Puno – Chucuito - Yunguyo - Copacabana – La Paz – Coroico – Circuata – Licoma – Inquisivi – Quime – Caracollo – Leque Palca – Cochabamba – ToroToro NP – Cochabamba
In Ichu, im Hostal Casablanca stellen wir ab und treffen die beiden Pariser, Jil und Corinne die wir schon in Arequipa getroffen hatten.
Da werden IT Probleme am Internet mit anderen Methoden bearbeitet.
Es ist Sonntagmittag, wir wollten eben weg da bringt uns Gregoria je ein Mittagessen. Muchas gracias Gregoria.
Am Nachmittag besuchen wir die Altstadt von Puno.
Vom Mirador oberhalb Punos ergibt sich ein schöner Rundblick auf den Titicacasee. Der geheimnisumwobene See ist 13 x grösser als der Bodensee und mit 3810 m ü.N N der größte Schiffbare See der Erde, ist 195 km lang, 65 km breit und 304 m tief, liegt inmitten des Altiplano zwischen Peru und Bolivien und hat weder mit dem Atlantik noch mit dem Pazifik eine Verbindung. Die Engstelle Estrecho de Tiquina teilt ihn in den größeren Chucuito-See mit 25 Inseln und in den sechs mal kleineren Winaymarka-See mit 11 Inseln.
Titicaca setzt sich aus zwei Aymara-Wörtern zusammen. “Titi” heißt Puma und “caca” Fels also Pumafelsen. So hieß die Sonneninsel der Aymara der vermeintliche Ursprungsort der Inkakultur.
Die andere Art des peruanischen Kondors.
Am Montag unternehmen wir einen Ausflug zur Isla Taquile.
Mit dem Motorboot kreuzen wir vorerst bei den Uro-Inseln auf.
Das Volk der echten Uros ist heute ausgestorben wenngleich ihre Nachfahren versuchen die Kultur zu erhalten. Von den Uros wird erzählt dass sie sich “Kot-suns” Seemenschen nannten. Sie galten als das wildeste Volk im Inkareich und hatten eine sehr dunkle Hautfarbe. Die Inka konnten die Uro nie unterwerfen da sie sich bei Auseinandersetzungen immer auf ihre Schilfinseln auf dem Titicacasee zurückziehen konnten. Im 19. Jh. lebten noch etwa 4000 Familien auf den Schilfinseln. Der letzte “reinrassige” Uro starb wahrscheinlich um das Jahr 1958.
Die heutigen Inselbewohner sind Mestizen, Nachfahren der Aymara und Quechua und leben fast ausschließlich vom Tourismus. Die schwimmenden Schilfinseln der Uro Nachfahren befinden sich in der großen Bucht zwischen Puno und der Halbinsel Capachica. In dieser Laguna breitet sich ein großer Totora-Schilfgürtel aus.
Das Bild zeigt den Strukturellen Aufbau der schwimmenden Schilfinseln. Erdiger Untergrund wird ausgestochen und mit Seilen verbunden, dann kreuzweise mit geschnittenem Schilf belegt. Auf dieser Oberfläche werden Häuser gebaut, darin wird gelebt.
Das Schilf die sogenannte Titicaca-Banane ist auch Nahrungsmittel, fördert die Verdauung schmeckt jedoch nicht besonders.
So werden die Häuser jetzt gebaut.
Das ist die Haus Form aus der Zeit der Uro.
Eine Feuerstelle.
War dies die Kon Tiki des Norwegers Thor Heyerdahl?
Die Tour führt uns weiter vorbei an kleineren Schilfinseln durch die Bucht von Puno.
Wir erreichen die Isla Taquile
Taquile ist für seine Terrassenanlagen berühmt auf denen heute noch Landwirschaft betrieben wird. Auf Taquile leben etwa 1400 Menschen. Am Sonntag geht der Alkalde mit den Dorfältesten im Gänsemarsch aus der Kirche und hält seine Sonntagsrede. An den Farben der Mützen erkennt man wer von den männlichen Dorfbewohnern verheiratet ist, wer ledig ist, wer zu den Dorfältesten gehört und in welche Altersgruppe ein Kind einzuordnen ist
Da wird durch mahlen von Kräutern und nachträglichem ansetzen im Wasser Waschmittel, hergestellt.
Unsere Gastgeber, Gregoria und Marco.
Muchas Gracias Gregoria und Marco, wir müssen weiter die Zeit bei euch war gut.
Auf der PE 35 entlang des Titicacasee Richtung Juli erreichen wir Chuquito mit seinem phallischen Tempel.
Eines der ältesten spanischen Gotteshäuser in Peru.
Der phallische Tempel. Es handelt sich hier um eine rechteckige Mauerkonstruktion mit großen polierten Steinblöcken.
I
Inka-Mauerwerk im Hintergrund.
Die Iglesia de Nuestra Senora de la Asuncion, das Cruz de Inquisicion!
Die Plaza von Chucuito.
Gegen Abend erreichen wir das südliche Ende des Chucuito-See und stellen in der Region Yunguyo vor der Engstelle Estrecho de Tiquina ab.
Das wird unsere letzte Nacht in Peru, an der Titicaca-Beach.
Am nächsten Morgen erreichen wir nach Yunguyo die Grenze nach Bolivien.
Estado Plurinacional de Bolivia ist sein offizieller Name. Bolivien ist etwa 1.1 Mio qkm groß, hat 9.5 Mio. Einwohner das heißt 8.6 Menschen pro qkm und ist somit einer der am dünnsten besiedelten Staaten Südamerikas. Dabei ist der Altiplano mit mehr als 20 Einwohner / qkm relativ dicht besiedelt – 80 % der Bevölkerung leben hier – das tropische Tiefland dagegen extrem dünn.
Nachdem El Alto nicht mehr zu La Paz zählt ist La Paz nicht mehr die grösste Stadt Boliviens, sondern Santa Cruz mit über 1.5 Mio Einwohnern. Weitere bedeutende Städte sind Cochabama, Sucre, Oruro, und Potosi.
Nachdem El Alto nicht mehr zu La Paz zählt ist La Paz nicht mehr die grösste Stadt Boliviens, sondern Santa Cruz mit über 1.5 Mio Einwohnern. Weitere bedeutende Städte sind Cochabama, Sucre, Oruro, und Potosi.
Bolivien als Teil des alten Inka-Imperiums hat eine überwiegend indigene Bevölkerung. Quechua und Aymara stellen zusammen mit den Mestizen 82 % der Gesamtbevölkerung. Die hispanische Bevölkerung - die “criollos”- die Kreolen rein Spanischstämmige haben einen Anteil von 10 % sind aber in allen staatstragenden und machtpolitischen Organen und Institutionen überproportional vertreten. 8 % verteilen sich auf andere ethnische Gruppen. Kann Evo Morales der indigene Präsident jetzt etwas verändern?
Über 90 % der Bevölkerung bekennen sich zum römisch-katholischen Glauben, doch Christ sein hindert viele Indigenas nicht daran nebenher auch noch Naturreligionen zu praktizieren und an ihre traditionellen Schöpfungsmythen zu glauben.
Die Immigration nach Bolivien…………
und die Einfuhr des Campers bei der Aduana funktioniert sehr gut “und kost gar nix” wenn ich mich der Redewendung von Hans dem Bayern aus Bad Tölz bedienen darf.
Wir stehen also vor einem Land aus dem man nicht nur köstliches hört. Was erwartet uns hier?
Auf der Bo 2 erreichen wir Copacabana, und wollen diesen Ort ansehen. Auf dem Hafenparkplatz trauen wir unseren Augen kaum erkennen jedoch dass die Welt immer wieder sehr klein ist,denn da steht die grüne Minna von Willy.
Jannette findet Willy im gegenüberliegenden Hotel-Restaurant.
Hallo Willy dich zu treffen und ein wenig tratschen ist immer ein Vergnügen, vielleicht sehen wir uns wieder in La Paz im Oberland.
Die Zeit drängt wir wollen vor der Dämmerung La Paz erreicht haben, darum wollen wir weiter und erreichen San Pdero de Tiquina vor der Engstelle Estrecho de Tiquina.
An dieser Engstelle des Titicacasee werden alle Fahrzeuge mit kleinen floßähnlichen Fähren übergesetzt.
Zuerst fahren Reinhart und Ingrid die Hamburger wir trafen sie unterwegs auf der Strecke. Sie müssen auch nach La Paz in die Volkswagen Werkstatt.
Nun stehen wir bereit. Erstaunlich, diese Fähren werden durch einen mittelgroßen Außenborder angetrieben, von einem Mann bedient, von Hand gelenkt und sind sehr langsam unterwegs.
Nach einigen Positionskorrekturen mit dem Holzknebel……….
und einer mehr bis weniger sicheren Vertäuung verlasse ich die Fähre im Rückwärtsgang.
Sehr ungewohnt, doch es geht gut. Nun rollen wir zügig weiter auf der Bo 2 Richtung El Alto der Vorstadt von La Paz wobei der Verkehr zunimmt.
Irgendwann stehen wir eingeklemmt in einer wartenden Colectivo Kolonne und es scheint nicht mehr vorwärts zu gehen.
Wir befinden uns im zivilisierten bolivianischen Straßenverkehr-Nahkampf. Um jede 5 cm wird mit mehr oder weniger freundlichem Grinsen gekämpft. Jetzt rollt einer bei seinem Anfahrversuch 6 cm rückwärts und stößt gegen unseren Camper, springt aus dem Wagen, will die Camper-Fz Türe aufreißen und uns eine vor langer Zeit selbst verursachte Beule mit großem Lamento günstig verkaufen. In diesen Situationen ist meine Beifahrerin auf 120 %: ich hasse diese Städte ich fahre in keine mehr hinein, höre ich. Darum blockiere ich die Türen des Campers immer wenn wir uns im Schritttempo durch Städte und Menschansammlungen bewegen.
Hier ist es wichtig zwei Verkehrsregeln zu kennen. 1. Hauptsatz: Vortritt hat das Fahrzeug in jedem Fall, welches es schafft mit seiner Nase vorne zu stehen, cm sind ausschlaggebend.
2. Hauptsatz: Verkehrsregeln werden nicht akzeptiert und Rotlichter dienen oft nur dem Hinweis einer Veränderung der Straßenführung,
Mein Erfolg versprechendes Rezept in vielen Situationen in diesen Ländern: heißt viel Geduld. Allmählich lösen wir uns aus dem Verkehrsdickicht und rollen weiter, das linke Auge auf dem vor mir schleichenden Fahrzeug, das rechte Auge auf dem GPS.
Doch in diese Situation hätte ich beide GPS zusammen beinahe aus dem Fenster geworfen, denn wir stehen eingeklemmt in einer Sackgasse, krass. Mit Hilfe meiner Co-Pilotin schaffen wir aber auch diese Schwierigkeit.
Diese Bilder entschädigen uns für den La Paz Stress.
La Paz mit seinem Hausberg dem IIlimani.
Wir schaffen es und erreichen am Mittwochabend die Volkswagen Werkstätte von Ernesto Hug. Er lebt hier in La Paz, ist da aufgewachsen, lernte seinen Beruf in der Schweiz und führt hier seine Werkstatt mit Erfolg. Er soll mir Motoröl und all die Filter wechseln, die Bremsen prüfen, die Scheibenwischer tauschen, die Seitentüre justieren und den Partikelfilter optimieren.
Der Camper ist schon aufgebockt als wir von unserer La Patz Tour am Nachmittag zurück sind. Reinhart und Ingrid, die zwei von Hamburg die wir am Titicacasee trafen, sind auch da.
Die Problematik des Partikelfilters ist unser Thema.
Überall wo Europäer bzw. Schweizer leben und Hand anlegen erkennt man ihren Einfluss. Der Werkplatz von Ernesto ist blitzsauber, es herrscht Ordnung. Es bleibt sogar Zeit rostige Fz-Teile zu reinigen.
Am Freitagmorgen erklärt uns Ernesto das der Camper am Abend nicht fertig werde und wir deshalb über das Wochenende hier stehen bleiben müssten.
Der Partikelfilter des VW-Campers von Reinhart ist optimiert, entfernt. Die Probefahrt zeigt gute Funktion. Eine positive Information auch für uns.
Reinhart und Ingrid verlassen uns. Sie ziehen nach Norden. Hasta luego ihr beiden die Zeit mit euch war sehr interessant. Werden wir uns irgendwo wieder treffen?
Heute ist Sonntag und ein autofreier Tag in La Paz. Da kein ÖV und keine Taxis verkehren dürfen, benutzen wir die Teleferico die Seilbahn um uns durch die Stadtteile zu bewegen und steigen bei der nahegelegenen Zwischenstation ein.
Wir wollen mit der gelben ”Doppelmayr” hinauf zum Mirador. Als wir diese Anlagen das erste mal erblickten fragten wir uns nach dem Sinn dieser Investitionen. Was soll eine Luftseilbahn in dieser Stadt, die große Kosten in einem Land wie Bolivien mit sehr tiefem Bruttosozialprodukt verursacht?
Benutzt man dieses ÖV-System, geplant sind fünf Sektionen, drei davon rot gelb und grün sind realisiert und erschließen große Stadtbezirke, es kann über Zwischenstationen eingestiegen werden, eine Fahrt kostet nur 3 Bolivianos => 40 Rappen , dann wird der praktische Nutzen erkennbar zumal in dieser von steilen Hügeln durchzogenen alten engen Stadt wirkungsvoller motorisierter Verkehr mit Bussen nicht realisierbar ist.
Die Entwicklungshelfer von Österreich!
Hoch oben vom Mirador schweben wir zur Endstation der Sektion gelb die den Anschluss zur Sektion grün bildet wo wir umsteigen werden aber jetzt die Vogelschauperspektive über La Paz genießen.
Der Mirador Tiefblick.
Kein Auto, weit und breit. Wir hätten nie gedacht, dass das Verbot so diszipliniert eingehalten würde.
Auf der Straße wird “Seili gumbet”
Es besteht Raum und Zeit zur Kosmetik an den Zebrastreifen.
Die Sektion rot hoch über der Stadt.
Am Montagmorgen werden die überholten Bremsscheiben wieder montiert währendessen wir einen Abstecher nach La Paz unternahmen.
Alles perfekt montiert inklusive Bremssensor!
An der Plaza San Francisco die Iglesia San Francisco.
Ein Andachtsplatz der von Indigenas gestaltet wurde.
Das ist die Calle Linares, die Zaubergasse. Hier bieten Kräuterhexen “brujas” und Heiler “curanderos” geheimnisvolle Pülverchen und Mittelchen gegen Krankheiten und böse Geister an. Das hat mit Harry Potter aber gar nichts zu tun.
Evo Morales Leute wurden für eine Demo mobilisiert……………….
benötigen Platz und machen Lärm!
Die Plaza Murillo
Das Handy auch hier ein vielleicht lebensnotwendiges Kommunikations-gerät, aber natürlich auch Objekt zur Generierung von Umsatz und Gewinn der mächtigen Telefongesellschaften die von Geldsäcken der 1. Welt finanziert werden.
Muchas Gracias Ernesto für deine gute zuverlässige Arbeit, wir müssen weiter, Sucre und Potosi rufen!
Weiter in Teil 2!