber und die Bikes und Kisten auf dem Dach im Camper verstaut, lassen wir offen. Doch die Zeit bleibt nicht stehen, den eben trifft ein E-Mail vom Seabridge-Agent aus Montevideo ein und bestätigt den Einschiffungstermin auf der Grande Buenos Aires für Montag den 31. November 2016.
Am letzten Sonntagnachmittag unternehmen wir eine Bik-Tour zur Küste.
Dieses Wegstück zum Strand…….
……..sollte besser nicht benutzt werden,
weil der Ozean an der Küste nagt und sie abträgt.
Uruguay, die Zeit war schön.
Doch es hilft alles nichts, der Montagmorgen kommt und mit ihm der Abschied von Südamerika. Das ist das Ende unserer Panamericana. Wir verabschieden uns und rollen traurig nach Montevideo. Am Montagmorgen sind wir nicht allein auf der Straße. Der vorgegebene Treffzeitpunkt im Hafen auf dem Buquebus Parkplatz ist nicht mehr erreichbar, darum fahren wir direkt zum Hafen. Die Grande Buenos Aires unser Standplatz für die nächsten 4 Wochen liegt schon fest an der Pier.
Wir erkundigen uns bei einem Crew-Mitglied wo die Agentin von Seabridge zu finden sei. Er verlangt ohne eine Antwort, die Tickets, die Pässe und die Gelbfieberausweise und schon sind wir gut parkiert im Schiff verladen. Das war zu einfach!
Unser Gepäck schaffen wir auf Zimmer 1213 wo uns Antonio mit den Örtlichkeiten im Schiff vertraut macht. Dann unternehmen wir einen gemütlichen Rundgang. Unsere Gemütlichkeit ist von kurzer Dauer. Socorro die Agentin von Seabridge sucht und findet uns. Wir werden zum Buquebus Parkplatz zurückgeschickt.
Nun stehen wir hier mit all unseren Reisedokumenten, warten über eine Stunde auf Socorro, die uns dann weiter zur Migration und Aduana begleitet.
Hier nehmen sie es sehr genau. Der Camper wird mit einer High-Tech Anlage überprüft Doch weder Röntgen, Infrarot noch andere Analysesysteme zeigen spezielle Signale. Zurück bei der Aduana lässt es sich eine gut beleibte Beamtin nicht nehmen unseren Camper von innen zu mustern. Darauf gibt sie ihr o.k. und somit haben wir uns zum letzten Mal in Südamerika aus einem Staat, eben Uruguay, abgemeldet.
Zum Ende schaffen wir es noch zum Mittagessen aufs Schiff, wo Antonio leckere italienische Spezialitäten bereit stellt.
Wir richten uns das Zimmer für die nächsten vier Wochen ein und haben einen der letzten wichtigen Meilensteine zuverlässig erreicht Wir sind auf dem Schiff das uns nach Hause bringt. Seltsam, was bedeutet nach Hause - zu Hause?
Im Hafen sind die Jungs immer noch sehr aktiv am Container stapeln .
Die Ocean Diamond wird von Schleppern vom Pier weggezogen.
Wohin führt die Reise des Quark Expeditions Bootes? Diese Frage interessiert mich. Bin ich schon wieder unterwegs zu fremden Horizonten?
Um 18 h wird in der Offiziersmesse das Dinner serviert.
Antonio der Oberkellner ist aktiv.
Es wir Abend, die Ruhe kehrt auf der Vesel ein.
Die Grande Buenos Aires verlässt in der Nacht den Hafen von Montevideo. Ich erwache um 3h, höre das leise Brummen des Diesels und fühle das Gieren des Schiffs. Wir sind auf dem Atlantik. Kurze Kontrolle der GPS Geräte. Das Schiff läuft 16.12 kn => 30 km/h schnell mit östlichem Kurs. Alles im grünen Bereich und zurück in die Bettkiste.
Es ist ein stark nebliger Morgen. Der Sound des Signalhorns erklingt in regelmäßiger Folge. Paranagua die wichtigste Hafenstadt für das Einzugsgebiet der Großstadt Curitiba ist unser nächstes Ziel. Der Track führt im Abstand von ca. 50 km entlang der brasilianischen Küste nach Nordosten. Nach 4 Tagen und 796 nmi => 1475 km erreichen wir Paranagua in der Nacht.
Die Häfen sehen am Tag alle etwa ähnlich aus.
Auch in Paranagua werden nochmals Container zugeladen.
Erstaunlich diese Jungs auf den Krananlagen mit ihren schweren Greifern. Cool klinken sie von oben den Container ein um ihn in rund 20 s auf dem Deck auch bei Wind präzis zu platzieren. Nach dem Abstellen wird er mit vier oder acht Klinkenkörpern durch sein Eigengewicht verriegelt. Wie das Öffnen der Klinkenkörper beim Entladen funktioniert weiß ich noch nicht!
Die großen Container-Schiffe sind in den engen Hafenkanälen langsam und nicht steuerbar. Sie werden von Schlepp-Booten entsprechend den Anweisungen des Lotsen manövriert und bewegt. Das wird uns demnächst auch passieren.
He Kapitä,n wird die Einfahrrampe korrekt geschlossen?
Nach einer Viertelstunde Windenarbeit ist die ca. 25 Tonnen schwere Einfahrrampe oben und unten gesichert.
Nun wird auch die Grande Buenos Aires vom Pier weggezogen und vom Lotsen durch die enge Hafenausfahrt gelotst.
Es wird sichtbar Gas gegeben!
Mit der richtigen Beflaggung steuern wir den nächsten Hafen an.
Brasiliens Hafenstädte sind sehr eindrücklich.
Das Fahrwasser wird durch zwei Leuchten markiert. Die rote auf Steuerbord und die grüne auf Backbord.
Das Pilot-Boot folgt uns und übernimmt den Lotsen.
Heute Samstag macht der Capitano BBQ.
Steht uns ein gutes Weekend bevor?
Am Sonntag stehen wir vor Santos und haben weder die Pest an Bord noch fault in den Fässern das Wasser. Wir wollen nur an Land um Früchte zu kaufen und hoffen das der Kapitän diesen Landgang bewilligt.
Irgend wann kommt ein Lotse an Bord und dann geht es wieder weiter.
Auch in Santos gibt es sie, die Favelas!
Santos mit seinem Hafen von Sao Paulo, der größten Stadt Brasiliens.
Schlepp-Boote machen auch hier wieder ihren Job und manövrieren uns an den Pier.
“Mann” will über Bord zum Einkaufen!
Da werden 8 nagelneue Acker-Schlepper verladen, wo immer die auch geliefert werden, ich weiß es nicht. Vieleicht nach Dakar?
Im unteren Bild wird ein langer Container ins Schiff gefahren und dann mit einem mega schweren Stapler verstaut.
Uns Unser Landgang ist perfekt , der Kapitän gibt uns bis 12 h Santos Urlaub.
Am Nachmittag starten wir wieder die Motoren.
Das kann kein “Euro 5” Diesel sein, oder ist sein Partikel-Filter defekt?
Hier ein Bulk-Boat, ein Frachter für Schüttgut.
Das Bulk-Boat wird beladen.
Mit diesen Bildern im Gepäck verlassen wir Santos.
Nach dem eindrücklichen Santos steht uns nun das Come back mit Rio bevor, auf das wir uns sehr freuen. Es ist die letzte Möglichkeit von Brasilien mit Rio Abschied zu nehmen. Am Morgen erwache ich als Jeannette um 6:15 h am Fenster stehend ruft, wir sind schon vor Rio.
Zuckerhut und Christo zum Greifen nahe.
Alles ist da,auch touristisch nicht sehr wichtiges, Ölförderer-Plattformen.
Eine Festung an der Bay von Rio de Janeiro.
Was bewachen die zwei da, Rio? Kann man Rio klauen?
Es ist schon einiges los am frühen Morgen in der Bucht von Rio.
Ein Produkt aus Europa, aus Frankreich?
Auf dem nationalen Flughafen von Rio herrscht auch Betrieb.
Das Museum “da Amanha” im Hafenviertel.
Wir sind beinahe am Ziel, schnell zum Frühstück und dann in die Stadt.
Eine ungewöhnliche Bekleidung für den Ausgang nach Rio de Janeiro! Doch die Hafenmeisterei verlangt das beim Durchgang durchs Hafenareal. Sicherlich auch nicht schlecht für Touris beim Spaziergang im Hafenviertel. Wir finden ohne Zwischenfall, nach einigem Suchen das Taxi das uns zum Centro nach Ipanema bringt.
Ipanema cool, simply the best.
Und im Hotel Falcao den Caipirinha zum Lunch, super!
Zum Schluss weint uns Rio noch eine kleine Träne nach, wann sehen wir es wieder? Doch es hilft nichts, wir müssen zurück, zum Schiff, wir werden um 12 h erwartet. Gemeinsam mit maps.me auf dem iPad und dem Nachfragen auf der Straße schafft es der Taxifahrer und wir erreichen den Eingang zum Hafenareal um 12:10 h. Schnell zum Schiff, da sind sie immer noch am beladen.
Diese Brücke führt nach Niteroi. Das liegt gegenüber von Rio. Wir nutzten die Brücke vor 8 Monaten bei unserem Trip nach Novo Friburgo in die Provinz Minas Gerais.
Am späten Nachmittag verlassen wir den Hafen von Rio de Janeiro traurig. Sie geht zu Ende unsere Panamericana.
Ein letzter Blick zurück zur Copacabana und der Ipanema.
Hier stehen wir, diesmal vor Vitoria und haben sehr viel Zeit!
Denn wir steh`n schon ein zwei Tage hier und das tut dem Kapitän leid!
He..Capitano den Anker hoch ……wir wollen weiter nach Norden in die alte Welt!
Kann als Zeitvertreib mitgesungen werden.
Wir bekommen keinen Landurlaub darum frage ich den Capitano ob er hier nur einen Brief abliefern muss. Er lächelt mich an und meint, no, aber einige Fahrzeuge.
Dann wird es Nacht und wir verfolgen das Leben im Hafen.
Unser nächstes Ziel ist Dakar. Nun verlassen wir die Küste Südamerikas mit nord- östlichem Kurs. Unser nächster Meilenstein ist die Querung des Äquators.
In der Nacht haben wir Vitoria verlassen. Rund um uns blauer Atlantik. Die Position ca. 300 km vor der Küste Brasiliens auf der Länge von Sao Mateus. Wir sind ab Montevideo1654 nmi => 3063 km unterwegs und bis zum Äquator benötigen wir noch 4 Tage. Am Mittwoch den 16. 11. 16 um 00:14 h erreichen wir ihn.
Atlantik soweit das Auge reicht!
Die Jungs machen am Sonntag BBQ. Das Feuer ist eindeutig zu groß. Am Ende sind die Vögel ziemlich geschwärzt.
Wegen der guten und reichlichen italienischen Küche und zur Reintegration in die kommende europäische Zivilisation absolvieren wir auf dem Oberdeck Lauftrainings. Für eine Umrundung der Brücke sind 400 Schritte notwendig. Bei 5 Runden leiste ich für meine neuen Knie 100 Kniebeugen. Auch Liegestütze tue ich mir an. Das ganze kostet eine halbe Stunde. Zeit haben wir ja genug.
Heute ist Vollmond
Ich arbeite am PC bis spät in die Nacht, den ich habe mit dem Kapitän bei der Äquatorquerung einen Besuch auf der Brücke verabredet. Um 00:20 h schaue ich auf das GPS das 0° 00` 58`` N zeigt. Donnerwetter wir sind zu spät, wir haben den Zeitpunkt der Querung auf der Brücke verpasst, weil das Schiff mit günstigem Wind schneller unterwegs war. Rasch hinauf zur Brücke. Da sind zwei Offiziere auf Wache, sie kommen von den Philippinen. Wir führen interessante Gespräche, mitten in der Nacht auf der Schiffs-Kommando Brücke. Die beiden geben uns einen guten Einblick in das Leben von Seeleuten. Ihre Schicht dauert vier Stunden. Wenn sie nicht auf der Brücke in einer Schicht tätig sind, unterhalten sie wichtige Systeme wir Life Boote oder Feuerlösch-Systeme etc. Um 2 h verlassen wir die Brücke und gehen müde zu Bett.
Im Zentrum des Lebens an Bord steht die Bordküche mit Carlo dem Koch sowie Antonio und Luis vom Service. Frühstück um 07:30 h, Mittagessen um 12 h und Abendessen um 18 h. Dort treffen sich alle zu den festgelegten Zeiten.
Ich brauche ein Foto von der Tischgesellschaft. Neue Geräte sind nicht immer einfach zu handeln. Antonio hilft Luis beim Photographien.
Da ging etwas schief. Luis benutzt die falsche Kameraeinstellung.
So ist es richtig! Hinten rechts Claudio ein “Back Packer“ aus Italien, 2 Jahre unterwegs und ein holländisches Ehepaar, Mitreisende seit Montevideo.
Nun sind wir in Dakar angekommen und werden morgen auf unserem Landgang den afrikanischen Kontinent, den 7. während unserer Reise betreten.
Gorée die Sklaven-Insel in der Bucht von Dakar.
Kontrastreiches Dakar!
Wir senden euch allen liebe Grüße aus Senegal und freuen uns euch bald wieder zu sehen.
Fredi & Jeannette